Twint darf mit Paymit – Neustart erst 2017

Die WeKo hat entschieden: die beiden Schweizer Bezahllösungen Twint und Paymit dürfen künftig gemeinsame Sache machen. Bis das neue Twint an den Start geht, vergehen aber noch ein paar Monate.

Stefan Rechsteiner

Das mobile Bezahlssystem verschiedener Schweizer Banken und des Finanzdienstleisters SIX hat am Freitag von der Schweizer Wettbewerbskommission (WeKo) grünes Licht für den Zusammenschluss mit dem ehemaligen Konkurrenten Paymit der UBS erhalten. Die beiden Bezahlsysteme dürfen zusammengehen, der Neustart unter dem Namen «Twint AG» darf damit anlaufen. Das Ziel der beiden ehemaligen Konkurrenten ist ein offener und plattformunabhängiger Bezahldienst, der wettbewerbsfähig, kundenfreundlich und kanalübergreifend ist, so Twint.

Die neue Aktiengesellschaft gehört je zu einem Drittel der PostFinance, der SIX und einem Zusammenschluss der fünf grössten Schweizer Banken — der UBS, der CS, der Raiffeisen, und der Zürcher- sowie der Waadtländer Kantonalbank.

Der Fahrplan sieht vor, dass die beiden Systeme auf dem Markt bis im November unter dem Namen «Twint» agieren. Anfang 2017 dann, genauer ab Mitte Januar, soll das ehemalige Paymit wie auch die bisherigen Twint-Nutzer auf das neue Twint-System umgestellt werden.

Das neue Twint 2

Der Zusammenschluss der beiden Schweizer Bezahldienste wurde von den Banken zusammen mit der Swisscom und den beiden Schweizer Grossverteilern Migros und Coop im Frühling initiiert. Zusammen sollen die beiden Systeme derzeit nach eigenen Angaben 500’000 Nutzer haben. Diese können das bisherige Twint und Paymit weiter wie gewohnt einsetzen.

Apple Pay seit Juli in der Schweiz

Im Juli ist Apples Bezahldienst «Apple Pay» in der Schweiz gestartet. Der Dienst wird derzeit erst von wenigen Kreditkarten-Herausgebern unterstützt, kann jedoch schweizweit in einem Gross der Geschäften — all jenen, deren Terminals kontaktloses Bezahlen unterstützen — eingesetzt werden. Mit der Veröffentlichung des neuen Mac-Betriebssystems «macOS Sierra» am 20. September wird Apple Pay auch im Browser in Online Shops eingesetzt werden können. Welche Anbieter dies konkret unterstützen werden ist derzeit aber noch nicht bekannt.

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8 Kommentare

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Kommentar von don

Soweit ich weiss, hat es (auch) sowohl Sicherheits- wie technische Gründe, dass Apple NFC nicht frei gibt. Persönlich gehe ich davon aus, dass ‘die Banken’ früher oder später wohl oder übel ihre Trotzstellung aufgeben und mit Apple zusammenarbeiten werden. Es soll ja auch Schweizer geben, die auch im Ausland Geld ausgeben …

Kommentar von Chief Joseph

Ich sehe auch nicht ein, warum Apple seine Schnittstelle einfach so öffnen soll. Twint hat es bisher ja nicht mal geschafft die NFC-Schnittstelle bei Android Smartphones zu nutzen. Dort wäre es ja offen. Ausserdem bin ich mit ApplePay absolut glücklich, da ich endlich Sicherheit und trotzdem Einfachheit für das Zahlen mit der NFC Schnittstelle erhalte. Die CC-Nr. wird nicht preisgegeben, nur ein Transaktionscode und ich muss die Zahlung authentifizieren mit meinem Fingerabdruck.

Ausserdem was nutzt mir Twint im Ausland? - Nichts! Hingegen mit ApplePay konnte ich damit in den Ferien in Südamerika an vielen Orten ohne Problem bezahlen.

@vowchr: Korrekt erklärt. Es wäre allerdings schon möglich, indem man in den Einstellungen seine Default-Zahlungsapp angeben könnte. ABER; Apple hat in der Vergangenheit des Öfteren Funktionen vorerst nicht freigegeben. Erst nach einer Weile, in der sich die Funktion bewährt hatte und stabil genug geworden war, wurde diese dann doch freigegeben. Finde ich ein guter Weg, nicht zu viel von Anfang an, sondern langsam und stabil wachsen lassen. Denkt mal darüber nach…

Kommentar von KTM525

Nun, Twint unterstützt glaube ich aktuell auch kein NFC auf Android Smartphones. Oder haben sie das inzwischen geändert?

Vielleicht wird Apple die iOS NFC API irgend wann einmal freigeben, im Moment aber ist die Bedienung von Apple Pay einfach perfekt und zusammen mit der Apple Watch sogar genial. Eine App manuell zu starten um bezahlen zu können ist ein absolutes no go.

Und wenn es um Sicherheit geht, ist weniger immer mehr. Es muss nicht nur die API freigegeben werden, sondern die Apps für den Store müssen zusätzlich getestet werden. Es müssen Funktionen für den schnellen Wechsel der Apps entwickelt werden usw. Das alles hilft dann auch der usability nicht, wenn man es einfach so schnell, um der Funktion willens, einbaut. Nicht jeder NFC Chip der in die Nähe des Smartphones kommt ist auch ein Bezahlterminal.

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