iOS 8: Apples «moralische Verpflichtung» für Gesundheitsplattform «Health»

Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat Details über ein Treffen offengelegt, das zwischen der Behörde und Apple stattgefunden hat. Apple dürfte auch in Zukunft eng mit der Gesundheitsbehörde zusammenarbeiten, wenn es um die Lancierung von neuen Gesundheits-Produkten geht.

Patrick Bieri

Verantwortliche von Apple haben sich im vergangenen Jahr mehrmals mit Vertretern der US-Gesundheitsbehörde FDA getroffen. Aus dem Behörden-Kalender ging damals lediglich hervor, dass sich die beiden Parteien über «mobile medizinische Anwendungen» unterhielten. Genauere Informationen wurden nicht veröffentlicht.

Aufgrund des Freedom of Information Act hat sich Apple Toolbox Zugang zu den Gesprächsprotokollen eines Treffens verschafft, das im Dezember 2013 stattgefunden hat. Dieses Protokoll gibt einen detaillierteren Einblick, weshalb Apple gerade jetzt die Gesundheits-Funktionen lanciert.

Apples «moralische Verpflichtung», mehr zu tun

Gemäss den Protokollen der US-Gesundheitsbehörde sieht Apple die mobilen Plattformen als grosse Chance an, damit die Nutzer mehr über ihre Gesundheit erfahren können. Im Zuge der technischen Miniaturisierung können immer mehr Sensoren in den mobilen elektronischen Geräten untergebracht werden. Den Protokollen zufolge ist Apple der Ansicht, nun «mehr aus den Geräten zu machen». Aufgrund der technischen Kenntnisse von Apple sieht das Unternehmen gar eine «moralische Verpflichtung», um die Gesundheits-Funktionen in iOS zu implementieren.

Immer noch Raum für Innovationen

Obwohl das iPhone bereits heute Sensoren besitzt, um die Bewegungen des Nutzers zu messen, sieht Apple noch Potential nach oben. Gemäss Apple gibt es immer noch genügend Spielraum für innovative Entwicklungen.

Bei künftigen Entwicklungen will Apple gemäss den Gesprächsprotokollen eng mit der US-Gesundheitsbehörde zusammenarbeiten. Damit will Apple auch verhindern, dass nach der Lancierung eines Produktes die US-Gesundheitsbehörde Vorschriften über den Vertrieb des Produktes macht.

FDA wird nicht die medizinischen Sensoren regulieren

Apple hat sich im Rahmen des Treffens auch für die FDA-Richtlinien ausgesprochen, welche Vorschriften über mobile medizinische Apps beinhalten. Die Behörden haben so verbindliche Standards definiert, im Rahmen derer sich die IT-Konzerne bewegen dürfen.

Die mobilen elektronischen Geräte, welche mit medizinischen Sensoren ausgestattet sind, werden in Zukunft nicht automatisch in den Regulierungsbereich der FDA fallen. Stattdessen will die Behörde die dazugehörigen Apps regulieren.

Apple fokussiert sich auf Gesundheits-Themen

Apple hat im Rahmen der WWDC 2014 die Gesundheits-Plattform Healthkit vorgestellt. Dank Healthkit können Entwickler ihre Fitness-Geräte sowie medizinische Geräte besser mit iOS verbinden. Die von den Sensoren gesammelten Informationen werden zentral in der App Health dargestellt. Damit erhält der Nutzer einen Überblick über alle gesundheitsrelevanten Daten. Ausserdem können Apps — mit Einverständnis des Benutzers — auf Daten anderer Apps zugreifen um ein vollständigeres Profil des Benutzers erstellen zu können.

Entwickler wie RunKeeper und Withings haben bereits zugesichert, ihre Produkte für Healthkit zu optimieren. In der Vergangenheit hat Apple zudem zahlreiche neue Mitarbeiter eingestellt, die zuvor bei Medizin-Unternehmen gearbeitet haben. Diese Anwerbungen deuten darauf hin, dass bald ein Gesundheits-Produkt von Apple auf den Markt kommen könnte. Beobachter spekulieren dabei auf eine intelligente Uhr, welche mit medizinischen Sensoren ausgestattet sein könnte.

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