Safari 17: Profile, Web-Apps und besseres privates Surfen (Update)
Bestandteil der neuen Betriebssystem-Versionen macOS 14, iOS 17 und iPadOS 17 ist auch eine neue Version von Apples Browser «Safari». Dieser bringt Neuerungen in diversen Orten – die grössten Neuerungen dürften indes die «Profile» und Verbesserungen für Web-Apps und private Fenster sein.
Private Fenster
Länger nicht genutzte private Fenster werden neu in Safari gesperrt und lassen sich in der Folge nur noch mit dem Passwort oder via Touch ID, Face ID oder Optic ID entsperren.
In privaten Fenstern werden zudem neu Tracker komplett vom Laden gehindert und das Verfolgen von URL wird ebenfalls entfernt.
Passwörter und die neu eingeführten «Passkeys» können zudem neu sicher systemweit mit Bekannten geteilt werden. Dazu können in den Systemeinstellungen unter «Passwörter» neue Gruppen erstellt und Personen dazu eingeladen werden. Teilnehmende können in der Folge frei weitere Passwörter und Passkeys hinzufügen oder bestehende aktuell halten.
Profile
Sind die vor einem Jahr eingeführten Tab-Gruppen an sich «Lesezeichen-Ordner auf Steroide», dann sind die mit Safari 17 kommenden neuen «Profile» quasi «Tab-Gruppen auf Steroide». Mit der neuen Funktion können Safari-Umgebungen für unterschiedliche Tätigkeiten eingerichtet werden – etwa für die Arbeit, für in der Schule oder für Privates. Die Profile sorgen dafür, dass das Surfen mit Safari in diesen Umgebungen voneinander getrennt wird. Das bedeutet konkret, dass pro Profil ein eigener Verlauf, eigene Cookies und Speicher, eigene Web-Extensions, eine eigene Leseliste und auch eigene Lesezeichen und Tab-Gruppen angelegt und verwaltet werden können.
Besuchte Webseiten von «zu Hause» erscheinen so nicht im Verlauf oder im Speicher von Safari, wenn mit dem Arbeits-Profil gesurft wird und vice versa. Auch möglich ist so das Anmelden auf der gleichen Seite mit unterschiedlichen Konten via unterschiedliche Profile.
Web-Apps im macOS-Dock
Einen schnellen Zugang auf die Lieblings-Webseiten erlaubt «Web-Apps on Mac». Die neue Funktion ermöglicht das Abspeichern einer Webseite als «Web-App» im Dock von macOS.
Eine als Web-App abgelegte Webseite erhält ein «App-ähnliches Erlebnis» inklusive einer vereinfachten Symbolleiste – diese besteht aus Vorwärts- und Rückwärts-Schaltflächen links, dem Titel der App in der Mitte und einem Safari-Icon ganz rechts als Auszeichnung einer «Web-App».
Web-Apps erscheinen als eigene Instanz im App-Switcher (cmd+Tabulator) oder können wie normale Programme mit Stage-Manager oder Mission Control genutzt und mit Spotlight aufgerufen werden. Freilich unterstützen Web-Apps auch Web-Push-Mitteilungen.
Weitere Neuerungen für Entwickler und in WebKit
Die WWDC23 bringt neben den anlässlich der Keynote bekannt gegebenen Neuerungen in Safari 17 auch noch weitere Details zu verschiedenem Kommendem für Safari und WebKit. Darunter weitere neue Funktionen für Safari, den Web-Inspector (Web-Informationen) und Safari Web-Extensions. Während der nun laufenden WWDC23-Woche werden sieben Sessions von Apple veröffentlicht, die entsprechende Themen behandeln – darunter auch eine Vorstellung von Safari für «Spatial Computing» (sprich Apples Vision Pro) und Informationen über die aktuellsten Entwicklungen für CSS und Medien-Formate im Web.
Wenn Apple so weiter fährt wie in den vergangenen Jahren, dann wird Safari 17 im Herbst nicht nur für die kommenden neuen Betriebssysteme iOS 17, iPadOS 17 und macOS 14 «Sonoma» veröffentlicht, sondern auch für die letzten beiden macOS-Generationen (das noch aktuelle macOS 13 «Ventura» und das vorletztjährige macOS 12 «Monterey») – indes, wo Abhängig des zugrundeliegenden Betriebssystems, nicht mit ganz allen Neuerungen.
Update (14:30 Uhr)
In einem kurz nach unserem Artikel erschienen [Blog-Post auf WebKit.org] informieren Safari- und WebKit-Team-Mitglieder von Apple über eine Grosszahl an weiteren Neuerungen der kommenden Browser-Version. Unter anderem gehen sie nochmals ausführlich auf das «Spatial Web» und die neuen Web-App-Fähigkeiten ein, erläutern aber auch andere Neuerungen wie die Unterstützung von JPEG XL und HEIC, Managed Media Source API, das Popover-Attribut, CSS Counter Styles, neue Text-Transform-Werte, mehr Media Queries 4, diverse JavaScript- und Web-API, sowie das neugestaltete Entwickler-Menü, die neu-gedachten Feature-Flags, den neugestalteten Responsive-Web-Design-Modus inkl. Simulatoren und neue Sicherheits-Anstrenungen.
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