Der M2-Vergleich: MacBook Air vs. 13-Zoll MacBook Pro

Sowohl im neuen MacBook Air als auch im aktualisierten 13-Zoll MacBook Pro schlägt als Herz der neue «M2»-Chip. Die Geräte ähneln sich in vielem – in anderem überhaupt nicht. Wir stellen die beiden Geräte einander gegenüber.

Stefan Rechsteiner

Inhaltsverzeichnis

  1. Der Preis

  2. Das Display

  3. Die FaceTime-Kamera

  4. Die Anschlüsse

  5. Die Lautsprecher und Mikrofone

  6. Der Akku

  7. Das Design

  8. Die Leistung

  9. Auswertung

  10. Fazit zu M2-Air vs. M2-Pro

In unserem Testbericht zum neuen MacBook Air mit «M2»-Chip sind wir bereits kurz auf das ebenfalls neue 13-Zoll MacBook Pro eingegangen. Wie das Air erhielt auch das 13er-Pro den neuen M2-Chip spendiert – und es blieb genau dabei: Abgesehen vom neuen Chip hat sich beim 13er-Pro gegenüber dem Vorgängermodell nichts geändert. Anders als noch vor ein-einhalb Jahren, als das 13-Zoll MacBook Pro mit dem M1 gleichzeitig auch andere Neuerungen erfuhr, blieb es heuer einzig beim neuen Chip. Das neue 13-Zoll MacBook Pro kommt im gleichen alten Design, mit dem gleichen Display und allen anderen Eigenschaften des bisherigen Modells – gleichzeitig fehlen ihm alle Neuerungen, die das Air mit dem umfangreichen Redesign erhielt.

Alle, die hier mehr über den M2 erfahren möchten, verweisen wir gerne auf folgende zwei Inhalte: unseren Testbericht zum neuen MacBook Air und ein Artikel über die Eigenschaften des neuen Apple-Chips.

In diesem Artikel hier befassen wir uns mit der Frage, wo sich die neuen MacBook Air und die neuen 13-Zoll MacBook Pro unterscheiden. Apple hat beide diese Einsteiger- oder «Consumer»-Notebooks mit dem neuen «M2» ausgestattet – das MacBook Air erhielt gleichzeitig ein umfangreiches Redesign, das 13-Zoll MacBook Pro präsentiert sich wie das bisherige Modell. In vielen Punkten ähneln sich die beiden Geräte sehr stark, in anderen sind die Unterschiede markant. Eine Einordnung.

Der Preis

First and foremost: Preislich unterschieden sich das MacBook Air und das MacBook Pro nur marginal.

Das 13-Zoll MacBook Pro mit M2 gibts in seiner «schwächsten» Konfiguration zum Preis von 1454 Franken / 1599 Euro. Dafür ist der M2 mit einer 8-Core CPU und einer 10-Core GPU ausgestattet, dazu gibts 8 GB RAM, 256 GB SSD und ein 67-Watt-Netzteil. Zusammen mit dem Aufpreis von 220 Franken / 230 Euro für die sehr stark empfohlenen 512 GB SSD (statt den langsamen 256 GB), kommt der Preis auf 1675 Franken / 1829 Euro zu stehen.

Das MacBook Air mit M2 kostet in seiner «schwächsten» Konfiguration 1384 Franken / 1499 Euro. Dieser M2 hat eine 8-Core CPU und eine 8-Core GPU, mit 8 GB RAM, 256 GB SSD und dem Notebook wird ein 30-Watt-Netzteil beigelegt. Für 100 Franken / 120 Euro mehr, wird auch dem Air ein M2 mit 10-Core GPU verbaut. Rechnet man den Aufpreis von 220 Franken / 230 Euro für die sehr stark empfohlenen 512 GB SSD mit ein, kommt der Kaufpreis mit oder ohne M2-Upgrade auf 1624 resp. 1705 Franken / 1729 resp. 1849 Euro zu stehen. Dabei entfällt dank des SSD-Upgrades auch der Aufpreis von 20 Franken/Euro für das leistungsfähigere 67-Watt-Netzteil.

Beide Geräte lassen sich wahlweise noch mit mehr RAM (bis 24 GB) und mehr SSD-Speicherplatz (bis 2 TB) ausstatten.

Die Kaufpreise der beiden diese Spezifikationen betreffend identisch ausgestatteten Geräte unterscheiden sich also nur um kaum erwähnenswerte 30 bis 70 Franken resp. 20 bis 100 Euro.

Das Display

Das MacBook Air hat ein 13.6-Zoll «Liquid Retina Display» – das MacBook Pro ein 13.3 Zoll «Retina Display». Das diagonal gemessen um 0.6 Zoll grössere Display des Air (das sind an sich gut 1.5 Zentimeter) macht bei der täglichen Anwendung kaum einen Unterschied. Von der Auflösung her gibt es beim Air 64 zusätzliche Pixel in der Höhe (2560 × 1664 beim Air vs. 2560 × 1600 beim Pro). Das entspricht gewissermassen der Menüleiste von macOS. Ebendiese wird beim Air aber unterbrochen vom Notch, in welchem sich die Webcam befindet.

«Liquid Retina Display» vs. «Retina Display»

Auch wenn der Name grosses vermuten lässt: Der einzige Unterschied beim Display – abgesehen von den 0.6 Zoll mehr Diagonale respektive den 64 Pixel in der Vertikalen – sind beim Air die abgerundeten Ecken. Das ist alles, was sich hinter Apples Schlagwort «Liquid» versteckt. Abgerundete Ecken: Neben dem Notch ein weiterer Faktor, der das zwar faktisch grössere Display beim tatsächlichen Anwenden des Gerätes nicht wirklich grösser erscheinen lässt.

Auf dem Papier sind sich die beiden Geräte betreffend Display also gleichauf – LED-Hintergrundbeleuchtet mit IPS, volle «P3»-Unterstützung, True Tone und 500 cd/m2 … einzig die Auflösung unterscheidet sich minimal (und resultierend auch die Pixeldichte).

Die FaceTime-Kamera

Da sich das neue Pro nur im M2-Chip von der Vorgängergeneration unterscheidet, ist im 13er-Pro auch weiterhin die alte FaceTime-Kamera verbaut, während das Air die neuere 1080p-Kamera spendiert bekommen hat. Die mehr als doppelt so hohe Auflösung der Air-Kamera ist – wie in dessen Testbericht erwähnt – eine «willkommene, wenn auch längst überfällige Verbesserung».

Die «FaceTime HD»-Kameras des Pro und des Air sind beide nicht das Gelbe vom Ei – aber immerhin beim Air etwas besser als beim Pro.

Die Anschlüsse

Ausgestattet sind beide Geräte mit zwei USB-C-Buchsen mit Thunderbolt 3 / USB 4 auf der linken Seite, sowie einem 3.5mm-Jack mit Unterstützung für Kopfhörer mit hoher Impedanz. Das neue MacBook Air hat mit dem Redesign auch den magnetischen Ladeanschluss «MagSafe» zurückerhalten, was beim Aufladen eine USB-C-Buchse freiräumt. Kein MagSafe gab es für das Pro. Das 13-Zoll MacBook Pro lässt sich weiterhin nur über einen der beiden USB-C-Buchsen des Gerätes aufladen.

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Die Lautsprecher und Mikrofone

Zuerst zu den Mikrofonen. In beiden Geräten steckt ein Array aus drei Mikrofonen, die gerichtetes Beamforming beherrschen. Hochoffiziell bezeichnet Apple einzig jene im Pro mit «Studioqualität» – in unseren kurzen Tests zeigte sich aber, dass die Mikrofone beider Geräte etwa eine gleich-gute Falle machen.

Bei den Lautsprechern ist die Geschichte etwas spannender. Das Air verfügt über ein System an vier Lautsprechern – das Pro über zwei «Stereo-Lautsprecher mit grossem Dynamikbereich». Beide liefern breiten Stereosound und unterstützen auch 3D-Audio mit Dolby Atmos. Im direkten Vergleich ist kaum ein Unterschied auszumachen – beide Systeme liefern ausgezeichneten Sound.

Der Akku

Schon in der letzten Generation war das 13er-MBP dem Air (und allen anderen Apple-Notebooks) in einer Sache überlegen: bei der Batterielaufzeit.

Apple selbst weist für das Pro zwei bis drei Stunden mehr Akkulaufzeit aus als dem Air – konkret 15 vs. 17 Stunden Surfen bzw. 18 vs. 20 Stunden Video-Playback – und Apples Batterie-Angaben haben sich in den letzten Jahren immer als wahr oder sogar noch untertrieben herausgestellt.

Konkret verfügt das Pro über einen 58.2 Wattstunden fassenden Akku, während im Air eine Batterie mit 52.6 Wattstunden verbaut ist.

In unseren Tests hat sich gezeigt, dass das Pro wie erwartet mit noch mehr Akkuleistung auftrumpfen kann als das diesbezüglich schon hervorragend abschneidende Air. Im alltäglichen Gebrauch sei aber darauf hingewiesen, dass auch das Air locker einen ganzen Arbeitstag durchhält und dann noch Reserve hat. Der grössere Akku im MacBook Pro macht sich derweil aber auch physisch durch eine etwas grössere Bauweise und mehr Gewicht bemerkbar.

Betreffend der Akkulaufzeit bedienen wir uns hier gerne bei einem Schweizer Traditionsunternehmen: «Mitm Pro kaschas nit besser, aber länger.»

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Das Design

Wie Eingangs schon erwähnt, sieht das aktualisierte 13-Zoll MacBook Pro so aus wie das alte 13-Zoll MacBook Pro. Anders als beim neuen Air, gab es beim 13er kein neues, dem 14- und 16-Zoll MacBook Pro von letztem Herbst angelehntes Äusseres. Statt dem neuen «vollen» Design gibts das bewährte auf die Seiten heraus abwinkelnde kantigere Äussere.

Das Pro bringt 1.4 Kilogramm auf die Wage, das Air wiegt 1.24 kg. Der Unterschied ist im direkten Vergleich durchaus spürbar, wenn das Gerät über längere Zeit gehalten oder getragen werden muss – ist indes nicht weltbewegend.

Spannendes Detail: Der Gewichts-Unterschied zwischen 13er-Pro und Air beträgt «ein iPhone 13». Ein Air zusammen mit einem iPhone 13 wiegt also gleich viel wie ein 13er-Pro.

Das 13-Zoll MacBook Pro ist mit 15.6 Millimeter ein wenig dicker als das neue Air mit 11.3 mm. Dank dem auf die Seiten hin schlanker werdenden alten Design des Pro ist der Unterschied bei direkter Gegenüberstellung jedoch auf den ersten Blick kaum zu sehen. In den Händen fühlt sich das Air dann aber korrekterweise doch merklich dünner an.

Ansonsten sind die beiden Geräte fast gleich gross: beide 30.41 Zentimeter breit und 21.24 (Pro) resp. 21.5 (Air) Zentimeter tief.

Dass das Pro dicker und schwerer ist, als das Air, fällt in erster Linie bei der direkten Gegenüberstellung auf. Es sei hier aber erwähnt, dass sowohl das Air als auch das Pro kompakte Notebooks sind, die beide im Vergleich auch zu vielen Notebooks anderer Hersteller sehr dünn und leicht sind.

Sowohl das Pro als auch das Air gibts wahlweise in den Farben «Silber» und «Space Grau». Nur das Air ist auch in den Farben «Midnight (Mitternacht)» und «Starlight (Polarstern)» verfügbar.

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Die Leistung

Der im neuen 13-Zoll MacBook Pro verbaute «M2»-Chip ist identisch zum M2 im neuen MacBook Air.

Eigentlich: In der Startkonfiguration des Air werkelt eine M2-Variante mit 8-Core GPU, jener im Pro hat eine 10-Core GPU. Ebendiese potentere M2-Variante gibt es zu einem 100-fränkigen / 120-Euro-Aufpreis auch beim Air. Dann sind die Chips tatsächlich vollends identisch. Dennoch gibt es in diesem Punkt einen Unterschied zwischen Pro und Air: Das 13er-Pro verfügt anders als das Air über ein aktives Kühlsystem – sprich: einen Venti.

Der Lüfter sorgt dafür, dass der M2-Chip auch bei hoher Last gut gekühlt ist und somit länger mit höchster Leistung betrieben werden kann. Ein solches System fehlt dem Air. Konkret heisst das, dass beim Air mit einer lange andauernden hohen Prozessor-Last nach einigen Minuten die Leistung gedrosselt wird, damit der Chip (und mithin das Gerät) nicht zu heiss wird. Beim Pro kann stattdessen der Lüfter eingeschaltet werden und der Chip so weiterhin auf Hochtouren arbeiten.

In unseren Tests hat sich gezeigt, dass dieser Effekt erst zum Tragen kommt, wenn der Chip über mehrere Minuten permanent voll ausgelastet wird. Um das exemplarisch zu demonstrieren, haben wir die leistungsintensiven «Cinebench»-Tests auf beiden Geräten mehrmals ausgeführt. Mit diesen Benchmarks lässt sich das Throttling des M2 im Air gegenüber der gehaltenen Leistung dank der aktiven Kühlung im Pro gut aufzeigen. Die Einbussen beim Air sind jedoch nicht markant.

Das Throttling lässt sich in exemplarischen Benchmarks und wenigen Anwendungen demonstrieren – für die meisten, die sich für ein Air oder 13er-Pro interessieren, dürfte dies aus genannten Gründen aber nicht von Belangen sein, weil dieser Effekt gar nicht erst zum Zuge kommt. Für diesen Effekt muss der Chip über einen längeren Zeitraum permanent voll ausgelastet werden. Etwas, zu dem es wohl bei den meisten alltäglichen Arbeiten und Workflows nur selten kommt.

Wie schon in unserem Testbericht zum neuen M2-MacBook-Air geschrieben, gibt es auch keine Gründe, sich über die mögliche Wärmeentwicklung des neuen Air Sorgen zu machen, weil dieses anders als das Pro über keine aktive Kühlung verfügt. Das Air kann wie im Review erwähnt durchaus warm werden, aber es ist kein Vergleich zu den Intel-Macs der letzten Jahre.

Das Lüfter-lose Design (des Air) kann zwar bei lange anhaltender, höchster Auslastung des Chips sehr hohe Temperaturen annehmen, wer sich aber die Intel-Maschinen der letzten Jahre gewohnt ist: Ganz so (teils schier glühend-)heiss wird das neue Air nicht.
macprime-Review zum MacBook Air mit «M2»-Chip

Hier zeigt sich mit der aktiven Kühlung beim 13-Zoll MacBook Pro mit M2 der zweite Vorteil des Lüfters: Das Pro wird auch unter Volllast nicht sonderlich warm. Und ebenfalls beeindruckend: Der Lüfter ist kaum zu hören.

Abschliessend bleibt zu sagen, dass wer Arbeiten verrichtet und Workflows hat, bei denen das MacBook über eine lange Zeit konstant höchste Leistung erbringen muss, denen sei statt zu einem Air oder 13er-Pro ohnehin besser zu einem 14- oder 16-Zoll MacBook Pro mit den noch leistungsfähigeren M1 Pro und M1 Max geraten. Diese MacBooks sind nicht nur leistungsfähiger, sondern bieten unter anderem auch mehr Anschlüsse und ein viel besseres Display.

Auswertung

Während das neue 13-Zoll MacBook Pro genau gleich aussieht wie sein Vorgängermodell und damit daher kommt wie eh und je, hat Air ein ähnliches Redesign erhalten wie das 14- und 16-Zoll MacBook Pro vergangenen Herbst. Das bedeutet auch, dass das «neue» 13-Zoll MacBook Pro noch über eine Touch Bar verfügt (als mittlerweile letztes MacBook überhaupt). Über die Touch-Display-Leiste scheiden sich bekanntlich die Geister: Die einen vermissen sie sehnlichst – die anderen sind froh, ist Apple bei allen anderen MacBooks wieder davon abgekehrt. Für wen die Touch-Bar das entscheidende Kriterium ist → im 13-Zoll gibt es sie (noch).

Das 13-Zoll MacBook Pro mit M2 hat nicht nur noch eine Touch-Bar, es bietet auch einige Stunden mehr Akkulaufzeit gegenüber dem Air und kann den leistungsfähigen M2-Chip dank aktiver Kühlung über lange Zeit mit hoher Last betreiben.

Nur beim Air gibts derweil den magnetischen Ladeanschluss «MagSafe», womit beim Air beide USB-C-Buchsen für Peripherie frei bleiben. Das Display des Air ist minimal grösser und die FaceTime-Kamera – weiterhin kein Brüller – löst immerhin mehr als doppelt so hoch auf als jene des Pro. Ansonsten sind die internen Komponenten des Air mit M2 und des 13-Zoll MacBook Pro mit M2 identisch.

Das Air ist zudem dünner und wiegt weniger als das 13er-Pro.

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Fazit zu M2-Air vs. M2-Pro

Apple hat seine beiden meistverkauften Consumer-MacBooks mit dem neuen «M2»-Chip ausgestattet. Das Air ist dabei die richtige Wahl für die Meisten. Das «Pro» im Namen des 13er bezieht sich einzig und allein auf die längere Akkulaufzeit und das aktive Kühlsystem mit der daraus resultierenden Möglichkeit, den M2 dauerhaft unter hoher Last zu betreiben. In allem anderen (abgesehen Touch Bar) ist das Air dem Pro überlegen.

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