macOS 11 Big Sur: Mac für sorgloses Update vorbereiten
Das neue Mac-Betriebssystem «macOS 11 ‹Big Sur›» ist seit dem 12. November verfügbar. Benannt ist das neue System nach dem Küstenstreifen südlich von San Francisco. Die erstmals im Sommer gezeigte elfte Version des Mac-Betriebssystems erhält ein markant überarbeitetes Erscheinungsbild. Das Kontrollzentrum ist funktionaler und auch visuell näher an seinem Bruder von iOS. Diverse Apps werden mit neuen Funktionen erweitert – kräftig ausgebaut wurden beispielsweise Safari, Nachrichten und Karten. Den Update-Prozess auf die neue Version gestaltet Apple vornehmlich einfach. Wir empfehlen aber dringend, ein solch grosses Mac-Update nicht einfach blind zu installieren, sondern das Update einwenig zu planen. Wie bei den neuen macOS-Versionen der letzten Jahre, haben wir auch heuer ein paar Tipps für das kommende Update zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Ist mein Mac mit macOS 11 Big Sur kompatibel?
Arbeitsspeicher (RAM)
Genug Platz für Big Sur
Auf dem aktuellen Stand
Wichtige Neuerungen seit High Sierra und Catalina
zsh als Standard-Shell
Backups und das Dateisystem «APFS»
Mac aufräumen
Backup erstellen
Auf Nummer Sicher gehen
Los gehts: macOS 11 Big Sur laden und installieren!
Geduld haben!
Ist mein Mac mit macOS 11 Big Sur kompatibel?
In den Genuss von Big Sur können nicht mehr alle Mac-Modelle kommen, die noch mit macOS 10.15 «Catalina» kompatibel waren. So wird das neue System auf den 2012er-Modellen des Mac mini, iMac, MacBook Air und MacBook Pro (hier auch «Early 2013») ohne Umwege nicht mehr installiert werden können.
Folgende Mac-Modelle sind mit Catalina kompatibel:
- iMac
- ab «Mid 2014» bzw. «iMac14,4» oder neuer
- iMac Pro
- ab «Late 2017» bzw. «iMac1,1» oder neuer
- Mac mini
- ab «Late 2014» bzw. «Macmini7,1» oder neuer
- MacBook
- ab «Early 2015» bzw. «MacBook8,1» oder neuer
- MacBook Air
- ab «Mid 2013» bzw. «MacBookAir6,1» oder neuer
- MacBook Pro
- ab «Late 2013» bzw. «MacBookPro11,3» oder neuer
- Mac Pro
- ab «Late 2013» bzw. «MacPro6,1» oder neuer
Über welches Modell man verfügt, erfährt man über das Apple-Menü Über diesen Mac und dort über die Schaltfläche «Mehr Informationen …» (vor Sierra) bzw. «Systembericht …» (seit Sierra).
Hinweis
Obwohl auch zum Teil über sieben Jahre alte Mac-Modelle von macOS 11 Big Sur unterstützt werden, benötigt das System wie bereits seine Vorgänger für das Funktionieren von Features wie «Handoff», «Instant Hotspot» oder «AirDrop» Unterstützung für von Haus eingebautem Bluetooth 4.0 LE – dies ist nicht bei allen von Big Sur unterstützen Geräten gegeben.
Laut Apple unterstützen folgende Mac-Modelle die Continuity-Funktionen:
- iMac
- Ende 2012 oder neuer – aka «iMac13,2» oder neuer
- Mac mini
- Ende 2012 oder neuer – aka «Macmini6,1» oder neuer
- MacBook Air
- Mitte 2012 oder neuer – aka «MacBookAir5,1» oder neuer
- MacBook Pro
- Mitte 2012 oder neuer – aka «MacBookPro9,1» oder neuer
- Mac Pro
- Ende 2013 oder neuer – aka «MacPro6,1» oder neuer
Eine komplette Liste welche Mac-Modelle welche speziellen macOS-Funktionen unterstützen gibt es auf Apple.com.
Arbeitsspeicher (RAM)
Es ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar, was das Minimum an Arbeitsspeicher ist, der von Big Sur benötigt wird – Apple hat dies bisher schlicht noch nicht kommuniziert. Die Tatsache, dass alle Mac-Modelle welche von Big Sur unterstützt werden mit mindestens 4 GB RAM ausgerüstet sind, macht diese Arbeitsspeicher-Menge quasi zum Minimum an RAM, das für Big Sur benötigt wird.
Generell gilt: Auch 4 GB RAM sind als absolutes Minimum zu betrachten. «Um so mehr RAM, um so besser.»
Über wie viel RAM das eigene Mac-Modell verfügt, erfährt man über das Apple-Menü Über diesen Mac beim Punkt «Speicher».
Genug Platz für Big Sur
Bei macOS Big Sur werden 35.5 respektive 44.5 GB freier Speicherplatz auf dem System-Volumen für eine Installation vorausgesetzt. Erste Zahl wenn man von Sierra oder neuer aktualisiert, die zweite, wenn man von einem noch älteren System her kommt.
Alleine das Installations-Programm von macOS 11 Big Sur dürfte etwa 5 GB gross sein. Empfehlenswert ist also (nicht nur zur Installation, sondern eigentlich jederzeit) 30 bis 40 Gigabyte freien Speicherplatz auf dem System-Volumen zu haben.
Über wie viel freien Speicherplatz das System-Volume noch verfügt, erfährt man über das Informations-Fenster der «Macintosh HD» bzw. des System-Volumens (⌘I bei ausgewähltem System-Volumen im Finder). Oder über das Apple-Menü Über diesen Mac unter dem Reiter «Festplatten».
Auf dem aktuellen Stand
Damit macOS 11 Big Sur geladen und installiert werden kann, wird OS X 10.9.x «Mavericks», OS X 10.10.x «Yosemite», OS X 10.11.x «El Capitan», macOS 10.12.x «Sierra», macOS 10.13.x «High Sierra», macOS 10.14.x «Mojave» oder macOS 10.15.x «Catalina» benötigt. Wer noch OS X 10.8.x «Mountain Lion» auf seinem Mac installiert hat, muss für das Update auf Big Sur zuerst auf eines der anderen OS X oder macOS aktualisieren.
Bei einer Installation über das aktuelle System sollten am besten bereits vor dem Update alle wichtigen Software-Aktualisierungen installiert worden sein. Und damit meinen wir nicht nur die System-Updates, sondern auch Updates für installierte Programme – dabei auch Menulets, Pref-Panes und dergleichen nicht vergessen. Meist sind solche Updates gar nötig, damit die entsprechende App auch unter dem neuen macOS einwandfrei läuft.
Die für den jeweiligen Mac verfügbaren Updates können im Mac App Store unter «Updates» eingesehen, geladen und installiert werden (kann alternativ auch über Apple-Menü Softwareaktualisierung … aufgerufen werden).
Insbesondere gegebenenfalls ausstehende SMC- und EFI-Firmware-Udpates sollten installiert werden. Eine Übersicht über die verfügbaren SMC- und EFI-Firmware-Updates pro Mac-Modell bietet Apple in der hauseigenen Knowledgebase.
Dritthersteller-Programme, die nicht über den Mac App Store geladen und installiert wurden, bieten oft über ihr eigenes Programme- oder Hilfe-Menü eine Update-Funktion. Mit dieser Update-Funktion kann überprüft werden, ob der Entwickler eine neuere Version des Programms zur Verfügung gestellt hat. In den meisten Fällen kann dann ein allfälliges Update auch gleich geladen und installiert werden.
Wichtige Neuerungen seit High Sierra und Catalina
APFS: Was man über das mit High Sierra neu eingeführte Dateisystem wissen sollte
Mit macOS 10.13 «High Sierra» wurde vor drei Jahren das frühere Standard-Dateisystem der Mac-Computer in Pension geschickt. Das in die Jahre gekommene HFS+ wurde durch das moderne Apple File System, kurz APFS, ersetzt. Und zwar nicht optional, sondern (für die meisten) zwingend. Einige Details zum neuen Dateisystem haben wir im Sommer 2016 in einem Wissensartikel zusammengetragen. In einem weiteren Wissensartikel zeigten wir ausserdem alles Wichtige zum neuen System auf, insbesondere was man vor dem Update auf die neuen Systeme – und damit auch auf APFS – wissen sollte. Beispielsweise, dass ältere Mac-Systeme APFS-Volumen nicht lesen können. Allen, die von «Sierra» (10.12.x) oder einem älteren System her auf Big Sur aktualisieren möchten, sei unser APFS-Wissensartikel als Lektüre wärmstens empfohlen. Wir warten hier solange 😉.
Vor allem die letzte macOS-Version «Catalina» brachte einige so tiefgreifende Änderungen auf die Mac-Plattform, dass sie vor einem Big-Sur-Update von einer Vor-Catalina-Version besonders beachtet werden sollten.
Eigenes System-Volumen
Seit Catalina behält macOS das eigentliche Betriebssystem auf einem eigenen, dedizieren und schreibgeschützten Volumen. Das OS selbst ist damit von allen anderen Daten getrennt, was die Zuverlässigkeit von macOS verbessern soll.
Im Finder wird man unter Catalina und Big Sur davon aber nichts merken, denn diesen «dedizierten Systemdatenträger» sucht man dort vergebens. Das Betriebssystem gaukelt dem Finder und anderen Apps vor, dass System und Daten nach wie vor auf der gleichen Disk-Struktur gespeichert sind wie vor dem Update. Nur im Hintergrund sind es tatsächlich zwei Volumen.
Bei der Installation von Catalina und Big Sur oder bei der Arbeit mit dem neuen System muss man auch nicht besonders auf das neue System-Volumen achtgeben – die Trennung findet im Hintergrund automatisch statt.
Einzig wenn man beispielsweise das macOS beiliegende Festplattendienstprogramm (engl. «Disk Utility»; zu finden in den Dienstprogrammen) nutzt, sieht man, dass das ehemalige «Macintosh HD»- bzw. das System-Volumen tatsächlich aus zwei Volumen besteht – unterteilt in ein System-Volumen und ein Daten-Volumen.
Die Änderung durch dieses dedizierte System-Volumen hat zur Folge, dass beispielsweise Backup-Programme extra für die Änderungen mit Catalina angepasst werden müssen.
Perl, Python und Ruby
Seit Catalina stuft Apple die Runtimes für Perl, Python und Ruby als «Deprecated» ein und unterstützt diese offiziell nicht mehr. Die Sprachen sind auch im neuesten macOS weiterhin auffindbar (zu Kompatibilitäts-Zwecken für ältere Software), aber Apple hat schon vor einem Jahr angekündigt, diese in einer künftigen macOS-Version komplett zu entfernen. Wann genau das sein wird, ist weiterhin nicht bekannt. Vorerst ist es jedenfalls noch nicht so weit. Und wer die Sprachen dann weiter nutzen möchte, kann sie sich weiterhin selbst herunterladen und installieren.
zsh als Standard-Shell
Mit Catalina änderte Apple die von Terminal benutzte Standard-Shell auf zsh
(«Z-Shell»). Dies gilt jedoch nur für neue Benutzerkonten. Bestehende Nutzer behalten die bisherige bash
(«Bourne-Again-Shell»).
bash
ist der Kommandozeilen-Interpreter der meisten GNU-Unix und Linux-Distributionen und stammt aus den 1980er-Jahren. Die etwas neuere zsh
wird oft als «moderne und erweiterte Bourne-Shell» bezeichnet.
Über den Befehl chsh -s /bin/zsh kann man manuell von der Bourne-Again-Shell auf die Z-Shell wechseln.
In einer künftigen macOS-Version könnte Apple bash
komplett aus dem Lieferumfang von macOS entfernen.
Backups und das Dateisystem «APFS»
Mit macOS High Sierra und auch macOS Mojave ist es möglich, ein mit APFS formatiertes Systemvolumen startfähig auf ein HFS+-Volumen zu klonen. Änderungen in macOS Catalina – insbesondere das neue versteckte schreibgeschützte System-Volumen – machen dies unmöglich. Möchte man entsprechend ein startfähiges Backup-Volumen erstellen, muss auch dieses mit dem Dateisystem APFS formatiert sein.
Apples in macOS integrierte Backup-Lösung «Time Machine» kann, nachdem es mit Catalina nur HFS+ unterstützte, mit Big Sur nun auch APFS-Volumen nutzen. Das System formatiert das Volumen aber nicht automatisch von HFS+ auf APFS um, dieser Schritt muss – falls gewünscht – manuell vorgenommen werden.
Nur noch 64-bit
Seit macOS Catalina im vergangenen Jahr werden vom Mac-Betriebssystem 32-bit-Applikationen nicht mehr unterstützt. Wie unter Catalina werden auch unter Big Sur nur noch für 64-bit optimierte Programme laufen.
macOS bzw. OS X ist seit 2009 – seit Version 10.16 «Snow Leopard» – 64-bit-kompatibel. Seither portierte Apple immerzu mehr System-Bestandteile und Applikationen zu 64-bit. Seit 10.13.4 warnt das System Nutzer ganz direkt während dem Starten alter 32-bit Software, dass diese ohne 64-bit-Aktualisierung in künftigen macOS-Versionen nicht mehr laufen werde («Diese Software ist nicht für deinen Mac optimiert».
Neben anderen Vorteilen können 64-bit-Applikationen gegenüber 32-bit-Applikationen mehr Arbeitsspeicher ansprechen. Technologien wie Apples Grafik-Engine «Metal» beispielsweise setzen 64-bit voraus.
Während 32-bit-Programme auch auf 64-bit-Systemen laufen können – wie dies nun während 10 Jahren bei OS X bzw. macOS der Fall war – ist Apple daran interessiert, veraltete Software loszuwerden und dafür zu sorgen, dass alles was auf einem Mac ausgeführt wird, auch optimal an die Hardware des Mac angepasst ist.
Je nach Programm ist es aber keine Kleinigkeit, diese von 32- zu 64-bit zu portieren. Deswegen ist es möglich, dass einige Programme nie auf 64-bit aktualisiert werden. Entsprechend werden diese Apps nie unter Catalina, Big Sur und den künftigen macOS-Versionen laufen. Nutzer müssen sich also Alternativen für diese Programme (oder wie man sie ausführt) suchen oder aber ihren Mac nicht auf Catalina, Big Sur und künftige macOS-Versionen aktualisieren. ⚠️
Welche Apps auf dem eigenen, noch mit einer Vor-Catalina-Version ausgerüsteten Mac noch nicht in 64-bit vorliegen und somit unter macOS Catalina und Big Sur nicht mehr benutzt werden können, kann einfach über die Systeminformationen von macOS ausfindig gemacht werden.
Über das Apple-Menü Über diesen Mac kann über die gleichnamige Schaltfläche der «Systembericht» aufgerufen werden. In diesem gibt es links in der Auflistung unter «Software» den Punkt «Programme», über welchen alle auf diesem Mac installierten Applikationen aufgelistet werden können.
Je nach System dauert das Laden dieser Liste einen kurzen oder längeren Moment – unten rechts ist dazu ein Lade-Indikator zu sehen.
Ist die Liste geladen kann sie nach der Spalte «64-Bit (Intel)» sortiert werden (Maus-Klick auf den Spalten-Kopf).
Alle Einträge, bei welchen in dieser Spalte «Nein» steht, sind Programme, die in der installierten Version nicht 64-bit optimiert sind. Entsprechend wird für die Kompatibilität dieser Apps mit Catalina, Big Sur und künftigen macOS-Versionen ein Update benötigt. Oder aber es wird, falls die Software nicht mehr weiterentwickelt wird, eine Alternative dafür notwendig.
Quick-Tipp 🤓
Der Systembericht kann alternativ auch mit gedrückter ⌥ (Alt-Taste) auf das Apple-Menü direkt über den Punkt Systeminformationen … oder aber mit einer Spotlight-Suche (⌘Leertaste oder Klick auf das Spotlight-Menulet in der Menüleiste) nach «Systeminformationen» aufgerufen werden.
Mac aufräumen
Über die Jahre sammeln sich auf einem Computer schnell ziemlich viele Daten an. Sind dies teils wichtige Dateien, Fotos und Videos, gehört meist auch eine grosse Sammlung an «Datenmüll» dazu – Dateien, die man eigentlich nicht mehr benötigt und auch löschen könnte.
Löscht man solche Dateien, sorgt man nicht nur für mehr Ordnung, sondern schafft gleichzeitig auch wieder mehr Platz auf der heimischen Festplatte und nicht selten kann ein Ausmisten eines Macs auch dessen Arbeitsgeschwindigkeit danach positiv beeinflussen.
Am Besten erstellt man bereits vor dem Ausmisten ein Backup des eigenen Macs – so endet eine übereilte Löschaktion nicht in einer kleinen Katastrophe. Wie Backups erstellen steht weiter unten im Absatz «Backup erstellen».
Generell gibt es keine vernünftige «schnelle» Lösung, um ein über die Monate und Jahre angesammelten Daten-Berg zu sortieren und obsolete Dateien zu löschen. Schlussendlich ist es das Beste, wenn man sich etwas Zeit nimmt und man sich der Sache gründlich annimmt. Das anstehende grosse macOS-Update kann nun als guter Zeitpunkt verwendet werden für einen guten Vorsatz: «Sobald macOS 11 auf meinem Mac installiert ist, halte ich besser Ordnung über meine Dateien und lösche eigentlich unnütze Dateien sofort nachdem ich sie nicht mehr brauche.» Da die Lancierung von Big Sur nun nicht auf den 1. Januar gefallen ist, ist es vielleicht auch einfacher, den guten Vorsatz tatsächlich zu halten. 😉
Hier ein paar Hinweise, wo sich mit der Zeit am meisten Daten (und damit u.U. auch Datenmüll) ansammeln kann:
- Dokumente und Schreibtisch
- ~/Documents und ~/Desktop (also auf dem Schreibtisch) sammeln sich schnell mal Dateien an – gewollt oder eher unbewusst. Schnell sammeln sich hier Beispielsweise Bildschirmfotos an, die man nur mal kurz jemandem zusenden wollte und eigentlich nicht mehr benötigt.
- Downloads
- ~/Downloads Im Downloads-Ordner lagern auch oft Dateien, die man schon längst nicht mehr braucht oder nur aus Versehen heruntergeladen hat. Auch der Downloads-Ordner vom Mails-Programm (~/Library/Mail Downloads) sollte mal untersucht werden nach alten nun unnützen Dateien (Aber Achtung: Werden die Dateien im «Mail Downloads»-Ordner gelöscht, könnten sie auch in den jeweiligen Mails nicht mehr verfügbar sein (je nach verwendetem Mail-Protokoll, Archiv etc.)).
- Programme
- /Applications Im Programme-Ordner können sich Programme befinden, die man nicht mehr benötigt. Deinstallieren!
- Application Support
- Analog zu deinstallierten Programmen kann in den Ordnern /Library/Application Support und ~/Library/Application Support nach Überbleibseln dieser Programme gefahndet werden. Hier befinden sich oft auch grössere Cache-Ordner aktiver Programme, die man unter Umständen löschen kann (Besonders hier gilt jedoch: «Wissen was man tut!» – lieber eine unbekannte Datei belassen und nicht löschen, als danach ein Programm haben, das aufgrund des Fehlen dieser Datei nun nicht mehr funktioniert).
- Library
- Gleiches gilt für andere Ordner in /Library und ~/Library. Besonders im Ordner PreferencePanes speichern Programme Einstellungen und ähnliche Daten ab.
Es gibt auch diverse Dienstprogramme, die einem beim Ausmisten von Macs behilflich sein können – solche Programme entfernen Programme, die keine eigenen Deinstallierer haben, sauber aus dem System und finden Cache-Verzeichnisse oder doppelt vorhandene Dateien. Beispiele dafür sind «CleanMyMac», «AppZapper» und «OmniDiskSweeper».
Backup erstellen
Sind System und Programme auf dem aktuellsten Stand und der Mac ausgemistet, kann erneut ein komplettes Backup erstellt werden. Am einfachsten geht dies am Mac mit der integrierten Backup-Lösung «Time Machine» vonstatten.
Alles Wichtige über die Backup-Funktion von macOS kann in unseren Wissens-Artikel zum Thema «Time Machine» nachgelesen werden.
Bei einem grossen macOS-Update kann es auch von Vorteil sein, wenn man den kompletten Mac separat ein zweites Mal sichert. Mit einem Klon-Programm wie dem sehr empfehlenswerten Carbon Copy Cloner beispielsweise kann die komplette HD auf ein Backup-Volumen geklont werden – sollte beim Update etwas schief gehen, ist so sicher eine komplette Sicherung verfügbar (auf Wunsch sogar ein sofort startfähiges System-Volumen).
Auf Nummer Sicher gehen
Festplatte überprüfen und reparieren
Ein Grund für ein Fehlschlagen des macOS-Updates kann auch ein Fehler bei der Festplatte sein. Das Festplatten-Dienstprogramm (zu finden in /Programme/Dienstprogramme) bietet dazu alle nötigen Funktionen. Links in der Liste kann die Festplatte bzw. das Volumen ausgewählt werden, auf welchem das neue macOS 11 Big Sur installiert bzw. das bestehende macOS aktualisiert werden soll. Nun erhält man rechts die angebotenen Funktionen.
Unter dem Reiter «Erste Hilfe» (vor El Capitan) bzw. über die Schaltfläche «Erste Hilfe» (seit El Capitan) kann nun ein Volume repariert werden – diese Funktion kann ohne Weiteres auch dann ausgeführt werden, wenn einem selbst keine Probleme im System bekannt sind. Nicht selten ist irgendwo eine Index-/Partitionierungs-Tabelle fehlerhaft oder sonst etwas nicht ganz in Ordnung was sich (vorerst) in der Benutzung des Systems nicht offenbart. Eine Volumen-Reparatur führt nicht selten auch zu etwas mehr Speicherplatz (während der Prozedur werden u.U. auch einige ältere Cache-Verzeichnisse, alte lokale Backup-Snapshots und ähnliches entfernt).
Das System-Volumen selbst kann übrigens nur über das Festplatten-Dienstprogramm in der Recovery HD repariert werden.
In der Liste unten wird man ausserdem über den S.M.A.R.T.-Status der Festplatte informiert (sofern die HD dies unterstützt). Dieser Status sollte auf «Überprüft» sein – ist er dies nicht, ist grosse Vorsicht geboten. Die Festplatte könnte defekt sein und bereits ein Ausschalten des Gerätes könnte im schlimmsten Falle das Ende für die Festplatte bedeuten. Ab zum nächsten Apple Service Provider damit!
Apple Hardware Test
Ist die Hardware deines Mac wirklich in Ordnung? Es wäre höchst-ärgerlich wenn aufgrund eines bisher nicht weiter aufgefallenen Problems mit der Hardware der Update-Prozess fehlschlagen würde und man unter Umständen zu einem Datenverlust kommt. Es sei deshalb geraten vor einem grossen macOS-Update (generell eigentlich «immer mal wieder») ein Hardware-Test laufen zu lassen. Dazu muss kein Support-Center aufgesucht werden, denn Apple stellt jedem Mac ein eigenes Diagnose-Werkzeug zur Verfügung. Der «Apple Hardware Test» kann von der Recovery-HD oder über das Internet ausgeführt werden. Der Hardware-Test überprüft die Computer-Komponenten übrigens nur und liefert Diagnose-Daten, kann aber nichts selber reparieren.
Finales Backup
Bevor es gleich um die Wurst geht, sollte nun, nachdem System und Programme aktualisiert, der Mac ausgemistet und auf Fehler getestet wurde, erneut ein finales Backup (und u.U. nochmals ein Klon) erstellt werden.
Es ist überdies ratsam, nach dem Erstellen der Backups auch zu kontrollieren, ob die Backups überhaupt korrekt erstellt und lauffähig sind.
Los gehts: macOS 11 Big Sur laden und installieren!
Big Sur kann kostenlos aus dem Mac App Store geladen und installiert werden. Dazu einfach auf der Produkte-Seite von macOS 11 Big Sur auf die «Laden»-Schaltfläche klicken, den korrekten Apple-ID-Benutzernamen und zugehöriges Kennwort zur «Kauf»-Bestätigung eingeben und schon startet der Download. Ist das Installations-Programm heruntergeladen, kann es geöffnet und Big Sur mithilfe des Assistenten installiert bzw. OS X oder macOS damit aktualisiert werden.
Geduld haben!
Wie bei iOS gilt auch bei macOS nach «Macht zuerst ein Backup!» der zweit-wichtigste Leitspruch für das ein System-Update: «Habt Geduld!». In den ersten Tagen nach der Veröffentlichung werden voraussichtlich weltweit unzählige Menschen ihre Mac-Computer gleichzeitig auf das neue System aktualisieren wollen. Da auch die riesige Server-Infrastruktur von Apple diesen Ansturm wohl nur mit Mühe bewältigen wird, sind Verzögerungen vorprogrammiert. Nicht ausgeschlossen sind Verfügbarkeitsprobleme für den Big-Sur-Download und vielleicht wird der Download auch etwas länger dauern als gewohnt.
Also (erneut) frei nach Douglas Adams: «Don’t panic!». Entweder dauert es etwas länger oder man muss den Kauf bzw. das Laden des neuen Mac-Systems unter Umständen aufgrund des grossen Ansturms mehrmals versuchen. Oder man wartet einfach die Folgetage nach der Lancierung ab – bis dann wird sich der erste grosse Update-Ansturm gelegt haben und das Update-Prozedere wird bestimmt schneller vonstatten gehen als noch in den ersten Stunden.
Wenn alles geklappt hat: Viel Spass mit dem neuen macOS 11 Big Sur! 🎉😎
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1 Kommentar
Kommentar von iTrooper
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