MacBook Air mit Apple Silicon «M2»

Beim neuen MacBook Air läutet Apple mit dem «M2» nicht nur die zweite Generation der Apple Silicons auf der Mac-Plattform ein, sondern auch ein neues Zeitalter für das Air an sich. Zum neuen Chip kommt ein ganz neues Design und auch neue Fähigkeiten.

Wir haben das neue MacBook Air ausführlich für euch unter die Lupe genommen. Unser Testbericht.

Stefan Rechsteiner

Unser Testgerät

Für diesen Test wurde uns von Apple ein Testgerät mit der Einsteiger-Konfiguration zur Verfügung gestellt. Heisst konkret: M2 mit 8 Core CPU und 8 Core GPU, 8 GB RAM und 256 GB SSD. Unser Air ist in der Farbe «Starlight (Polarstern)». Dieses Modell kostet im Handel 1385 Schweizer Franken / 1499 Euro.

Design

14 Jahre lang präsentierte sich das MacBook Air in einem keilförmigen Gehäuse. Mit dem ikonischen Design mauserte sich das MacBook Air zum meistverkauften Notebook der letzten Jahre – nicht nur von Apple, sondern überhaupt. Ein solch beständig erfolgreiches Produkt zu überarbeiten, benötigt Mut. «Warum etwas ändern, wenn es so gut funktioniert?» – und doch hat Apple genau das gemacht: Schier jede Design-Eigenschaft des MacBook Air wurde mit der neuen Generation überarbeitet und neu gestaltet.

Das «alte» MacBook Air erschien mit der Keilform und den nach aussen stark verjüngenden Seiten dünner, als es eigentlich ist. Mit dem frischen, dem neuen der 14- und 16-Zoll MacBook Pro angelehnten, kantigeren und «vollen» Design erscheint das M2-MacBook-Air auf den ersten Blick etwas dicker als das bisherige Air, ist es das tatsächlich aber nicht. Das neue MacBook Air M2 ist mit einer Dünne von 11 Millimetern auf das ganze Volumen gesehen dünner als das bisherige Air.

Das neue MacBook Air sieht aus wie eine kleine Schwester der grösseren 14- und 16-Zoll MacBook Pro. Einfach viel dünner. Genau genommen ist das neue MacBook Air zugeklappt etwa so hoch, wie nur die Unterseite eines aufgeklappten 14-Zoll MacBook Pro (also gewissermassen ohne Display). Es ist etwa ein Millimeter dünner als ein iPad Pro mit Magic Keyboard, und nur etwa ein Millimeter dicker als die dickste Stelle des iPhone 13 Pro Max (die hinten herausstehende Kamera).

Das neue MacBook Air ist dünner als ein iPad Pro mit Magic Keyboard
Das neue MacBook Air ist dünner als ein iPad Pro mit Magic Keyboard (macprime/Stefan Rechsteiner)
Das iPhone 13 Pro Max ist an seiner dicksten Stelle (Kamera) nur wenig  dünner als das neue MacBook Air
Das iPhone 13 Pro Max ist an seiner dicksten Stelle (Kamera) nur wenig dünner als das neue MacBook Air (macprime/Stefan Rechsteiner)

Das neue Air zeigt spannend auf, was dank Apples eigenen Chips alles möglich ist. Dieses MacBook Air hat es trotz seines kompakten Designs mächtig in sich. Dieses MacBook Air ist dünn – nicht «dünn» à la «dünner gehts nicht», sondern «vernünftig dünn». Wie bei den neuen Pro gibts beim Air ein ehrliches dünnes und fast Kompromiss-loses Design.

Das neue MacBook Air gibts wie die bisherigen Modelle in den Farben «Silber» und «Space Grau», neu aber auch in «Starlight (Polarstern)» und «Midnight (Mitternacht)». Letztere Farbe ist ein sehr dunkles Blau-Grau-Schwarz. Je nach Lichteinfall erscheint das dunkle Notebook leicht bläulich – je nach Licht ist aber auch fast kein Blau auszumachen und es erscheint Dunkelgrau oder fast Schwarz. Unserer Meinung nach die spannendste Farbe ist «Starlight» respektive «Polarstern». Es handelt sich um eine Art silber-goldenes Finish, fast schon in Champagner kippend, jedoch viel heller und neutraler … am besten wohl: «helles, neutrales Silber-Gold-Champagner». Der definitiv kreativere Apple-Name «Starlight» oder «Polarstern» trifft es also hervorragend. Champagner-ähnliche Farben hatte Apple jüngst schon ein paar Mal in seinen Produkten verwendet – der neue Farbton ist aber nicht direkt vergleichbar mit den entsprechenden Finishs des iPhone 5s oder des 12-Zoll MacBook.

Display

Apple hat mit dem neuen Design endlich auch beim Air die Display-Ränder verkleinert. Durch die dünneren Ränder findet im Gehäuse ein um 0.3 Zoll (ca. 8 mm) grösseres Display Platz – neu zählt das «Liquid Retina Display» im MacBook Air 13.6 Zoll. Das LED-hintergrundbeleuchtete Display mit IPS-Technologie leuchtet zudem neu mit 500 cd/m² (bisher 400) – ist also heller als bisher. Weiter kann es mit 2 cd/m² auch auf eine noch tiefere Mindesthelligkeit eingestellt werden, was ebenfalls eine willkommene Neuerung ist. Während das Display in Helligkeit und Abmessungen verbessert respektive vergrössert wurde, hat sich an der Auflösung nicht viel verändert – einzig vertikal sind bei der nativen Auflösung vier Pixel mehr dazu gekommen (2560 × 1664 Pixel). Die Pixeldichte beträgt gute 224 ppi.

Ein gewichtiger Unterschied zu den neuen 14- und 16-Zoll MacBook Pro ist, dass das Display im neuen MacBook Air kein HDR unterstützt und auch kein «ProMotion» hat, also keine dynamische Bild-Wiederholfrequenz bis zu 120 Hz. Mit diesen beiden Eigenschaften würde das Air aber wahrscheinlich markant mehr kosten müssen.

A propoz Display: Wie bei den neuen MacBook Pro verfügt der Bildschirm neu auch beim MacBook Air über einen «Notch» oben in der Mitte, wo sich die Kamera befindet. Die «Display-Kerbe» – bekannt seit Jahren vom iPhone – erscheint auf den ersten Blick markant, wird tatsächlich aber schon nach wenigen Tagen mit dem Notebook von der nutzenden Person nicht mehr wirklich wahrgenommen. Am ehesten noch dann, wenn ein Programm derart viele Menü-Punkte hat, dass sich diese auf die rechte Seite des Notch aufteilen müssen. Die Menüs der meisten Programme finden aber auf der linken Seite Platz – zumindest in der deutschen und englischen Sprache. Im alltäglichen Gebrauch des Autors gab es nur selten Apps, deren Menüs tatsächlich aufgeteilt wurden.

Der Notch fällt am Anfang auf – wird aber schon nach wenigen Tagen automatisch ausgeblendet.

In dieser Display-Kerbe integriert ist die Webcam. Diese löst neu mit 1080p auf – verfügt also über eine mehr als doppelt so hohe Auflösung als bisher. Das Bild wird damit besser, auch dank erneut verbesserter Chip-Leistung – als ein «Non-Plus-Ultra» bezeichnen würden wir sie aber nicht. Dennoch eine willkommene, wenn auch längst überfällige Verbesserung.

Anschlüsse

Neu gibt es auch beim MacBook Air wieder den MagSafe-Anschluss. Der grandiose, weil magnetische Stromstecker lädt das Air überdies mit einem 67-Watt-Netzteil auch schneller auf – dank «Fast Charging» von 0 auf 50 Prozent in nur einer halben Stunde. Das Laptop kann aber auch weiterhin über seine zwei USB-C-Buchsen aufgeladen werden. Diese beiden Buchsen sind «Thunderbolt/USB 4»-Schnittstellen mit Unterstützung für natives DisplayPort, Thunderbolt 3 (also bis zu 40 Gb/s) und USB 3.1 Gen 2 (also bis zu 10 Gb/s). Mit der Rückkehr von MagSafe wird beim Aufladen auch ein USB-C-Anschluss wieder frei – es stehen also immer zwei Thunderbolt-/USB-Type-C-Anschlüsse beim M2-Air zur Verfügung. Die moderne IO bietet reichlich Möglichkeiten für Peripherie-Geräte. Unterstützt wird übrigens aber nur ein externer Bildschirm, dieser dafür mit bis zu 6K-Auflösung bei 60 Hz (während das Display des MacBook Air gleichzeitig weiterhin mit der vollen nativen Auflösung betrieben werden kann).

MagSafe ist zurück!
MagSafe ist zurück! (macprime/Stefan Rechsteiner)

Die zwei USB-C-Anschlüsse und die MagSafe-Buchse sind alle auf der linken Seite angebracht. Der Kopfhörer-Anschluss ist als einziger rechts des Gerätes.

Noch etwas Wichtiges zum Thema «Fast Charging»

Um vom schnellen Aufladen Gebrauch machen zu können, benötigt es ein Netzteil mit mindestens 67 Watt Leistung. Nun gibt es von Apple im Bestellprozess eines neuen MacBook Air verschiedene Netzteile, von denen man eines auswählen kann. Den Einsteiger-Modellen mit 256 GB SSD (egal ob 8-Core oder 10-Core GPU und egal wie viel RAM), liegt standardmässig ein 30 Watt USB-C-Netzteil bei. Für 20 Franken / 20 Euro Aufpreis gibt es auch das neue 35 Watt Dual-USB-C-Netzteil (mit wie der Name andeutet zwei USB-C-Buchsen für zwei aufzuladende Geräte) oder für denselben Aufpreis auch ein 67 Watt USB-C-Netzteil (mit welchem Fast-Charging möglich ist). Bei den Konfigurationen mit 512 GB oder grösseren SSD liegt wahlweise das Dual-Netzteil oder dasjenige mit 67 Watt ohne Aufpreis bei. Sowohl das Dual-Netzteil wie das mit 67 Watt sind auch im Einzelverkauf für je 65 Franken / 65 Euro erhältlich. Fast-Charging funktioniert beim neuen MacBook Air selbstverständlich auch mit potenteren Netzteilen – beispielsweise mit via Thunderbolt oder USB stromzuliefernden Displays oder den leistungsfähigeren USB-C-Netzteilen der MacBook Pro.

Cooles Detail: Das MagSafe-Ladekabel mit gewebter Struktur ist farblich dem MacBook Air angepasst (übrigens auch die dem Mac beiliegenden Apple-Logo-Sticker).

MagSafe-Kabel mit farblich passender Struktur
MagSafe-Kabel mit farblich passender Struktur (macprime/Stefan Rechsteiner)

A propoz Detail: Spannend ist, dass das neue MacBook Air nirgends als solches angeschrieben ist. Waren frühere Modelle noch unterhalb des Bildschirms mit dem entsprechenden Schriftzug bedruckt und ist bei den neuen 14- und 16-Zoll MacBook Pro deren Schriftzug sogar ins Aluminium der Unterseite eingelassen, steht nirgends beim neuen MacBook Air, dass dies eben ein «MacBook Air» ist. Natürlich fehlt das auf Hochglanz polierte Apple-Logo auf dem «Deckel» nicht, aber sonst gibt es beim neuen Air keinerlei Branding.

Leistung

Die Lautsprecher sind typisch für ein MacBook Air sehr versteckt. Die Öffnungen befinden sich unter dem Display-Scharnier. Die Boxen haben nicht ganz so viel Bass wie die absolut grandiosen Systeme in den 14- und 16-Zoll MacBook Pro, hören sich aber dennoch ausgezeichnet an. Apples Audio-Team hat beim MacBook Air erneut eine super Leistung vollbracht, solch potente Lautsprecher (auch in der Lautstärke) für ein derart kompaktes Gerät zu entwickeln.

Über die technischen Finessen und Details zu Apples neuem «M2»-Chip haben wir bereits im Juni ausführlich berichtet. Der M2 besteht aus einer CPU mit 10 Cores und einer GPU mit je nach Konfiguration 8 oder 10 Cores. Die 8-Core-GPU ist einzig im Einsteiger-Modell respektive der günstigsten Konfiguration zu finden. Die «Neural Engine» zählt 16 Cores und der Arbeitsspeicher – wohl-bemerkt mit bis zu 100 GB/s um 50 Prozent mehr Bandbreite als noch beim «M1» – fasst wahlweise 8, 16 oder 24 GB. Wem das nach zu wenig klingt → es sei erneut darauf hingewiesen: «Die ‹Unified Memory Architecture› verändert unser Verständnis von RAM».

Ebenfalls im M2 steckt eine «Media Engine» mit ProRes-Videodecoder. Das kompakte MacBook Air ist damit sogar für den Schnitt von 8K-Video-Material bestens gerüstet – mehrere 4K- und bis zu zwei 8K-Streams können simultan bearbeitet werden.

Apple weist bei der CPU gegenüber dem bahnbrechenden M1-Chip bis zu 18 Prozent und bei der GPU bis zu 35 Prozent mehr Leistung aus. Die Neural-Engine soll 15.8 Milliarden Operationen pro Sekunde abarbeiten können und damit 40 Prozent schneller sein als jene des M1.

GeekBench 5 Resultate
Gerät Single-Core Multi-Core Compute
13-Zoll MacBook Pro «M1»
(2020)
1714 7345 19346
MacBook Air «M2»
(2022)
1907 8886 23577
14-Zoll MacBook Pro «M1 Pro»
(2021)
1766 9966 39389
14-Zoll MacBook Pro «M1 Max»
(2021)
1782 12735 58881

Eine der spannendsten Eigenschaften des MacBook Air ist es, dass das Air die geballte Leistungskraft des M2 ohne Lüfter zu stemmen vermag. Das Lüfter-lose Design kann zwar bei lange anhaltender, höchster Auslastung des Chips sehr hohe Temperaturen annehmen, wer sich aber die Intel-Maschinen der letzten Jahre gewohnt ist: Ganz so (teils schier glühend-)heiss wird das neue Air nicht.

Für euch getestet – während den heissesten Tagen des Jahres!
🫠

Selbstverständlich ist der Verzicht auf einen Lüfter aber nicht ohne Konsequenz. Wenn über einen längeren Zeitraum permanent viel Leistung beansprucht wird, erhitzt sich der Chip so sehr, dass sich dieser selbst zu drosseln beginnt – aus Eigenschutz, um wieder auf angenehmere Arbeitstemperaturen zu kommen. Die Performance-Einbussen dadurch sind nicht extrem, aber in exemplarischen Benchmarks auszumachen. Ersten Tests zufolge muss dazu der Chip über mehrere Minuten permanent voll ausgelastet werden. Ein Umstand, der wohl in den meisten alltäglichen Arbeiten und auch Workflows nur selten zu tragen kommt – ausser es wird ein Video exportiert oder etwas Anspruchsvolles gerendert. Hier präsentiert sich auch der grösste Unterschied zum gleichzeitig mit dem neuen MacBook Air vorgestellten 13-Zoll MacBook Pro. Diesem wurde ebenfalls ein M2-Chip spendiert – da das 13er-Pro über eine «aktive Kühlung» verfügt (sprich: ein Kühlsystem mit Lüfter), kann der Chip durch den Venti kühl gehalten und somit ohne Throttling dauerhaft auf höchster Leistung betrieben werden.

Was schon beim M1 galt, gilt nun beim M2 erst recht: Die schiere Leistung dieses Chips dürfte von den meisten Personen garnicht erst ausgenutzt werden. Einen solch potenten Chip in einem «Consumer»-Notebook zu haben, hat aber selbstverständlich immense Vorteile. Alles, was dem MacBook Air in Auftrag gegeben wird (lese: angeschmissen wird), erledigt dieses sofort und ohne zu murren – das gilt nicht nur für «Alltägliches» wie Surfen, Office-Tasks, Medien-Konsum und gelegentlich auch kreative Arbeiten wie Bildbearbeitung, sondern erst recht auch für anspruchsvolle Aufgaben (wie erwähnt auch 8K-Video-Editing).

Apps starten augenblicklich, grosse Dateien sind blitzschnell geöffnet und Interaktionen sind flüssig und fühlen sich «butterweich» an – dieser Mac ist einfach nur schnell.

Achtung vor 256 GB SSD

Auf ein kleines Manko sei hier speziell hingewiesen. Die 256 GB grosse SSD der Start-Konfiguration des neuen MacBook Air macht leider nicht ganz so eine gute Falle. Der Flash-Speicher in diesem Einsteiger-Modell ist massiv langsamer als beim Vorgänger-Modell. Wie mittlerweile bekannt ist, liegt der Grund darin, dass Apple beim neuen M2-Modell nur ein NAND-Chip mit 256 GB verbaut, statt wie zuvor zwei NAND-Chips mit je 128 GB. Dadurch gibt es bei diesem Modell grosse Einbussen bei der Lese- und Schreibgeschwindigkeit. Konkret: Statt wie noch beim M1-MacBook-Air etwa 2300 respektive 2800 MByte/s, erreicht das 256-GB-Air mit M2 «nur» noch Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von je rund 1500 MByte/s. Das ist zwar nicht langsam, aber da es auch einiges schneller sein könnte (und beim M1-Modell noch war und bei den grösseren SSD auch ist), ist das doch ein enormer Abstrich der bei dieser Konfiguration eingegangen werden muss. Bei den Air mit grösseren SSD werden von Apple jeweils zwei NAND-Chips verbaut und diese Problematik tritt hier nicht auf. Die 220 Franken Aufpreis für eine SSD mit (ohnehin empfohlenen) 512 GB ist also ein in mindestens zweierlei Hinsicht weiser Entscheid bei der Anschaffung.

Die seit dem Wechsel zu Apple Silicon vorzüglichen Batterielaufzeiten bei den Apple-Notebooks soll gemäss der iPhone-Company auch beim neuen M2-Air gelten. Apple weist bis zu 18 Stunden Video-Playback und bis zu 15 Stunden «im Internet surfen» aus. Erfahrungsgemäss neigt hier Apple die Wahrheit zu sagen oder konservativ zu kommunizieren – unsere Tests mit dem neuen M2-MacBook-Air zeigen da kein anderes Bild: Das kompakte Mac-Notebook liefert eine vortreffliche Akkulaufzeit. Leider fehlte uns die Zeit, um unsere ausführlichen Ausdauer-Tests zu machen und Apples Angaben so genau zu überprüfen. Wir haben die Batterielaufzeit aber anhand alltäglicher, für den Autoren typischer Aktivitäten genau beobachtet.

Wird das Air am Morgen mit 100 % Akku vom Netz genommen und danach über den ganzen Tag hindurch rege genutzt – auch mit «strengeren» Sachen wie Bildbearbeitung, Programmieren und dergleichen – bleibt am Abend mehr als genug Rest-Akkulaufzeit, um locker noch YouTube-Videos, Serien-Episoden oder den einen oder anderen Film zu schauen. Wer das MacBook Air nur sporadisch nutzt – vielleicht täglich zwei oder drei Stunden, auch mal mit «Leistungshungrigerem» – sollte auch dann (aus unseren Tests hochgerechnet) locker zwei, drei, bis vielleicht sogar vier Tage ohne Steckdose auskommen. Auch wenn es nun bereits seit gut ein-drei-viertel Jahren Apple-Silicon-Macs mit solchen Akkulaufzeiten gibt: Wer hätte sich vor zwei, drei Jahren solche Akkulaufzeiten auszumalen gewagt?

Ma ciao, Air!
{image💯description} (macprime/Stefan Rechsteiner)

Welches Air darf es denn sein?

Wie weiter oben angemerkt, sollten die Finger gelassen werden von der Einstiegs-Konfiguration für 1380 Franken / 1500 Euro. Die schwächste Konfiguration ist aufgrund der vergleichsweise langsamen SSD eben genau das: das schwächste Modell. Den erwähnten Abstrich in der SSD-Performance sollte bei einem Laptop dieser Preisklasse (um 1500 Franken / Euro) nicht eingegangen werden müssen. Die Einstiegs-Konfiguration also wirklich ignorieren.

Ein anderes «Problem» ergibt sich bei den teureren Konfigurations-Optionen des M2-MacBook-Air – jenen mit richtig grosser SSD und mehr RAM. Mit diesen Optionen kostet das Air plötzlich 2370 Franken / 2540 Euro oder (einiges) mehr. Die Crux an der Sache: Das grandiose 14-Zoll MacBook Pro mit dem leistungsfähigen «M1 Pro»-Chip, einem um Längen besseren Liquid Retina XDR Display und neben noch anderen Vorteilen auch mehr Schnittstellen, ist bereits ab 2200 Franken / 2249 Euro zu haben.

Beim M2-MacBook-Air ist es also ein schmaler Grat zwischen «da gibts zu wenig fürs Geld» und «nimm besser ein Pro». Die idealen Konfigurationen des M2-Air und da, wo dieses Mac-Modell richtig glänzt, sind: mit 10-Core-GPU-M2, mit entweder 512 GB oder 1 TB SSD und mit 16 GB RAM (oder wenns wirklich sein muss 24 GB Arbeitsspeicher). So kommt ein M2-Air auf 1925 bis 2146 Franken respektive 2079 bis 2309 Euro zu stehen – also etwas nördlich von 2000 Franken / Euro. Mit jeder teureren Konfiguration sollte sich die interessierte Person wirklich hinterfragen, ob ein 14er-Pro nicht die bessere Wahl wäre. Wer mit Workflows arbeitet, die 24 GB RAM beanspruchen (Nochmals: Die Sache mit dem Arbeitsspeicher), dürfte mit einem MacBook Pro wahrscheinlich ohnehin besser versorgt sein.

Fazit zum MacBook Air mit «M2»-Chip

Das neue MacBook Air ist leider preislich nicht mehr ganz so attraktiv wie noch die Vorgänger-Generationen (das M1-Modell ist indes weiterhin im Angebot). Die Verbesserungen mit den neuen Modellen können die Aufpreise aber grösstenteils wettmachen.

Der M2-Chip liefert mehr als genügend Leistung für einen Grossteil aller Arbeiten, die Air-Interessierte ausführen werden. Einzig für diejenigen ist das Air nicht unbedingt geeignet, die dauerhaft höchste Leistung benötigen – beispielsweise sehr viel anspruchsvolle Video-Exporte machen müssen oder mit 3D-Grafiken arbeiten. In diesen Situationen kommt das Wärme-Management des MacBook Air an seine Grenzen. Hier zeigt sich der Nachteil des Lüfter-losen Designs. All denjenigen, die solche Arbeiten verrichten müssen, sei das 14-/16-Zoll MacBook Pro angeraten. Alle anderen sind mit dem neuen MacBook Air mit «M2»-Chip sehr gut beraten.

Für die meisten Menschen dürfte das MacBook Air der perfekte Computer sein. Als Notebook ist es mobil und schier überall einsetzbar. Trotz seiner ultra-portablen Abmessungen ist es sehr leistungsstark – tatsächlich zu leistungsstark für die meisten – und in Sachen Anschlüssen gut ausgestattet. Die Lautsprecher, das Trackpad und die Tastatur sind grandios, die Mikrofone und auch die Kamera verrichten einen super Job. Das alles in einem bis ins kleinste Detail wunderbar anzusehenden Äusseren – das (auch typisch Apple) obendrein noch top verarbeitet ist und eine exzellente Qualität aufweist.

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