AirTag
Lange gab es Gerüchte rund um Tracking-Devices von Apple. Mit den «AirTag» sind sie nun Tatsache. Wir haben die kleinen Chips über die vergangenen Wochen ausführlich getestet. Ein Erfahrungsbericht.
Inhaltsverzeichnis
Einrichten
Wiederfinden
Apples gigantisches «Find My»-Netzwerk
Stalking
Austauschbare Batterie
Wasserdicht und mit integriertem Lautsprecher
Fazit zum AirTag
Mit den AirTag erweitert Apple sein über die letzten Jahre kontinuierlich ausgebautes «Find My»-Ökosystem. Das gigantische globale Netzwerk, auf welchem dieses Ökosystem aufbaut, umfasst mittlerweile eine knappe Milliarde Geräte – von iPhones, über iPads, Macs und Apple Watches bis hin zu AirPods. Nun hat Apple mit den «AirTag» auch eigene Tracking-Devices vorgestellt. Mit ihnen lassen sich Dinge wiederfinden – die man verlegt hat, scheinbar verloren gegangen sind oder aber entwendet wurden – in der Nähe oder weit entfernt.
Solche Geräte gibt es schon seit Längerem auch von anderen Herstellern, allen voran beispielsweise von Tile. Zuletzt sind auch Grössen wie Samsung in den Markt vorgestossen – gut möglich deshalb, weil es schon seit Jahren Gerüchte gibt, Apple liebäugle mit diesem Markt.
Dass Apple an alleinstehenden Tracking-Devices arbeitet, darüber gab es bereits 2019 erste Spekulationen. Tatsächlich hiess es in der Gerüchteküche über die letzten 12 Monate hinweg gefühlt im Monats-Rhythmus, Apple werde «demnächst» entsprechende Geräte vorstellen. Nun ist es also so weit, Apple hat die AirTag vergangenen Monat vorgestellt und seit Kurzem sind sie verfügbar.
Das AirTag ist ein rundes, Batterie-betriebenes Gerät mit einem weissen Plastik-Gehäuse und einem auf Hochglanz poliertem Metall-Boden. Eine Öffnung gibt es nicht, trotzdem kann das AirTag Töne von sich geben. Ausserdem lässt sich die Batterie auswechseln. Dazu aber weiter unten mehr.
Durch seine kreisrunde Erscheinung kann ein AirTag gut und gerne als «Chip» bezeichnet werden. Der Durchmesser eines AirTag entspricht ziemlich genau dem eines Fünflibers. Wem die Grössen von Schweizer Münzen nicht geläufig sind: Der Durchmesser des AirTag misst etwas mehr als 3 Zentimeter. Bei der Dicke hält der Vergleich zum Fünflieber aber nicht mehr stand. Wenn man drei Fünf-Franken-Stücke aufeinander legt, lugt dahinter das AirTag trotzdem noch hervor. Mit 8 Millimetern an der dicksten Stelle kann man ein AirTag aber nicht mehr wirklich als «sehr flach» bezeichnen.
Das weisse Plastik-Gehäuse des AirTag ist glatt und glänzend. Auf Wunsch kann diese Oberfläche bei Apple über den Online-Store auch mit einem Aufdruck versehen werden. Es gibt dazu eine Auswahl an Emojis – oder man kann zwei Buchstaben als Initialen aufdrucken lassen. Das dient nicht nur der Personalisierung eines AirTag, sondern auch dem schnelleren visuellen Auseinanderhalten, wenn man mehrere davon sein Eigen nennt.
Auf der metallenen Seite prangert in der Mitte das Apple-Logo und am Rand «klein gedruckt» ein paar informative Gravuren. Etwas heller und dicker eingraviert als der Rest ist der Name «AirTag». Weiter kann man lesen, dass dies ein «Bluetooth LE»- und «Ultra Wideband»-Gerät ist. Und wie bei den meisten Apple-Produkten steht auch geschrieben, dass das AirTag in Kalifornien entworfen und in China zusammengebaut wurde.
Als Tracking-Gerät ist ein AirTag dafür gemacht, dass man es an einem Gegenstand befestigen und danach ebendiesen Gegenstand jederzeit wiederfinden kann – wenn man es verliert; wenn man nicht mehr weiss, wo man es hingetan hat; oder wenn es von jemandem entwendet wurde.
Nun verfügt das AirTag aber von Haus aus über keine «integrierte» Möglichkeit, es an einem Gegenstand zu befestigen. Es hat weder eine klebende Fläche, noch hat es ein Magnet, noch hat es ein Loch um es beispielsweise an einem Schlüsselbund zu befestigen. Stattdessen gibt es reichlich Zubehör, mit welchem sich ein AirTag an Gegenständen befestigen lässt – natürlich von Apple, aber auch von verschiedenen anderen Herstellern.
Von Apple gibt es klassische Schlüsselanhänger und sogenannte «Loops», mit welchen sich ein AirTag an diversen Gegenständen anbinden lassen. Das Apple-Zubehör gibt es wahlweise in verschiedenen Farben in Plastik oder in hochwertigem Leder. Dieses AirTag-Zubehör von Apple ist nicht ganz günstig, dafür aber wie gewohnt in hoher Qualität. Von anderen Herstellern – beispielsweise von der bekannten Marke Belkin, aber auch von diversen No-Names – gibt es weitere und vor allem auch günstigere Möglichkeiten, wie man ein AirTag an Gegenständen befestigen kann.
Spannend ist, dass mit einem AirTag an so vielen unserer Gegenstände das Apple-Logo nun noch omnipräsenter in unserem Alltag zu sehen sein wird.
Einrichten
Die Inbetriebnahme eines AirTag könnte einfacher wohl nicht sein. Umhüllt von einer Folie ist das AirTag in einer Kartonschachtel verpackt. Eine Lasche dieser Folie geht auch ins Innere des AirTag – dort ist sie zwischen den Kontakten und der Batterie angebracht. Beim Entfernen der Folie zieht man sie auch aus dem AirTag heraus und schliesst somit den Stromkreis – das AirTag schaltet sich automatisch ein. Ein Ton erklingt. Nun muss der Chip nur noch nahe an das persönliche iPhone gehalten werden (auf dem Apple-Smartphone sollte mindestens das im April erschienene iOS 14.5 installiert sein) und schon kann das AirTag eingerichtet werden.
Ähnlich der Kopplung eines AirPod-Kopfhörers erscheint auf dem Bildschirm des iPhone ein Dialogfenster mit einer kurzen AirTag-Animation. In einem ersten Schritt kann dem AirTag ein Name zugewiesen werden. Dazu kann aus einer vordefinierten Liste an Begriffen wie «Fahrrad», «Gepäck», «Portemonnaie», «Jacke» oder «Kamera» ausgewählt werden. Alternativ lässt sich auch ein komplett eigener Name definieren.
Im zweiten Schritt wird das AirTag auf die persönliche Apple ID registriert. Es wird mit den persönlichen Daten verknüpft – sprich der E-Mail-Adresse und der Telefonnummer, die in der Apple ID an den Mac-Hersteller bereitgestellt wurden.
Einen dritten Schritt gibt es nicht beim Einrichten eines AirTag. Nach den beiden genannten kurzen Konfigurationen ist das AirTag einsatzbereit. Es lässt sich nun in der «Wo ist?»-App auf dem persönlichen iPhone, iPad oder Mac lokalisieren.
Interessanterweise listet die «Wo ist?»-App auf iCloud.com (dort heisst sie nach wie vor «iPhone-Suche») auch Ende Mai noch keine AirTag. Der Grund dazu ist uns nicht bekannt. Es bleibt zu hoffen, dass Apple diese Funktionalität baldmöglichst auch auf iCloud.com nachliefert.
Wiederfinden
Verlegt man nun ein mit einem AirTag ausgestatteten Gegenstand, dann kann das AirTag über die «Wo ist?»-App schnell lokalisiert werden.
In der App beim neu eingeführten Reiter «Objekte» kann der entsprechende Gegenstand ausgewählt und so lokalisiert werden. Auf einer Karte ist sichtbar, wo sich der Gegenstand in etwa befindet.
Befindet sich der gesuchte Gegenstand in der Nähe vom Nutzer selbst, dann steht beim Eintrag in der App «Bei dir». In diesem Falle nützt einem die eingeblendete Karte für das Auffinden des scheinbar verlorenen Gegenstandes nicht viel mehr denn als Bestätigung, dass es irgendwo in der Nähe sein muss.
In diesem Falle kann mittels der Schaltfläche «Ton abspielen» der im AirTag integrierte Lautsprecher aktiviert werden. Anhand einer Ton-Abfolge könnte man den Gegenstand durch das eigene Gehör selbst lokalisieren. Die Ton-Ausgabe ist erstaunlich laut – das vereinfacht das Finden des Gegenstandes enorm.
Wenn man das Objekt aber auch mithilfe der Ton-Ausgabe nicht lokalisieren kann, gibt es bei den neueren iPhone der Generationen «iPhone 11» oder «iPhone 12» zudem die Möglichkeit des «In der Nähe suchen». Hierbei kommt der in diesen neueren iPhone integrierte U1-Chip zum Tragen – ein solcher ist auch im AirTag verbaut. Dieser Chip basiert auf der Ultra-Wideband-Technologie und ermöglicht im Zusammenspiel mit anderen Sensoren des iPhone sowie dessen Kamera und ausgeklügelten Algorithmen eine angeleitete Suche des Objektes.
Dazu wird auf dem Bildschirm des iPhone ein sich bewegender Pfeil eingeblendet, welcher in die Richtung zeigt, in welcher sich der Gegenstand mit dem AirTag befindet. Die Anzeige wird ergänzt durch Angaben wie «4 Meter rechts von dir».
Sobald man sich in die richtige Richtung bewegt, wird die Bildschirmanzeige grün hinterlegt. Weiter gibt das iPhone durch seine Taptic-Engine auch leichte Vibrationen ab, wenn man sich dem AirTag nähert – damit erhält man beim Wiederfinden eines AirTag nicht nur visuelles, sondern auch haptisches Feedback. Auch durch Signal-Töne kann dieser Prozess weiter unterstützt werden.
Damit das von Apple im Englischen übrigens «Precision Finding» genannte Feature überhaupt funktioniert, muss man sich im gleichen Raum wie der verlorene Gegenstand befinden. Es funktioniert theoretisch bis zu einer Entfernung von knapp 15 Metern, ab 10 Meter war die Angabe in allen unseren Tests ausgesprochen genau. Diese Funktion wurde hervorragend umgesetzt und die Benutzung ist sehr intuitiv.
Ein AirTag lässt sich natürlich auch via Siri finden: «Hey Siri, wo sind meine Schlüssel?»
Befindet sich der gesuchte Gegenstand nicht in der Nähe vom Nutzer selbst, sondern hat man den Gegenstand beispielsweise beim Aussteigen im Zug liegen gelassen, dann ist die Karte in der «Wo ist?»-App schon einiges nützlicher. Bei der Auflistung in der App steht dann beim verloren gegangenen Objekt die Adresse des Standorts, an welchem sich der Gegenstand aktuell befindet, und die Entfernung des AirTag zu einem selbst.
Auch bei entfernten Objekten kann man einen «Ton abspielen» lassen, vor allem aber gibt es hier den «Verloren»-Modus. Wird dieser aktiviert, kann man sich benachrichtigen lassen, sobald der aktuelle Standort des AirTag wieder verfügbar ist. Da das AirTag mit der eigenen Apple ID verknüpft ist, können andere Personen diesen nicht einfach «übernehmen» und ihn als ihr eigenes AirTag verwenden. Stattdessen wird anderen Personen beim Scannen des AirTag eine Telefonnummer und eine Nachricht angezeigt. Sowohl anzuzeigende Nummer wie auch Nachricht können selbst definiert werden. Sinn und Zweck davon ist, dass der Finder den Besitzer benachrichtigen kann, dass sie oder er den Gegenstand gefunden hat und dass man dann weitere Schritte miteinander abmachen kann.
Wer schon einmal die «Finde mein iPhone»-Funktion genutzt hat, dem dürfte dies sehr bekannt vorkommen. Apple bietet diese Funktionalität schon seit vielen Jahren für verloren gegangene (oder entwendete) iPhone an. Auch iPads, Macs, Apple Watches oder AirPods lassen sich so wiederfinden oder als «Verloren» kennzeichnen.
Apples gigantisches «Find My»-Netzwerk
Das alles funktioniert über das sogenannte «Find my»-Netzwerk von Apple. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes «Peer-to-Peer» oder «Crowdsourced»-Netzwerk. Die Geräte sind mithilfe der drahtlosen Bluetooth-Technologie untereinander verbunden, auch wenn nicht alle Geräte Verbindung zum Internet haben oder eine solche Verbindung überhaupt herstellen können. Apple-Geräte erkennen Bluetooth-Signale von anderen Apple-Geräten, sobald sie in deren Reichweite befinden. Diese winzig kleinen Datenmengen werden dann untereinander und an andere Geräte weitergeleitet und enden schlussendlich in der iCloud. Apple-Geräte fungieren sozusagen als Relais-Stationen. Da das AirTag selbst über kein Wi-Fi oder Mobilfunk-Technologie verfügt, über welches es seinen Standort selbstständig an den Nutzer übermitteln könnte, baut Apple beim AirTag komplett auf dieses globale Netz.
Das AirTag funktioniert deshalb, weil sich hochwahrscheinlich immer mal wieder ein Nutzer mit einem Apple-Gerät in der Nähe des AirTag befindet. Dieses Apple-Gerät nimmt dann im Hintergrund die Position des AirTag auf und leitet diese Information selbstständig an die Apple-Server weiter. Oder aber es leitet die Information wiederum an ein nächstes Apple-Gerät weiter, mit welchem das Apple-Gerät womöglich später in Kontakt kommt und dieses sendet die Information dann über das Internet an Apple respektive an iCloud. Der gesamte Prozess respektive das ganze «Find my»-Netzwerk ist Ende-zu-Ende verschlüsselt und anonymisiert, sodass niemand – nicht einmal Apple oder Hersteller von anderem Find-my-Zubehör – den Standort oder die Informationen eines Gerätes sehen können. Auch wird im AirTag kein Standort-Verlauf oder dergleichen abgespeichert.
Das «Find My»-Netzwerk verbindet mittlerweile weltweit gegen eine Milliarde Geräte. Wäre dieses Netz nicht so gross, würden die AirTags nicht so gut funktionieren. Heisst im Umkehrschluss aber auch, dass in Gebieten, in welchen es keinerlei Apple-Geräte gibt, auch ein AirTag nur bedingt funktioniert.
Das gigantische globale Netz von Apple ist denn auch eines der grossen Vorteile der AirTags gegenüber anderen Tracking-Devices. Die Chips von Konkurrent «Tile» beispielsweise basieren auf dem gleichen Prinzip – damit deren Tracking-Devices lokalisiert werden können, müssen sich andere Tile-Nutzer in der Nähe befinden. Was an den meisten Orten doch eher einem Zufall entspricht. Apples Netzwerk ist also viel dichter, womit ein AirTag wahrscheinlich fast überall einiges schneller lokalisiert werden kann, als ein Tracking-Device eines anderen Herstellers.
Apple hat das «Find My»-Netzwerk erst kürzlich für andere Hersteller geöffnet – diese könnten sich theoretisch also auch in das Apple-Netzwerk integrieren.
Digitales Adress-Etikett: AirTag an der Tasche aussen befestigen statt im Innern verstauen
«Warum Zubehör kaufen, um einen AirTag aussen an einer Tasche, einem Rucksack oder einem Koffer zu befestigen, wenn man ihn doch auch einfach in die Tasche/Rucksack/Koffer legen kann?» Diese Frage stellte sich der Autor dieses Reviews am Anfang auch. Es ist schliesslich viel einfacher und natürlich auch kostengünstiger, wenn man das AirTag einfach in ein Fach im Rucksack verstaut, statt ihn mit einem Anhänger an die Aussenseite des Rucksacks zu befestigen. Nun ist es aber so, dass wenn man beispielsweise eine Tasche im Zug vergisst, jemand anderes dann nicht weiss, dass sich dort ein AirTag darin befindet – zumindest ohne den Tascheninhalt zuerst akribisch zu durchsuchen. Die Funktionalität, dass andere Personen mit ihren Smartphones den AirTag einlesen und so die Kontakt-Daten anzeigen können, ist dann nicht sofort gegeben. Hängt das AirTag stattdessen gut zugänglich an der Tasche, kann es ähnlich einem Adress-Etikett an einem Gepäckstück einfach eingescannt werden.
Stalking
Natürlich birgt so ein «Tracking-Device» auch seine Gefahren – Stichwort «Stalking»: Man könnte den kleinen Chip dazu verwenden, um Personen heimlich zu verfolgen. Apple ist nicht müde aufzuzeigen, wie viel das Unternehmen genau gegen solche Aktivitäten unternommen hat.
Bewegt sich ein fremdes AirTag mit einem mit, dann erkennt dies das persönliche iPhone. Dabei schlägt das iPhone aber nur dann Alarm, wenn der eigentliche Besitzer des fremden AirTag sich nicht mehr in der Nähe befindet. Heisst: Wenn man sich zum Beispiel in einem Zug mit vielen anderen Personen fortbewegt, die AirTags mit sich führen, erkennt dies das iPhone und es wird nichts gemeldet. Versucht aber jemand, einem ein AirTag zur heimlichen Verfolgung unterzuschieben, informiert das iPhone den scheinbar heimlich verfolgten Nutzer über dieses fremde AirTag.
Eine Nachricht mit dem Wortlaut «Ein AirTag bewegt sich mit dir» erscheint auf dem persönlichen iPhone. Im Sicherheitshinweis schreibt Apple weiter, dass «der Eigentümer des AirTag deinen aktuellen Standort» sehen könne. Falls einem das AirTag nicht bekannt vorkommt, kann man es einfach deaktivieren und somit das Teilen des Standorts beenden. Dazu kann die Batterie aus dem AirTag entfernt werden – wie das genau funktioniert, zeigt Apple Betroffenen anhand einer animierten Anleitung. Es muss aber natürlich nicht immer gleich ein Stalking-Versuch dahinterstecken, so heisst es im Sicherheitshinweis weiter «Das AirTag befindet sich eventuell an einem Objekt, das du dir geliehen hast».
Damit das vermeintliche Stalking-AirTag einfach gefunden werden kann, gibt es die Möglichkeit, direkt über die Benachrichtigung den Signal-Ton des AirTag abspielen zu lassen. Weiter informiert die «Wo ist?»-App, wann das AirTag «zuerst bei dir gesehen» wurde und stellt dies auf einer Karte auch visuell dar. Man kann also sehr genau herausfinden, seit wann und wo sich das AirTag mit einem selbst mitbewegt, respektive seit wann der Besitzer des AirTags nicht mehr in der Nähe seines, nun einem selbst untergejubelten AirTags befindet.
In unseren Tests zeigt sich, dass dies tatsächlich einwandfrei und genau funktioniert und dass man auch sehr zeitnah über ein potenzielles Stalker-AirTag informiert wird.
Alternativ lassen sich die Sicherheitshinweise in der «Wo ist?»-App pro «fremden» AirTag auch komplett anhalten – man erhält dann keine Mitteilungen mehr zu diesem AirTag.
Eine weitere «Sicherheitsfunktion» ist, dass ein AirTag, welches sich seit mehr als drei Tagen nicht mehr in der Nähe des Besitzers befindet und eine Art von Aufmerksamkeit erhält (z. B. in dem es berührt oder bewegt wird; das AirTag hat einen Beschleunigungssensor integriert), beginnt ein Signal-Ton abzugeben. Damit soll auf das AirTag aufmerksam gemacht werden. Finder dieses womöglich verloren gegangenen AirTag können es mit ihrem iPhone oder auch Android-Smartphone einlesen (via NFC-Tag) und den Anweisungen folgen. Entweder wurde das AirTag als verloren markiert, in diesem Falle werden die Kontakt-Angaben und die entsprechende Nachricht angezeigt, um womöglich dem Besitzer zurückgebracht zu werden – oder aber es kann analog einem «Stalking-AirTag» einfach deaktiviert werden.
Austauschbare Batterie
Betrieben wird das AirTag von einer handelsüblichen und austauschbaren Knopfbatterie. Eine solche Batterie vom Typ «CR2032» ist im Lieferumfang enthalten.
Apple zufolge soll das AirTag mit einer Batterie etwa ein Jahr lang betrieben werden können.
Ausgetauscht werden kann die Batterie ganz ohne Werkzeug. Dazu muss schlicht die metallene Unterseite des AirTag leicht gedrückt und dann entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden. Das Metall-Plättchen rastet aus seiner Verankerung und kann abgenommen werden. So lässt sich die Batterie aus dem AirTag entfernen. Sobald die Unterseite geöffnet oder die Batterie aus dem AirTag entfernt wurde, ist das AirTag ausgeschaltet und der Standort wird nicht mehr übermittelt.
Neue Batterien vom verwendeten Typ «CR2032» gibt es wohl an jedem Kiosk, an jeder Tankstelle und in jedem Supermarkt für etwa 1 bis 3 Franken zu kaufen.
Tipp: Übrigens hat Apple im Innern des AirTag hingeschrieben, was für ein Typ Batterie für das Gerät benötigt wird. Wird ein AirTag geöffnet, kann man dort den Aufdruck «CR2032» lesen.
Wasserdicht und mit integriertem Lautsprecher
Obwohl sich das AirTag so einfach öffnen lässt, ist das AirTag übrigens IP67-Wasser- und Staub-resistent. Das heisst, das Gerät kann theoretisch bis zu einer halben Stunde in bis zu einem Meter tiefen Wasser sein. Ausserhalb von Labor-Verhältnissen bedeutet das konkret, dass man bei einem AirTag absolut keine Angst vor etwas Regen oder mal einem Spritzer Wasser haben muss.
Die schon öfter erwähnten Signal-Töne kann das AirTag in einer erstaunlichen Lautstärke von sich geben – dies, obwohl das Tracking-Device über keinerlei Öffnungen verfügt. Tatsächlich befindet sich ein nicht gerade kleiner Lautsprecher im kreisrunden Gehäuse des AirTag. Da es keine Öffnung für den Lautsprecher gibt, nutzt dieser spannender-weise die Oberfläche des AirTag als Resonanzkörper für die Ton-Ausgabe.
Fazit zum AirTag
Ein AirTag ist zwei in einem: Eine moderne Variante eines Gepäck-Adressetiketts – digital lesbar zeigt es den Besitzer. Und mit ihm lassen sich verlorene oder entwendete Gegenstände lokalisieren. Beides auf einfachste Weise.
Das AirTag überzeugt. Es überzeugt durch kinderleichtes Einrichten, eine intuitive Bedienung und eine makellose Umsetzung und Integration in das gigantische globale «Wo ist?»-Netzwerk von Apple. Und mit 29 Franken – im 4er-Pack nur 25 Franken – ist ein AirTag ausserdem sehr erschwinglich. Sehr löblich ist auch die Tatsache, dass die Batterie austauschbar ist – noch dazu wird eine Standard-Variante verwendet, die es schier überall zu kaufen gibt.
An und für sich ist es bei einem AirTag wie mit einem Backup: Einrichten, laufen lassen und vergessen. Die gebotene Funktionalität benötigt man im Grunde nur dann, wenn etwas schiefgelaufen ist. Aber genau dann ist die gebotene Funktionalität von unendlichem Nutzen.
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2 Kommentare
Kommentar von Richard L.
Kommentar von Stefan Rechsteiner
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