Foxconn verbessert Arbeitsbedingungen in China
Aufgrund der Arbeitsbedingungen in China geraten die grossen Elektronikkonzerne immer wieder in die Kritik. Im Januar 2012 hat Apple deshalb die Fair Labor Association (FLA) beauftragt, die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben genauer zu untersuchen. Mit dieser Massnahme sollten die Arbeitsbedingungen von einer unabhängigen Stelle untersucht werden. Wie die New York Times in einem Artikel aufdeckt, sollen sich die Arbeitsbedingungen bei Foxconn in diesem Jahr nun deutlich verbessert haben.
Im Frühjahr soll es zu einigen kritischen Gesprächen zwischen Führungskräften von Apple und Foxconn gekommen sein. Inhalt dieser Gespräche waren die Arbeitsbedingungen in den chinesischen Foxconn-Fabriken. Foxconn akzeptierte im Anschluss an die Gespräche einige weitreichende Reformen, um den Arbeitsprozesse humaner zu gestalten. Dazu gehören unter anderem die Reduktion der Arbeitszeit sowie eine Erhöhung der Saläre. Gemäss chinesischen Arbeitsmarktexperten könnten die von Foxconn angestrengten Reformen die Arbeitsbedingungen von Millionen Arbeitern verbessern, wenn die ausgehandelten Bedingungen zu einem Branchenstandard würden. Andere kleine Verbesserungen wurden im Bereich der Arbeitssicherheit sowie der Gestaltung des Arbeitsplatzes vorgenommen.
Gemäss der New York Times hat Apple die Anzahl Mitarbeiter, welche die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern überwachen, verdreifacht. Auch wurden die Zusammenarbeit mit den Zulieferern neu evaluiert und neue Kriterien im Bezug auf die Arbeitsbedingungen ausgearbeitet. Apple will anscheinend auch andere Konzerne dazu bewegen, die eigenen Bemühungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu unterstützen.
Die Arbeitsbedingungen in den asiatischen Zulieferbetrieben sind längst zu einem Politikum geworden. Auch die Konsumenten erwarten von den Konzernen, dass die Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern menschlich sind. Apple sowie einige andere Konzerne scheinen begriffen zu haben, dass durch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben die Reputation des Unternehmens hochgehalten werden kann. Ein ungenannter Apple-Manager meinte dazu, dass die Tage der einfachen Globalisierung vorbei seien.
Die New York Times lässt nicht aussen vor, dass die Arbeitsbedingungen bei Foxconn noch nicht in allen Punkten den chinesischen Vorschriften entsprechen. Noch immer werden beispielsweise zu viele Überstunden geleistet. Doch die Tendenz zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist unübersehbar.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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