Einige US-Händler deaktivieren Apple Pay und NFC-Terminals
Nach der Freischaltung von Apple Pay haben zwei grosse US-Drogerie-Ketten ihre Unterstützung für den Dienst beendet. Auch Googles mobiler Bezahldienst Google Wallet wird nicht mehr unterstützt. Stattdessen wollen einige grosse US-Händler ein eigenes Zahlungssystem entwickeln: Dieses soll die Zahlungen mit QR-Codes autorisieren. Ob die Kunden das System nutzen werden, ist allerdings fraglich: In der Bedienung ist das System mühsamer als eine NFC-Kreditkarte, Apple Pay oder sogar Bargeld.
Die US-Drogerie-Kette Rite Aid unterstützt die mobilen Zahlungssysteme Apple Pay und Google Wallet nicht mehr, wie Kunden berichten. Nachdem Apple vor einer Woche iOS 8.1 zum Download freigegeben hatte, wurde in den USA Apple Pay aktiviert. Dies führte dazu, dass zahlreiche Kunden Apple Pay in den Filialen der Drogerie-Kette getestet haben.
Rite Aid ist kein offizieller Apple-Pay-Partner. Da das System auf der NFC-Technologie basiert, sind alle Kreditkartenterminals mit Apple Pay kompatibel, die mit einen entsprechenden Chip ausgerüstet sind.
Rite Aid scheint gezielt die beiden mobilen Bezahldienste Apple Pay und Google Wallet nicht mehr zu unterstützen. Einen Schritt weiter ging die Drogerie-Kette CVS, welche in dieser Woche die NFC-Chips auf den Kreditkartenterminals komplett deaktivierte.
Unternehmen arbeiten an einem eigenen Zahlungssystem
Die beiden Unternehmen wollen zusammen mit anderen Anbietern ein eigenes Zahlungssystem auf den Markt bringen. Verschiedene Händler haben sich bereits vor zwei Jahren in einem Konsortium zusammengetan, um zusammen ein mobiles Zahlungssystem mit dem Namen CurrentC zu entwickeln.
Das vom Unternehmen Merchant Customer Exchange entwickelte System nutzt einen QR-Code, der vom Händler für jede einzelne Zahlung generiert wird. Der Nutzer muss den QR-Code mit seinem Smartphone fotografieren: Aus diesen Daten wird ein individueller Code generiert, welcher über das Internet die Zahlung autorisiert. Alternativ generiert das Smartphone einen eigenen QR-Code, der vom Händler wiederum fotografiert wird. Das System lässt sich auch mit Kundenbindungsprogrammen und Rabatt-Aktionen kombinieren. Flächendeckend eingeführt werden soll CurrentC erst im nächsten Jahr.
QR-Code ist in der Anwendung zu mühsam
Ob sich die Einzelhändler mit ihrem System durchsetzen werden, wird sich zeigen. Die Nutzung eines QR-Codes ist deutlich aufwändiger als die Nutzung einer NFC-Kreditkarte oder von Apple Pay. Zuerst muss bei CurrentC das Smartphone entsperrt, danach die App geöffnet und anschliessend der QR-Code fotografiert werden. Im Vergleich dazu wird das iPhone 6 an das NFC-Terminal gehalten und die Zahlung wird automatisch durch den Abdruck des auf der TouchID-gehaltenen Fingers autorisiert.
Mobiles Bezahlen muss für den Kunden einen Vorteil haben
Dienste für das mobile Bezahlen werden sich erst flächendeckend durchsetzen, wenn die Handhabung einfacher ist als diejenige von etablierten Zahlungsmethoden wie Bargeld und Kreditkarte. CurrentC erfüllt diese Voraussetzung nicht.
Dienste auf der Basis von NFC haben ein grosses Potential bei der Abwicklung von mobilen Bezahlungen. Wenn der Kunde weiss, wie das System richtig funktioniert, gehen die Zahlungsvorgänge deutlich schneller vonstatten als mit Bargeld oder herkömmlichen Kreditkarten.
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