Apple aktualisiert iPad, iPad Pro und Apple TV

Spekuliert wurde schon länger, Apple werde heuer im Oktober keinen grossen «Special Event» mehr durchführen, sondern die erwarteten Neuheiten – primär aktualisierte iPad-Modelle – mittels Pressemitteilungen ankündigen. Gestern haben sich diese Gerüchte dann auch bestätigt. Apple-CEO Tim Cook stimmte bereits am früheren Nachmittag mit einem Tweet mit dem Slogan «Take Note» und der Ankündigung «The possibilities are endless. (Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.)» auf das Kommende ein. Kurz darauf schaltete Apple seinen Online-Shop offline – ganz so, wie es das Unternehmen immer macht, bevor neue Produkte erscheinen. Um Punkt 17 Uhr publizierte Apple in der Folge drei Pressemitteilungen: Es gibt aktualisierte iPad Pro, ein neues «normales» iPad, ein aktualisiertes Apple TV und zwei, drei weitere News aus Cupertino.

Patrick Bieri

Inhaltsverzeichnis

  1. Neue Generation «Apple TV 4K»

  2. Neue Funktionen für tvOS 16

  3. Aktualisierte «iPad Pro»

  4. Runderneuertes «iPad»

  5. iPadOS 16 und macOS Ventura kommen am 24. Oktober

Neue Generation «Apple TV 4K»

Die neue Version des «Apple TV 4K» bringt den letztjährigen «A15 Bionic»-Chip in die Settop-Box. Mitunter dank der gestiegenen Leistung durch den neuen potenteren Chip unterstützt die Settop-Box neu auch HDR10+. Die Siri-Remote ist zudem neu mit einer USB-C-Buchse versehen und nicht mehr mit einem Lightning-Anschluss.

Der Einstiegs-Preis für Apple TV ist markant gesenkt worden. Die günstigere Variante der Settop-Box kostet in der Schweiz ein Viertel weniger, als die bisherigen 199 Schweizer Franken – neu muss für ein neues Apple TV nur noch 149 Franken berappt werden. In Deutschland und Österreich wurde der Preis von 199 auf 169 Euro gesenkt.

Der günstigere Preis hat indes einen Hacken: Das neue Apple TV 4K ist neu in zwei sich nicht mehr nur in der Speicherkapazität unterscheidenden Varianten erhältlich. Das günstigere Modell hat nur Wi-Fi und kein Ethernet-Anschluss mehr und unterstützt das «Thread»-Netzwerk-Protokoll des Smart-Home-Standards «Matter» nicht. Immerhin wurde die Speicherkapazität bei diesem Modell aber von bisher 32 auf 64 Gigabyte verdoppelt. Die 169 Franken resp. 189 Euro kostende teurere Variante verfügt im Unterschied über einen Gigabit-Ethernet-Anschluss, über das «Thread»-Netzwerk-Protokoll für die Verbindung zu mehr Smart-Home-Zubehör und über 128 GB lokalen Speicherplatz für Apps und Games.

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Die neue, mit USB-C-Anschluss ausgestattete Siri Remote kann auch separat für 65 Franken resp. 69 Euro gekauft werden.

Die neue Generation ist nach 2017 und 2021 nun bereits die dritte Generation der «Apple TV 4K». Es ist nicht ausgeschlossen, dass Apple die Settop-Box jetzt womöglich jährlich mit der jeweils neueren Chip-Generation aktualisieren könnte.

Erhältlich sein wird die neue dritte Generation «Apple TV 4K» ab übernächstem Freitag, 4. November.

Die «Apple TV HD» genannte vierte Generation der Apple Settop-Box verkauft Apple ab sofort nicht mehr.

Neue Funktionen für tvOS 16

«Später diesen Herbst» wird tvOS 16 mit einer Reihe an neuen Funktionen für Siri ergänzt, heisst es in der Pressemitteilung von Apple weiter. Die Neuerungen sollen es erleichtern, Apple TV via Sprachsteuerung zu bedienen und mit den Ergebnissen zu interagieren, so Apple. Siri auf Apple TV erhält eine neue und kompaktere Benutzeroberfläche. Neu wird sie auch in der Lage sein, die Stimme der nutzenden Person zu erkennen – damit so einfacher auf Filme, Serien, Musik, Spiele und Apps zugegriffen werden kann.

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Wer bei der Verwendung von Apple TV AirPods trägt, kann neu mittels «Hey Siri» auch direkt die Sprachsteuerung des Apple TV nutzen.

Wann genau die Neuerungen verfügbar sein werden, hat Apple nicht bekannt gegeben. Womöglich könnte dies bereits mit tvOS 16.1 der Fall sein, welches wahrscheinlich noch in diesem Monat veröffentlicht werden dürfte. Ansonsten dürften die Neuerungen wohl mit einem später erscheinenden tvOS 16.2 kommen.

Aktualisierte «iPad Pro»

Die 11- und 12.9-Zoll grossen «iPad Pro» rüstet Apple neu mit dem Anfang Sommer neu eingeführten «M2»-Chip aus. Die schnelleren Chips verfügen insbesondere über einen um 50 Prozent grösseren Memory-Durchsatz. Die CPU-Leistung soll bis zu 15 Prozent schneller, die Grafik-Leistung um bis zu 35 Prozent und die «Neural Engine» bis zu 40 Prozent besser sein als noch bei den M1-Modellen.

Dank der Leistung des M2 sind die neuen iPad Pro erstmals auch in der Lage, Video in ProRes aufzuzeichnen. Entsprechendes Material soll bis zu dreimal schneller transkodiert werden können, so Apple.

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Als erstes Apple-Gerät überhaupt sind die neuen iPad Pro mit dem neuesten WLAN-Standard «Wi-Fi 6E» ausgerüstet – damit werden mit bis zu 2.4 Gb/s doppelt so hohe Übertragungsraten ermöglicht wie bisher. Die «Wi-Fi + Cellular»-Modelle unterstützten zudem mehr 5G-Frequenzen.

Ebenfalls neu in der mittlerweile vierten (11-Zoll) respektive sechsten (12.9-Zoll) iPad-Pro-Generation ist eine «Schwebefunktion» beim Apple Pencil. Neu wird der Apple Pencil (2. Generation) bis zu 12 Millimeter über dem Display erkannt. iPad-Pro-Nutzende können so eine Vorschau der Markierung sehen, bevor der Pencil auf das Display aufgesetzt wird. Dies soll beim Skizzieren und Illustrieren noch grössere Präzision ermöglichen und die Nutzung des Pencils weiter vereinfachen. Für die «Scribble (Kritzeln)»-Funktion werden die Textfelder neu automatisch erweitert, sobald der Pencil in die Nähe des Bildschirms kommt. Weiter soll neu auch Handschrift schneller in Text umgewandelt werden können, so Apple.

Sowohl beim 11-Zoll- als auch beim 12.9-Zoll-Modell gab es eine leichte Preiserhöhung von 879 auf 929 Franken respektive von 1199 auf 1249 Franken in der Schweiz und etwas happigere Aufschläge in Deutschland und Österreich von 879 auf 1049 resp. von 1199 auf 1449 Euro.

Die neuen iPad Pro können ab sofort bestellt werden und sind ab Mittwoch, 26. Oktober, im Handel erhältlich.

Runderneuertes «iPad»

Die grössten und spannendsten Neuerungen erfuhren gestern die «normalen» iPad. Die meist als Einsteiger-iPad bezeichneten Modelle verfügen neu über keine Home-Taste mehr und kommen im gleichen Design daher wie das neueste iPad Air. Durch den Wegfall der Home-Taste konnte Apple bei etwa gleichbleibenden Massen den «Liquid Retina»-Bildschirm von 10.2 auf 10.9 Zoll vergrössern. Der Bildschirm löst mit 2360 × 1640 Pixel auf und bietet «True Tone» sowie 500 nits an Helligkeit, jedoch unterstützt es den erweiterten Farbraum «P3» nicht, sondern nur sRGB, er hat keine Antireflex-Beschichtung und ist nicht vollständig laminiert wie alle anderen iPad-Displays.

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Schlummerte in der 2020 eingeführten achten iPad-Generation noch ein A12 Bionic, ist im neuen Modell nun ein «A14 Bionic» verbaut. Als letztes iPad-Modell ist jetzt auch das «normale» iPad mit einer USB-C-Buchse ausgestattet.

Die Kamera auf der Vorderseite ist erstmals bei einem iPad so positioniert, dass es in der Verwendung im Landscape-Modus nicht auf der Seite, sondern oben in der Mitte platziert ist. Die Selfie-Kamera ist eine 122 Grad einfangende Ultra-Wide-Kamera mit 12-Megapixel-Auflösung. Sie unterstützt «Center Stage». Auch die 12-MP-Kamera auf der Rückseite des Gerätes wurde aktualisiert und kann Videos in 4K und 240-fps Slow-Motion aufzeichnen.

Die neuen iPad unterstützen neu «Wi-Fi 6» und die «Wi-Fi + Cellular»-Modelle funken neu auch mit 5G.

Kompatibel ist das neue iPad mit dem Apple Pencil der ersten Generation. Da dieser jedoch noch über einen Lightning-Anschluss verfügt und das iPad neu mit USB‑C ausgestattet ist, wird für das direkte Laden des Stifts am iPad ein «Apple Pencil Adapter» benötigt.

Nur für das neue iPad hat Apple ein neues «Magic Keyboard Folio» entwickelt. Die integrierte Tastatur verfügt über normalgrosse Tasten mit einem Hub von einem Millimeter. Oberhalb der Tastatur gibt es eine 14-Tasten-Funktionsleiste. Weiter ist das «Magic Keyboard Folio» mit einem überall klickbaren Multi-Touch-Trackpad ausgestattet.

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Die Tastatur-Hülle besteht aus einem zweiteiligen Design. Die Tastatur kann abgenommen und das Folio so nur noch mit der flexibel verstellbaren stützenden Rückseite genutzt werden. Verbunden wird die Hülle über den «Smart Connector» am Rand der Rückseite des iPad. Über ebendiesen Anschluss wird die Tastatur auch automatisch aufgeladen und gekoppelt.

Die neue zehnte iPad-Generation gibt es aber nur mit einem Preisaufschlag. Die Wi-Fi-Modelle sind neu ab 499 Franken resp. 579 Euro und die «Wi-Fi + Cellular»-Modelle neu ab 669 Franken resp. 779 Euro zu haben.

Bisher waren die «normalen» iPad ab CHF 359 / 379 Euro respektive CHF 499 / 519 Euro zu haben. Die bisherige achte iPad-Generation bleibt indes weiterhin im Handel erhältlich – für neu ab CHF 379 / 529 resp. 429 / 599 Euro.

Das neue «Magic Keyboard Folio» für die zehnte iPad-Generation kostet 269 Franken resp. 299 Euro.

Die neuen iPad-Modelle können ab sofort bei Apple bestellt werden und sind ab Mittwoch, 26. Oktober, im Handel erhältlich.

iPadOS 16 und macOS Ventura kommen am 24. Oktober

Im Kleingedruckten der Pressemitteilungen zu den neuen iPad-Generationen sowie auf der Apple-Webseite steht geschrieben, dass Apple die neuen OS-Generationen iPadOS 16(.1) und macOS 13 «Ventura» am kommenden Montag, 24. Oktober, veröffentlichen wird. Die neuen Systeme umfassen diverse Neuerungen – unter anderem die neue Multitasking-Ansicht «Stage Manager». Die Systeme befanden sich seit ihrer Vorstellung im Juni anlässlich der WWDC22 in einer ausführlichen Beta-Phase.

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