Kehrtwende: Auch in der EU weiterhin Web-Apps auf dem iPhone

Mitte letzten Monats kommunizierte Apple, die Installation von Web-Apps auf dem Home-Bildschirm innerhalb der Europäischen Union künftig nicht mehr zu ermöglichen. Dies, um den Anforderungen des Gesetzes über digitale Märkte («Digital Markets Act») zu entsprechen. Die Änderung sollte mit dem kommenden iOS 17.4 veröffentlicht werden.

Nun kommt die Kehrtwende. In einem Update der entsprechenden Support-Seite für App-Entwickelnde teilt Apple mit, dass Web-Apps weiterhin wie gewohnt funktioniert werden.

Im genauen Wortlaut:

Previously, Apple announced plans to remove the Home Screen web apps capability in the EU as part of our efforts to comply with the DMA. The need to remove the capability was informed by the complex security and privacy concerns associated with web apps to support alternative browser engines […]. We have received requests to continue to offer support for Home Screen web apps in iOS, therefore we will continue to offer the existing Home Screen web apps capability in the EU.

(Apple hatte Pläne angekündigt, die Funktion für Web-Apps auf dem Home-Bildschirm in der EU zu entfernen, um die Bestimmungen des Gesetzes für digitale Märkte einzuhalten. Die Notwendigkeit, diese Funktion zu entfernen, ergab sich aus den komplexen Sicherheits- und Datenschutzbedenken im Zusammenhang mit Web-Apps zur Unterstützung alternativer Browser-Engines […]. Wir haben Anfragen erhalten, weiterhin Unterstützung für Home-Screen-Web-Apps in iOS anzubieten, daher werden wir die bestehende Funktion für Home-Screen-Web-Apps in der EU weiterhin anbieten.)

Apple führt zudem aus, dass auf dem Home-Bildschirm abgelegte Web-Apps wie bisher nur mit WebKit, der hinter Safari stehenden Browser-Engine, ausgeführt würden. Somit ergeben sich bezüglich Web-Apps keinerlei Änderungen gegenüber heute.

Offen bleibt, ob der iPhone-Hersteller neu zur Meinung gelangt ist, dass Web-Apps auch im aktuellen Zustand mit den europäischen Gesetzen in Einklang stehen, oder ob Apple in diesem Bereich ein Kräftemessen mit der EU in Kauf nimmt.

Bis Mittwoch bleibt Zeit für Apple, um den neuen europäischen Anforderungen gerecht zu werden. Ende Januar hat der Konzern seine entsprechenden Massnahmen kommuniziert, zu welchen alternative App-Stores und eine Öffnung des NFC-Chips gehören.

Von Manuel Reinhard
Veröffentlicht am

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