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SVP-Nationalrat Thomas Hurter sieht Gefahr in Apples «Private Relay»
Der Schaffhauser Nationalrat Thomas Hurter (SVP) reichte vor einer Woche beim Bundesrat einen Vorstoss ein, die «Überwachung der Fernmeldedienste» in der Schweiz sei «in Gefahr» – der Grund: Apples Einführung der iCloud-Erweiterung «Private Relay».
Im vom SVP-Politiker eingereichten Text heisst es, die Gefahr bestehe, dass durch Apples Funktion «bestimmte Überwachungen von Fernmeldediensten stark eingeschränkt oder sogar überhaupt nicht mehr verfügbar sein werden». Hurter verlangte von der Regierung eine Antwort darauf, was für «mögliche Konsequenzen dies auf die Überwachung von Fernmeldediensten» haben wird. Weiter wollte er wissen, wie der Bundesrat «gedenke, möglichen Einschränkungen entgegenzuwirken».
Am Montag hat der Bundesrat die Anfrage (22.7097) beantwortet. Der Rat schlussfolgert, dass gemäss den Apple-eigenen Ausführungen die Architektur von «Private Relay» weder dem Internet-Provider noch Apple selbst oder Dritten Einsicht erlaube, «wer welche Webseite besucht oder besucht hat». Es sei «technisch nicht möglich festzustellen, von wem eine bestimmte Verbindung ausgeht oder ausgegangen ist», so der Bundesrat in seiner Antwort weiter und fügt hinzu: «Es wäre nicht die einzige Technologie, die Einschränkungen bei der Überwachung von Fernmeldediensten verursachen kann.»
Weiter hiesst es in der Antwort des Bundesrates, dass der Dienst «Überwachung Post- und Fernmeldeverkehr» die technologischen Entwicklungen stets verfolge. Er sei zudem bestrebt, «den Strafverfolgungsbehörden und dem Nachrichtendienst des Bundes alle Informationen zur Verfügung zu stellen, die bei solchen Diensten gewonnen werden können».
Thomas Hurter ist im Nationalrat in der Fraktion der Schweizerischen Volkspartei. Er ist Mitglied der «Sicherheitspolitischen Kommission» sowie der «Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen» des Nationalrates.
«Private Relay» wurde letztes Jahr mit der iCloud-Erweiterung «iCloud+» eingeführt. Die Online-Datenschutz-Funktion ist Bestandteil von iOS 15, iPadOS 15 und macOS 12 «Monterey». Die Erweiterung sorgt in Safari dafür, dass der persönliche Internet-Verkehr auch vor Netzbetreibern und Webseiten versteckt wird. Einige Funktionalitäten von «Private Relay» sind vergleichbar mit einem VPN, es handelt sich dabei aber nicht um ein reines VPN. Wenn Private Relay aktiviert ist, werden Internet-Anfragen über zwei separate, sichere Internet-Relays geleitet. Persönliche IP und DNS Records werden dabei im ersten Layer verschlüsselt. Im Zweiten wird eine temporäre IP-Adresse generiert, mit welcher sich die nutzende Person dann im Internet ausgibt. Offiziell ist «Private Relay» noch in einer Beta-Phase, kann aber in den oben genannten Betriebssystemen bei aktivem iCloud-Abonnement jederzeit aktiviert werden.
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am