Apple: 3 Gründe für den Umsatzrückgang

Apples Umsatz ist im vergangenen Quartal gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf 117.2 Milliarden US-Dollar gesunken. Erstmals seit 2019 verzeichnete der Mac-Hersteller ein Wachstumsminus beim Umsatz und erstmals seit 2016 hat Apple damit im vergangenen Quartal die Erwartungen der Analysten (knapp) verfehlt. Das vergangene Quartal war dennoch Apples zweitbestes Quartal der Geschichte – die weltweiten Lieferprobleme haben nun aber definitiv auch Apple eingeholt. Apple-CEO Tim Cook und der Finanzchef Luca Maestri haben gestern anlässlich der Quartalszahlenkonferenz versucht, das Wachstumsminus zu erklären.

Gründe wurden gleich drei genannt. Zum einen habe der Währungsmarkt im vergangenen Quartal mit für den Umsatzrückgang gesorgt. Weiter sei direkt auch die Corona-Pandemie schuld daran gewesen. Es gab wochenlange Produktionsausfälle in China, was von Anfang November bis im Dezember zu massiven Lieferproblemen führte. Apple habe zudem nicht mit einer so hohen Nachfrage nach den Pro-Modellen der iPhone-14-Familie gerechnet.

Cook sprach davon, dass die letzten drei Jahre eine «sehr schwierige Zeit» gewesen sei mit COVID-19 und der Chip-Knappheit. Apple hatte insgesamt aber «eine widerstandsfähige Lieferkette» – bis im zweiten Halbjahr 2022. Die Situation habe sich inzwischen aber beruhigt und die Lieferkette sei jetzt wieder da, wo Apple sie benötige – «Das Problem liegt hinter uns», so der Apple-CEO. Cook beteuerte weiter, dass seine Firma aktuell über «angemessene Lagerbestände für alle Produkte» verfüge. Hätte es keine Lieferschwierigkeiten beim iPhone gegeben, wäre es zu keinen Umsatz-Einbussen gekommen.

Knapp 29 Prozent betrug der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal allein beim Geschäft mit den Mac-Computern. Wie die beiden Apple-Manager bekräftigten, sei der Umsatz beim Mac zwar gefallen, da im Weihnachtsquartal 2021 aber die sehr erfolgreichen erneuerten MacBook-Pro-Modelle mit Apple Silicon eingeführt wurden, sei ein direkter Vergleich mit dem Vorjahr eher schwierig. Im Vergleich zum Q1 2021 würden die Einbussen nur 11 Prozent betragen, wie ein Blick auf die historischen Apple-Zahlen zeigen. Ein gewichtiger Grund für den grossen Umsatzrückgang beim Mac war aber sicherlich auch, dass Apple im vergangenen Quartal erstmals seit 20 Jahren in einem Herbst keine neuen Mac-Modelle vorgestellt hatte. Die neuen MacBook Pro und Mac mini mit der M2-Chip-Familie wurden erst vor drei Wochen im Januar vorgestellt – statt wohl wie ursprünglich geplant bereits im Oktober oder November.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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