Mac Studio, Studio Display und M1 Ultra – Apple präsentiert neuen Mac, Bildschirm und Chip
Anlässlich der heutigen Keynote hat Apple sein Mac-Sortiment um ein neues Modell erweitert, ein neues externes Display vorgestellt und gleichzeitig auch die «M1»-Familie mit einem weiteren Chip komplettiert. Der neue Mac hört auf den Namen «Mac Studio» und sieht aus, als wäre es ein etwas zu hoch geratener Mac mini. Das neue Display sieht dem Profi-Bildschirm «Pro Display XDR» sehr ähnlich, kostet aber nur ein Bruchteil davon – und ist damit Apples erster Consumer-Monitor seit Jahren. Der neue «M1 Ultra» vereint zwei «M1 Max» in einem und bietet eine bisher unerreichte Leistung.
Inhaltsverzeichnis
Der neue «M1 Ultra»
Was der neue Chip leistet, stellte Apples Hardware-Technologiechef Johny Srouji vor. Der «M1 Ultra» basiert auf dem vergangenen Herbst mit den neuen MacBook Pro vorgestellten «M1 Max». Ebendieser bisher leistungsfähigste Apple-Chip habe seit jeher «ein Geheimnis» gehabt, so Srouji, er war seit Anbeginn in der Lage, sich mit einem anderen M1-Max-Die zu verbinden. Möglich macht dies eine von Apple explizit für diesen neuen Chip entwickelte Packaging-Architektur mit über 10’000 Signalen namens «UltraFusion». Die Technologie erlaube eine Interprozessor-Bandbreite von massiven 2.5 Terabyte-pro-Sekunde mit geringer Latenz zwischen den beiden verschmolzenen Dies – und verbrauche dabei noch sehr wenig Strom.
Gegenüber der Software gibt sich der Chip als ein einziger Prozessor aus – Entwickler müssen deshalb ihre Apps nicht anpassen, damit von der höheren Leistung profitiert werden kann.
Auf dem neuen Mega-Chip sind 114 Milliarden Transistoren untergebracht.
Der Chip bündelt 128 GB des superschnellen «Unified Memory» mit einer Bandbreite von bis zu 800 GB/s. Er umfasst eine 20 Cores starke CPU, bestehend aus 16 High-Performance- und 4 Low-Energy-Cores sowie aus einer GPU mit 64 Cores. Die Neural Engine zählt 32 Cores. Weiter verfügt der «M1 Ultra» über doppelt so viele Media-Engines und ProRes-Beschleunigern als der «M1 Max».
In einer ausführlichen Auflistung zeigte Srouji anlässlich der Keynote, dass der «M1 Ultra» sowohl bei der CPU- wie auch GPU-Performance als auch bei der «Leistung pro Watt» bisher ungeahnte Höchstleistungen erreicht. Im Vergleich zum «schnellsten 16-Core-PC-Desktop-Chip» liefere der M1 Ultra «bis zu 90 Prozent» mehr Leistung bei gleichem Stromverbrauch. Der M1 Ultra erbringe die Spitzenleistung des PC-Chips, während er aber 100 Watt weniger Strom verbrauche. Betreffend Grafik-Leistung liefere der neue M1 Ultra eine bessere Leistung als der «beste verfügbare Grafikprozessor» – und verbrauche dabei 200 Watt weniger Strom.
Mit als Beispiel für die Leistungsfähigkeit des neuen Chips wird erwähnt, dass der M1 Ultra bis zu 18 Streams von 8K-ProRes-422-Videos abspielen kann – «etwas, das kein anderer Computer kann».
Der neue «Mac Studio»
Das jüngste Mitglied von Apples Mac-Familie näher vorstellten, durfte Colleen Novielli, ihres Zeichens «Mac Product Line Manager».
Das kompakte Gehäuse hat eine Grundfläche von 19.5 mal 19.5 Zentimeter und ist 9.4 Zentimeter hoch. Der «Mac Studio» ist damit ziemlich genauso gross wie zwei-einhalb übereinander gestapelte Mac mini.
Einen Grossteil dieses Mini-Towers machen zwei grosse Lüfter aus. Diese ziehen die Luft über den perforierten Boden in das Innere des Gehäuses an die Komponenten und blasen die erwärmte Luft durch ein Netz von 2000 kleinen Löchern auf der Hinterseite des Gerätes wieder nach aussen. Dieses Belüftungssystem soll trotz seiner Grösse sehr leise arbeiten – so leise, dass es «in den meisten Arbeitsumgebungen» nicht hörbar sei.
Der neue kleine Mac-Bolide ist auf der Hinterseite ausgerüstet mit vier Thunderbolt-4-Anschlüssen, einer 10-GB-Ethernet- und zwei USB-A-Anschlüssen, sowie einem HDMI- und einem «Pro Audio Jack»-Anschluss. Natürlich ebenfalls verbaut hat der «Mac Studio» Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.
Von vorne zugänglich ist ausserdem ein SD-Card-Slot sowie zwei weitere Steckplätze vom Typ USB-C. Der «Mac Studio» ist wahlweise verfügbar mit einem «M1 Max»-Chip oder mit dem neuen «M1 Ultra». Wer sich für den Max entscheidet, dem stehen vorne zwei USB-C-Schlüsse zur Verfügung, beim Modell mit dem M1-Ultra handelt es sich bei den Anschlüssen vorne um Thunderbolt-4-Buchsen.
Wie Novieli aufzeigt, kann der «Mac Studio» bis zu 90 Millionen Pixel ausspielen – heisst: Es werden gleichzeitig bis zu vier externe Bildschirme plus ein 4K-Fernseher unterstützt.
Innerhalb eines Jahres verbrauche der «Mac Studio» mit der leistungsfähigen Apple Silicon laut dem Mac-Hersteller übrigens bis zu 1000 Kilowattstunden weniger Strom als ein High-End-Desktop-PC.
Das neue «Studio Display»
Die «Engineering Programm Managerin» Nicole Kordes hatte während der Keynote die Ehre, Apples neuen Bildschirm der Öffentlichkeit im Detail vorzustellen.
Alter Name
Apple stellte zwischen 1998 und 2001 eine Reihe an externen Bildschirmen vor, die bereits auf den Namen «Studio Display» hörten. Dabei handelte es sich konkret um zwei Generationen an CRT-Bildschirmen und zwei Generationen an Flachbildschirmen.
Beim neuen «Studio Display» handelt es sich um einen 27-Zoll grossen Bildschirm mit 14.7 Millionen Pixeln – also um ein «5K Retina Display» und damit vergleichbar mit dem bisherigen 27-Zoll iMac.
Der Bildschirm leuchtet mit 600 nits und bietet Unterstützung für den erweiterten Farbraum «P3» und damit für bis zu einer Milliarde Farben. Ebenfalls unterstützt wird True Tone. Die von diversen Apple-Geräten her bekannte Technologie passt den Display-Weissabgleich automatisch an die Farbtemperatur der Umgebung an. Für möglichst wenig Reflexionen auf dem Schirm ist das Display mit einer Anti-Reflective Coating ausgerüstet. Für einen Aufpreis von 300 Franken ist das Display ausserdem mit dem eindrücklichen «Nano-Texture Glas» erhältlich, welches Apple auch beim teuren Profi-Bildschirm «Pro Display XDR» anbietet.
Im Innern des neuen Displays verrichtet ein «A13 Bionic» seinen Dienst – das ist derselbe Chip, der auch das iPhone 11 betreibt.
Ebendieser Chip sorge nicht nur für ein exzellentes Bild, sondern ermögliche auch ein «konkurrenzloses» Kamera- und Audio-System, heisst es von Apple.
Integriert in das «Studio Display» ist eine 12 Megapixel auflösende Ultra-Weitwinkelkamera. Ebendiese Kamera unterstützt die im Frühling letzten Jahres mit dem iPad Pro eingeführte Funktion «Center Stage».
Ein Array aus drei Mikrofonen sorgt für gute Aufnahmen «in Studio-Qualität» und ein System mit sechs High-Fidelity-Lautsprechern sorge für ein «unglaubliches Hörerlebnis». Das System verfügt über vier Tieftöner mit Verzerrungen minimierenden und satte Bässe artikulierenden Kräfteausgleich, sowie zwei High-Performance-Hochtöner, die präzise Mitten und feine Höhen abbilden sollen. Dank dem A13-Chip kann mit den Lautsprechern auch Multikanal-Surround-Sound abgespielt werden – das «Studio Display» unterstützt entsprechend auch 3D-Audio aka «Spatial Sound» mit Dolby Atmos. Kordes nennt das Set «die bei Weitem die besten High-Fidelity-Lautsprecher, die wir je für einen Mac produziert haben» und «die beste Kombination von Kamera und Audio, die es je in einem Desktop-Display gab».
An Anschlüssen verfügt das neue Display auf der Rückseite über drei USB-C-Buchsen mit 10 GB/s und ein Thunderbolt-Anschluss. Über die Anschlüsse lassen sich 96W Strom an ein Gerät weitergeben.
Alternativ zum normalen «Neigungsverstellbaren» Standfuss kann das Studio Display auch mit einem VESA-Mount-Adapter gekauft werden. Weiter gibt es auch den mit dem «Pro Display XDR» eingeführten «Neigungs- und Höhenverstellbaren» Standfuss – der Aufpreis dafür beträgt 400 Franken.
Natürlich lasse sich das neue «Studio Display» nicht nur mit dem neuen Mac Studio, sondern auch mit jeglichen anderen Macs nutzen – vom Mac mini über das MacBook Air bis hin zum MacBook Pro oder dem iMac.
Zusätzlich zum neuen Display gibt es auch eine neue farblich passende Ausführung in «silber-schwarz» des Magic Keyboard mit Touch ID, des Magic Trackpad und der Magic Mouse.
Preise und Verfügbarkeit
Der neue «Mac Studio» kann ab sofort bestellt werden und kommt ab dem 18. März in den Handel bzw. wird ab dann ausgeliefert. Erhältlich ist er in verschiedenen Konfigurationen mit einem «M1 Max» ab 1999 US-Dollar / 2199 Schweizer Franken / 2299 Euro respektive mit einem «M1 Ultra» ab 3999 US-Dollar / 4399 Schweizer Franken / 4599 Euro.
Der neue «Studio Display» ist ab 1599 US-Dollar / 1699 Schweizer Franken / 1749 Euro ebenfalls ab sofort bestellbar und wird ebenfalls ab dem 18. März ausgeliefert respektive kommt dann in den Handel.
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