Neue Betriebssysteme und (endlich) ein neuer Mac Pro
Apple gewährte der Öffentlichkeit heute anlässlich der Eröffnungs-Keynote der diesjährigen WWDC während über zwei Stunden erste Blicke auf neue Funktionen aller Plattformen des Unternehmens. Nicht als ein «One more thing» am Schluss, sondern mittendrin zwischen den Highlights «iOS 13» und macOS «Catalina» zeigte Apple ausserdem einen neuen Mac-Boliden für professionelle Anwender und ein neues hochauflösendes Super-Display.
Von Apples Top-Managern war auf der riesigen Bühne des McEnery Convention Center im kalifornischen San José einzig CEO Tim Cook und Plattform-Chef Craig Federighi zugegen. Vom traditionellen WWDC-Gesicht Phil Schiller, seines Zeichens Marketing-Chef von Apple, fehlte auf der Bühne jede Spur. Auch Apples Design-Chef Jony Ive hatte nicht einmal ein Video-Auftritt an der diesjährigen WWDC-Keynote. Dazu reichte wohl die Zeit schlicht nicht. Obschon mit dem Mac Pro und dem «Pro Display XDR» zwei neue Hardware-Produkte vorgestellt wurden, reichte es auf der Bühne nicht für ein Produkt-Video – bisher fester Bestandteil jeder Apple-Produktepräsentation. An Videos mangelte es aber während der über zwei-stündigen Keynote nicht – alle Highlights wurden mit qualitativ sehr hochstehenden Bewegtbildern angeteasert.
Nach dem sich in den letzten Jahren eingebürgerten «Keynote-Opener» (das Video zeigte in diesem Jahr Entwickler bei ihrer teils nervenaufreibender, aber am Ende doch sehr befriedigenden Arbeit) gab es gleich zu Beginn – noch bevor die Keynote richtig startete – ein erstes solches Highlight-Video. Es schloss einen kurzen Rückblick von CEO Cook auf den letzten Special Event des Unternehmens. Im März kündigte Apple eine Reihe an neuen oder überarbeiteten Diensten an – darunter den Nachrichten- und Magazin-Dienst «News», das im Herbst startende Spiele-Abo «Arcade» und den ebenfalls kommenden Video-Streamingdienst «tv+». Zu Letzterem gab es eine weitere bisher ungezeigte Vorschau. Es war ein Trailer zu einer von Apples eigenen Serien – «For All Mankind». Statt Neil Armstrong mit Apollo 11 landen in dieser fiktionalen Drama-Serie «die Sowjets» zuerst auf dem Mond. Es entbrannt ein «alternativer» Wettkampf um das All. Wann genau Apples Video-Streamingdienst verfügbar sein wird und zu welchem Preis, ist nach wie vor nicht bekannt. Apple wird die Details zu «tv+» wohl spätestens zwischen September und November dieses Jahres ankündigen und den Dienst dann auch lancieren.
Sanfter Einstieg mit tvOS 13
Die Präsentation der Plattform-Neuerungen läutete Tim Cook mit der nächsten tvOS-Generation gleich selbst ein. Cook zeigte eine kurze Vorschau auf tvOS 13. An vielen Stellen wurde tvOS visuell überarbeitet. Unter anderem erhält das System einen neugestalteten Home-Bildschirm, welcher direkt Video-Vorschauen im Vollbildmodus von Inhalten wie Filme, Musik und Spiele bietet – ohne überhaupt in die Apps wechseln zu müssen.
Über das neue Kontrollzentrum können endlich auch Nutzerprofile ausgewählt werden. Damit kann die Box endlich von mehreren Apple-TV-Nutzern ganz nach ihren Gustos eingerichtet und genutzt werden.
Damit Apple TV noch besser für die Welt der Spiele mit «Arcade» gerüstet ist, unterstützt die Settop-Box mit der neuen tvOS-Generation zwei weitere kabellose Game-Controller: den PlayStation DualShock 4 und die Xbox Wireless Controllers mit Bluetooth.
Natürlich wäre kein neuer tvOS-Release komplett ohne neue Bildschirmschoner. Kamen im vergangenen Jahr eindrückliche Aufnahmen der Erde von der ISS hinzu, zog es Apple in diesem Jahr unter Wasser. In Zusammenarbeit mit der BBC Natural History Unit gibt es mit tvOS 13 4K-HDR-Aufnahmen von Unterwasser-Welten von rund um den Globus.
Einiges Neues in watchOS 6
Für die Neuerungen des Apple-Watch-Betriebssystems «watchOS» übergab Cook das Wort an Apple-Watch-Chef Kevin Lynch. Dieser zeigte sogleich einige der zahlreichen neuen Zifferblätter in watchOS 6.
Weiter wird die Apple Watch auf Wunsch die Uhrzeit neu mit den «Taptic Chimes» akustisch oder haptisch vorlesen – sofern man das bei letzterem so nennen kann.
Mittels der Taptic Engine, dem fortschrittlichen Vibrations-Motor in der Uhr, kann die Apple Watch dem Nutzer die volle Stunde am Handgelenk neu auch lautlos durch Taps mitteilen. Auf Wunsch kann zudem zu jeder vollen Stunde ein Ton abgespielt werden. Zur Auswahl stehen Beispielsweise ein Glockenspiel oder ein zwitschernder Vogel. Und wenn man mit zwei Fingern einen Moment lang auf das Zifferblatt hält, liesst die Apple Watch die aktuelle Uhrzeit laut vor – etwas, was bisher den Zifferblättern mit Mickey Maus und Mini Maus vorbehalten war.
Siri auf der Apple Watch soll mit watchOS 6 auch intelligenter und vielseitiger werden. Der Musik-Erkennungsdienst Shazam ist neu auch auf der Uhr ins Betriebssystem integriert und lässt sich auf der Apple Watch mittels Siri (z.B. mit «Welcher Song ist das?») direkt nutzen.
Neu gibt es von Apple auf der Uhr je eine neue App für Hörbücher und für Sprachmemos. Mit der neuen watchOS-Generation hält auch endlich eine Rechner-App Einzug auf der Uhr. Mit eben dieser Rechner-App lassen sich im Speziellen auch Trinkgelder schnell berechnen oder Beträge auf mehrere Leute aufteilen.
Wem die vorinstallierten Apps von Apple nicht genügen, erhält mit watchOS 6 direkt am Handgelenk Zugriff auf «zehntausende» weitere Apps. Das neue Apple-Watch-Betriebssystem erhält neu einen eigenen App Store. Entwickler können dank neuer API vom iPhone komplett unabhängige Watch-Apps programmieren. Sogenannte «Companion Apps» auf dem iPhone sind mit watchOS 6 nicht mehr zwingend notwendig. Der watchOS App Store lässt sich direkt auf der Watch durchstöbern und durchsuchen. Apps können am Handgelenk angeschaut und auch direkt installiert und gekauft werden.
Natürlich bietet auch watchOS 6 wieder neue Gesundheits- und Fitness-Funktionen. Um diese zu präsentieren, betraten nacheinander Dr. Sumbul Desai und Haley Allen die Bühne. Zum einen gibt es bei den «Aktivitäten» neu die sogenannten «Aktivitäts-Trends». Dort lassen sich die eigenen Errungenschaften über die letzen 90 oder 360 Tage miteinander vergleichen. Eine neue «Lärm»-App registriert die akustische Lautstärke der Umgebung und meldet sich zu Wort, wenn es um einen herum zu laut wird und das eigene Gehör davon unter Umständen Schaden nehmen könnte. Diesen Lärm-Detektor gibt es nicht nur als eigene App mit allerlei Details zu der vergangenen und aktuellen Lärmbelastung, sondern auch als Komplikation für die Zifferblätter.
Mit der dritten neuen Gesundheits-Funktion richtet sich Apple an die Frauen der Schöpfung. Neu kann mit der Uhr auch der Menstruationszyklus protokolliert werden. Mit diesem Überblick über den eigenen Zyklus kann man sich auch ein klareres Bild von der eigenen Gesundheit machen und man erkennt Unregelmässigkeiten und Symptome, die man mit der Ärztin genauer anschauen kann. Weiter kann damit das Fruchtbarkeitsfenster eingegrenzt werden.
Das Zyklus-Tracking ist aber nicht nur für Apple-Watch-Besitzerinnen verfügbar, sondern auch in der neugestalteten «Health»-App auf jedem iPhone. Neben einer visuellen Auffrischung der App bietet das überarbeitete «Health» neu auch «Highlights», welche mittels intelligenten Algorithmen aus den verfügbaren Daten berechnet werden.
Lynch, Cook und Co. liessen während der Präsentation keine Gelegenheit aus, um darauf hinzuweisen, dass alle diese Daten den Nutzern selbst gehören und wegen der Verschlüsselung von Apple nicht eingesehen werden können, wie die Gesundheits-Daten, oder dass sie gar nicht erst an Apple geschickt werden, wie beispielsweise die Audio-Aufnahmen durch die neue «Lärm»-App.
«iOS now lives in the dark» – iOS 13 mit Dunkelmodus
Bevor Plattform-Chef Craig Federighi die Neuerungen in iOS zeigen durfte, kehrte nochmals CEO Tim Cook für ein paar Worte zum iPad- und iPhone-Betriebssystem auf die Bühne zurück. iOS geniesse eine atemberaubende Kundenzufriedenheits-Quote von 97 Prozent, freute sich der höchste aller Apple-Manager. Auch mit der Adaptionsrate von aktuell 85% sei man der Konkurrenz um Welten voraus. Tatsächlich sei Android 9 erst auf 10% aller Geräte installiert worden. Dabei sei «Pie», wie diese Android-Version heisst, sogar schon länger auf dem Markt als die aktuelle iOS-Version 12. Die im vergangenen September veröffentlichte iOS-Version sei zudem auf mehr Geräten installiert, denn je eine iOS-Version zuvor, so Cook weiter.
Unter langanhaltendem Applaus betrat nach diesen Zahlen Publikums-Liebling Federighi. Beim neuen iOS 13 habe man «von oben nach unten» überall an der Leistung des Systems geschraubt. Beispielsweise entsperre Face ID mit iOS 13 um 30 Prozent schneller, App-Downloads wären dank einer neuen Art, wie die Binaries paketiert werden, um 50 Prozent kleiner – Updates sogar um 60 Prozent und Apps würden unter iOS 13 bis zu doppelt so schnell gestartet als noch unter dem aktuellen iOS 12.
Die nächste Neuerung in iOS 13 ist so weitreichend, dass sie mit einem einminütigen Video angeteasert wurde: Das iPhone-Betriebssystem gibt es neu auch mit einem Dunkelmodus, einem «Dark Mode». Wie genau das aussieht, zeigte Federighi dem Publikum unverzüglich anhand einer kurzen Demo.
«QuickPath Typing» nennt Apple die neue Möglichkeit, auf der iOS-Tastatur statt jeden Buchstaben einzeln anzutippen, von einem zum anderen Zeichen zu Wischen und so Texte zu verfassen.
Die systemweite Teilen-Schaltfläche wird mit iOS 13 übersichtlicher und mit intelligenten Teilen-Vorschlägen ausgestattet. So lassen sich Inhalte schneller und komfortabler mit Mitmenschen teilen.
Die «Erinnerungen»-App hat Apple für die neue iOS-Generation «komplett neu erfunden» und von Grund auf neu geschrieben. Mit der neuen App sei es nun noch einfacher Erinnerungen zu erstellen und diese zu verwalten. Es gibt Smarte Listen und potente Siri-Intelligenz, die das Interagieren mit den Erinnerungen noch weiter vereinfachen. Mittels einer zudem neuen «Quick Toolbar» können ausserdem schnell Termine, Zeitpunkte, Orte, Markierungen, Fotos und anderes zu einzelnen Erinnerungen hinzugefügt werden.
Die letzten Sommer angekündigte komplette Überarbeitung von Apples Kartentechnologie möchte das Unternehmen bis Ende Jahr auf dem ganzen Hoheitsgebiet der USA abgedeckt haben. 2020 sollen weitere Länder folgen. Man habe buchstäblich «hunderte Flugzeuge und Autos» mit Sensoren ausgerüstet, um das neue Kartenmaterial aufzubereiten. Fast 6.5 Millionen Kilometer Strassen und Wege sei man dafür bisher abgefahren.
In einer Demo zeigte Meg Frost, eine Produkt-Research-Managerin bei Apple, wie in der erweiterten Karten-App in iOS 13 die gespeicherten Favoriten prominenter dargestellt werden und wie sie in «Collections» gruppiert und mit Freunden geteilt werden können. Mit «Look Around» bietet Apples Karten-App ausserdem in den Gebieten mit der neuen Datenerhebung eine eindrückliche interaktive Weise, wie man eine Stadt visuell durch 3D-Bilder entdecken kann. Sozusagen Googles Street View, einfach in eindrücklichem 3D.
Auch in iOS 13 verstärkt Apple erneut die Anstrengungen um die Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes der iPhone-Nutzer. Neu gibt es beispielsweise die Möglichkeit, Apps den Zugriff auf die Ortungsdienste nur ein einziges Mal zu erteilen – möchte die App danach erneut auf den Standort zugriffen, muss sie dazu erneut beim Nutzer die Erlaubnis einholen. Weiter verbessert Apple die Meldungen, wenn Apps im Hintergrund auf die Ortungsdienste zugriffen. In iOS 13 wird Apps ausserdem den Riegel vorgeschoben, wenn diese durch den Umweg mit Wi-Fi- und Bluetooth-Daten berechnen wollen, wo der Standort des Gerätes ist, auch wenn diesen Apps kein Zugriff auf die Ortungsdienste erteilt wurde.
Mit einer neuen «Anmelden mit Apple»-Schaltfläche möchte Apple eine sichere Alternative für die im Web oder in Apps oft gesehenen «Login mit Google» oder «Login mit Facebook» bieten. Apple stellt den App- und Web-Entwicklern dazu eine sichere API zur Verfügung, anhand deren sich Nutzer schnell und einfach bei einem Dienst anmelden können, ohne verfolgt zu werden oder persönliche Daten mitteilen zu müssen – wie dies bei Facebook oder Google der Fall ist. Sollte bei der Anmeldung doch mal der Name und die E-Mail-Adresse mit angegeben werden müssen, sieht dies der Nutzer transparent. Weiter hat der Nutzer die Möglichkeit, die eigene E-Mail-Adresse vor dem Dienst durch Apple verstecken zu lassen. Der Mac-Hersteller erstellt dann für jeden Dienst eine eigene, zufällig erstellte und anonyme E-Mail-Adresse, von der allfällige Benachrichtigungen an die richtige persönliche Adresse weitergeleitet werden. Vom Nutzer können diese zufälligen E-Mail-Adressen jederzeit auch wieder gelöscht werden. Die API für den Apple-Login-Button bietet Apple Entwicklern für alle Plattformen und auch das Web an.
Bei der Hausautomations-Plattform HomeKit führt Apple mit «HomeKit Secure Video» eine sichere Art und Weise ein, wie vernetzte Überwachungskameras Aufnahmen analysieren können. Das passiert lokal und allfällig über die iCloud zu synchronisierenden Daten werden nur verschlüsselt in die Cloud geladen. So sollen in iCloud bis zu 10 Tage Aufnahmen gespeichert werden können – ohne dass dafür der persönliche iCloud-Speicherplatz hinhalten müsste. Überdies bietet Apple HomeKit neu auch für Router an und rüstet diese gleich auch mit einer sicheren Firewall aus.
In Nachrichten können Nutzer neu ähnlich WhatsApp und anderen Messaging-Diensten eigene Namen und Avatar-Fotos festlegen. Der Nutzer bestimmt dabei selber, mit wem der Namen und mit wem Fotos geteilt werden sollen. Animojis können in Nachrichten neu auch als Sticker verwendet werden.
A propoz Animojis: Die «Memoji» der True-Depth-Kamera-Geräte können mit einer Vielzahl neuer Möglichkeiten noch genauer personalisiert werden. Neu können Make-Up und Piercings, mehr Brillen, Hüte und neue Frisuren, Zahnspangen oder sogar die AirPods als Accessoires ausgewählt werden.
In der Kamera-App gibt es beim «Porträt-Licht» einen neuen Modus «High-Key Mono» und in allen Modi kann die Licht-Intensität manuell eingestellt werden. In Fotos lassen sich die Bilder mit einer neuen schnelleren Geste einfacher und schneller bearbeiten. Erstmals kann man auch direkt in der App Videos bearbeiten – rotieren, Filter und Effekte hinzufügen oder die Eigenschaften der Aufnahmen auf granulärerer Ebene verändern.
Das Betrachten gemachter Aufnahmen wird in der Fotos-App von iOS 13 mit einem neuen «Fotos»-Reiter geradezu zelebriert, wie Justin Titi, ein Fotograf bei Apple demonstriert. Hinter diesem Reiter versteckt sich eine durch maschinelles Lernen kuratierte Liste der besten Aufnahmen eines jeden Tages, Monats und Jahres. Die Auswahl der Highlights passt sich den jeweils aktuellen Gegebenheiten an – wie Jahrestage oder andere wichtige Ereignisse.
iOS 13 umfasst des Weiteren Neuerungen für die kabellosen Kopfhörer AirPods, den intelligenten Lautsprecher HomePod, die Auto-Anbindung CarPlay und den digitalen Assistenten Siri. Für deren Präsentation betrat Stacey Lysik, ihres Zeichens «Apple Senior Director for OS Program» die Bühne. Bei den AirPods kann Siri neu eingehende Nachrichten direkt vorlesen. Der Nutzer kann in der Folge ohne weiteres Zutun schnell und unkompliziert mit der Stimme auf die Nachricht antworten. Der HomePod erhält Unterstützung für «HandOff», womit auf dem Lautsprecher sofort der zuletzt auf dem iPhone gespielte Inhalt wiedergegeben werden kann und vice-versa. Der Lautsprecher kann mit iOS 13 überdies über 100’000 Radio-Stationen abspielen und erkennt neu automatisch, wer sich von einer Familie mit ihm unterhält und antwortet entsprechend mit persönlichen Angaben (wie Nachrichten, Musik-Auswahl, Erinnerungen u.s.w.).
CarPlay erhält ein Facelifting und bietet auf einem neuen Dashboard gleichzeitig Sicht auf die Karten-App, wie auch bis zu drei Steuerelemente-Blöcke anderer Apps. Siri überdeckt nicht mehr den ganzen Bildschirm, sondern legt sich ähnlich tvOS (wo verfügbar) halb-transparent über die aktuelle Anzeige.
Die mit iOS 12 eingeführte App «Siri Kurzbefehle» ist mit iOS 13 fixer Bestandteil – ist also im iPhone-Betriebssystem vorinstalliert bereits mit an Board. Die Stimme von Siri wird mit iOS 13 zudem markant verbessert. Mittels «Neutral Text-to-Speach» wird die Siri-Stimme künftig komplett softwareseitig erzeugt – das soll zu einer viel verständlicheren Aussprache des digitalen Assistenten auf dem iPhone führen.
Dem iPad eigen Betriebssystem: iPadOS
Doch eher eine Überraschung ist Apple mit der Ankündigung des «iPadOS» gelungen. Der Mac-Hersteller möchte die Maturität der Plattform und dieser Gerätekategorie besonders hervorheben und spendiert dem iPad neu ein eigenes Betriebssystem. «Basierend auf iOS» läuft das Apple-Tablet künftig mit einem eigenen Betriebssystem. iPadOS ist im Grunde genommen iOS mit einer Vielzahl zusätzlicher Funktionen, speziell für die grossen Touch-Geräte. Der Home-Bildschirm von iPadOS verfügt gegenüber bisherigen iOS-Versionen und iOS 13 auf dem iPhone über ein engeres Gitter an Apps. Weiter lassen sich die Widgets auf den Home-Bildschirm heften. Statt nur einer Slide-Over-App, können neu mehrere nacheinander genutzt werden. Gewechselt wird mit einer Wisch-Geste und ausgewählt in einer Multi-Tasking-ähnlichen Ansicht. Split-View mit zwei Mal der gleichen App gibts neu nicht nur mehr nur in Safari, sondern für alle Apps, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen wollen. Und die vom Mac her bekannte App-Exposé-Ansicht, welche über alle Spaces hinweg alle Instanzen bzw. Fenster eines Programms übersichtlich anzeigt, gibt es neu auch auf dem iPad.
In der Dateien-App gibt es neu neben der Symbole- und Listen-Ansicht auch die vom Mac-Finder her bekannte und von vielen heiss-geliebte Spalten-Ansicht – inklusive Objekt-Vorschau und Quick Actions. Neu lassen sich nicht mehr nur einzelne Dateien, sondern ganze Ordner mit anderen teilen und die App kann USB-Sticks und SD-Cards direkt lesen sowie auf Shares von Servern zugreifen. Importiert werden kann von externen Speichern übrigens neu auch direkt in Dritt-Apps – beispielsweise von SD-Cards direkt in Adobe Lightroom.
Safari auf dem iPad lädt neu nicht mehr mobile Webseiten-Ausgaben, sondern – sofern richtig programmiert – die Desktop-Versionen solcher Webseiten und soll diese «automatisch für den Touch-Input optimieren». Was genau da optimiert wird und inwiefern das Web-Entwicklern die Nackenhaare sträuben wird, dürfte sich bald herausstellen. Der Browser erhält mit iPadOS auch neue Tastaturkürzel für wenn das iPad mit einer externen Tastatur bedient wird. Ausserdem erhält Safari in iPadOS endlich einen Download-Manager.
Das iPad-Betriebssystem erhält endlich die Möglichkeit, Schriftarten global zu verwalten, zusätzliche zu installieren und in beliebigen Apps zu benutzen. Die ganze Verwaltung geschieht über die Systemeinstellungen. Im App Store gibt es zudem einen neuen Bereich, über welchen Schriftarten gefunden und installiert werden können.
Mit neuen Gesten sollen die bisher eher umständlich, aber sicher öfter denn selten genutzten Funktionen «Kopieren», «Einsetzen» und auch «Widerrufen» einfacher und komfortabler genutzt werden können. Drei Finger zueinander führen kopiert eine Text-Auswahl, drei Finger auseinander bewegen setzt den Text an Ort und Stelle ein. Mit drei Fingern nach links wischen widerruft die letzte Aktion. Für letzteres lässt sich das Gerät aber auch weiterhin einfach Schütteln.
Beim Scrollen kann der Scrollbalken neu auch einfach mit einem Finger gepackt und so verschoben werden. Ähnliches gilt für den Cursor bei einer Text-Eingabe – dieser lässt sich neu auch direkt antippen und durch Bewegen verschieben. Text-Passagen lassen sich auch einfacher auswählen: Dazu einfach mit einem Finger über die zu selektierende Stelle wischen.
Die Latenz bei der Eingabe mit dem Apple Pencil – z.B. beim Malen/Zeichnen – ist mit dem vergangenen Herbst eingeführten neuen Apple Pencil 2 auf 20 Millisekunden gesenkt worden. Federighi zufolge der beste Wert der Industrie. Dank neuen ML-Algorithmen in iPadOS kann die Latenz nun sogar auf 9ms reduziert werden.
Für die Eingabe mit dem Pencil hat Apple die «Tool Palette» überarbeitet und in ihrer Möglichkeiten erweitert. Die Tool Palette bietet das Unternehmen mittels einer API auch Dritt-Entwicklern für den Einsatz in deren Apps an.
Mit «Full-Page Markup» bietet das Zusammenspiel zwischen iPad und Apple Pencil neu auch die Möglichkeit, jederzeit das Angezeigte mit persönlichen Markierungen («Markup») zu versehen. Dazu streicht man mit dem Apple Pencil vom unteren Ecken nach oben und schon erstellt das iPad ein Screenshot der angezeigten Webseite, Dokument oder E-Mail und man kann Notizen hinterlegen. Sofern die aktuell benutzte App es unterstützt, kann hier auch ein Bild des kompletten Dokumentes erstellt werden – bei einer Webseite zum Beispiel die ganze Seite inklusive den bei einem einfachen Screenshot nicht sichtbaren Bereichen ober- oder unterhalb der direkten Anzeige. Auch diese Aufnahme kann natürlich sofort mit Markup versehen werden.
Interessant: Fast alle der «iPadOS-Funktionen» sind auch in iOS 13 auf dem iPhone verfügbar – beispielsweise der Download-Manager in Safari, die neuen Copy-/Paste-, Wiederrufen- und Cursor-Verschieben-Gesten oder die Unterstützung für Custom Fonts.
Absolutes Rechen-Biest: Neuer Mac Pro
Nach iOS 13 und iPadOS wechselte Apple-CEO Tim Cook nicht wie erwartet zur nächsten macOS-Version, sondern begann stattdessen vom Mac-Lineup zu erzählen und wie stark dieses derzeit sei – mit Ausnahme eines Postens. Natürlich meinte Cook damit den Mac Pro und damit den Computer für die ganz Leistungshungrigen. Mit einem Video kündigte sich dann der neue Mac Pro und das neue Apple-Display an, welche zugleich mitten auf der Bühne auf einem Podest gezeigt wurden.
Für die Details des neuen Computers und Bildschirms erhielt dann Apples Hardware-Entwicklungs VP John Ternus das Bühnenlicht.
Die zwei metallenen Geräte verfügen über ein kantiges Design – beide durchsiebt mit Löchern für die Lüftung der integrierten Technik. Der Mac Pro besteht aus einem Edelstahl-Rahmen, um welches ein entfernbares Aluminium-Gehäuse angebracht ist. Nimmt man diese «Hülle» weg, kann man von allen Seiten her auf die Komponenten des Mac Pro zugreifen und umkonfigurieren.
Im neuen Mac Pro arbeiten Intel Xeon-W-Prozessoren mit wahlweise zwischen 8 bis 28 Cores mit 2.5 bis 4.4 GHz. Die CPU verfügen über grosse L2 und shared L3 Caches (bis zu 66.5 MB) und 64 PCI-Express-Lanes, welche den Prozessoren mit einer massiven Bandbreite ausstatten. Über dem Prozessor ist ein massives Kühlelement angebracht, durch welches die heisse Abluft durchfliessen kann. Im neuen Mac Pro gibt es drei grosse Lüfter, die das ganze Gehäuse kühlen.
Bezüglich Arbeitsspeicher verfügt der Mac Pro über sechs Channels des superschnellen ECC-Memories (2933 MHz DDR4 ECC) mit 12 physischen DIMM-Slots. Somit nimmt der Mac Pro bei einer Bandbreite von bis zu 140 GB/s bis zu 1.5 Terabyte an RAM auf bzw. Apple bietet maximal diese Konfiguration an. Das System selbst könnte mit den 24- und 28-Core CPU sogar 2 Terabyte RAM beackern. Dank des zwei-seitigen Logic-Boards sind die Bausteine auf der Rückseite des Gehäuses allesamt sehr einfach zugänglich.
Das System verfügt über acht PCI-Express-Erweiterungsschächte – doppelt so viele wie der frühere bauähnliche Mac Pro. Vier Slots sind von doppelter Breite, drei mit einfacher Breite und einer mit einer halben Breite – vorkonfiguriert mit Apples I/O-Karte.
Für die ganz grossen Grafik-Anforderungen hat Apple das «Mac Pro Expansion Module», oder kurz «MPX Module», geschaffen. Dabei handelt es sich um ein Modul, welches zum einen mit einem standardmässigen x16-PCI-Express-Anschluss versehen ist – dazu kommt ein zusätzlicher Anschluss mit PCIe-Lanes, welche die Integration von Thunderbolt über ein DisplayPort- und zusätzlichen Strom-Anschluss ermöglichen. Mit bis zu 500 Watt hat ein MPX-Modul damit so viel Leistung, wie das ganze bisherige Mac-Pro-Modell.
In einem MPX-Modul lässt sich beispielsweise die leistungsfähige Grafikkarte «Radeon Pro Vega II» von AMD integrieren, welche bis zu 14 Teraflops Rechenleistung, 32 GB HBM2-Arbeitsspeicher und 1 Terabyte pro Sekunde an Speicher-Bandbreite erlaubt. Wem das noch immer nicht genug ist, kann zwei Pro Vega II GPU zu einer «Radeon Vega II Duo» kombinieren. Die daraus resultierende doppelte Grafik-Leistung, Speicher und Bandbreite machen die MPX-Vegas Apple zufolge zur leistungsfähigsten Grafikkarte der Welt. Die beiden GPU sind verbunden mit dem «Infinity Fabric Link», welcher bis zu fünf mal schnelleren Datentransfer zwischen den Grafikeinheiten erlaubt.
Im neuen Mac Pro lassen sich aber zwei solcher Radeon Pro Vega II Duo MPX Modules verbauen. Womit die vier GPU kombiniert bis zu 56 Teraflops und 128 GB des leistungsfähigen HBM2-Speichers bieten.
Mit der «Afterburner»-Karte bietet Apple eine Hardware-Accelerator-Card an, die den Video-Workflow für Film- und Video-Pros geradezu «transformieren» soll. Mithilfe der Karte sollen bis zu 6.3 Milliarden Pixel pro Sekunde verarbeitet werden können. Mit ihr sollen gleichzeitig bis zu drei 8K-ProRes-RAW- oder bis zu 12 4K-ProRes-RAW-Streams angezeigt werden können. Das ermöglicht es, die eigentliche CPU und GPU für andere Arbeiten zu nutzen. Zeitraubendes Transcoding, Storage Overhead und Proxy Workflows sollen damit der Vergangenheit angehören – auch bei 8K-Video.
Betrieben wird dieses Leistungs-Monster mit einem 1.4-kW-Netzteil. Von Haus aus verfügt der neue Mac Pro bereits über vier Thunderbolt-3-, zwei USB-A- und zwei 10-Gb-Ethernet-Anschlüsse. Weiter ist ein 3.5mm Minijack verbaut. Weitere Anschlüsse – bis zu 12 Thunderbolt 3 – können bei Bedarf über die PCIe-Slots hinzugefügt werden. Der neue Mac Pro kann so bis zu einem Dutzend 4K-Monitore oder sechs «Pro Display XDR» von Apple betreiben – das sind über 120 Millionen Pixel.
Für den Speicherplatz gibt es zwei M.2-Steckplätze. In denen finden NVMe-SSD Platz – total mit bis zu 4 Terabyte.
Diese enorme Leistung kommt natürlich zu einem Preis. Wie teuer die einzelnen Konfigurationen genau sind ist noch nicht bekannt. Erhältlich sein wird der neue Mac Pro «ab dem Herbst». Bereits bekannt ist lediglich, dass das Einstiegermodell mit 8-Core-CPU, 32 GB RAM, einer Radeon Pro 580X und 256 GB SSD bereits mit 5999 US-Dollar zu Buche schlägt.
Optional wird es zum neuen Mac Pro auch vier kleine Räder geben, mit welchen der 18-Kilogramm schwere Mac-Bolide einfacher verschoben werden kann. Ebenfalls ab dem Herbst erhältlich sein soll eine spezielle Rack-Mount-Ausgabe des neuen Mac Pro. Damit dürfte Apple indirekt wieder einen Mac-Server anbieten.
Neues Apple-Display «Pro Display XDR»
Für die Präsentation des neuen Apple-Displays betrat die Produkt-Managerin Colleen Novielli die Bühne. Das neue Display hört auf den Namen «Pro Display XDR», wobei das XDR für «Extreme Dynamic Range» steht. Es umschreibt die HDR-Fähigkeiten des Profi-Displays. Es unterstützt den P3-Farbraum, «True Tone», 10bit Farben und bietet einen «superweiten Blickwinkel». Auf 32-Zoll bietet es eine 6K-Retina-Auflösung – 40 Prozent mehr Pixel als der 27-Zoll 5K-iMac. Das Display kann ununterbrochen mit 1000 nits leuchten und zwischenzeitlich bis zu 1600 nits erreichen. Es bietet Apple zufolge ein Kontrastverhältnis von einer Million zu eins. Es ist mit Apples Anti-Reflektionsbeschichtung ausgestattet. Optional gibt es das Display aber auch in einer matten Ausgabe – mit der sogenannten «Nano-Texture». Dabei wird eine Textur im Nanometer-Bereich direkt in das Glas des Pro Display XDR gemeiselt. Bei bleibender Bildqualität soll dabei einfallendes Licht so fest verstreut werden, dass Spiegelungen auf ein absolutes Minimum reduziert werden können. Das neue Display verfügt über 4 Thunderbolt-3-Anschlüsse und erlaubt ein direktes 2 Display-Setup (beim neuen Mac Pro bis zu sechs Displays).
Zum neuen Display gibt es den sogenannten «Pro Stand», welcher den Monitor in jeglicher Position verstellen lässt und ein einfaches Drehen für den Betrieb im «Portrait Mode» erlaubt.
Das Display selbst kostet 4999 US-Dollar bzw. 5999$ mit Nano-Texture. Der Pro Stand alleine kostet weitere 999 US-Dollar. Alternativ bietet Apple für 199 US-Dollar auch ein VESA-Mount für die Wandhalterung an.
Das neue macOS hört auf den Namen «Catalina»
Nach dem Hardware-«Einwurf» ging es wieder zurück zur Software und damit wieder zu Craig Federighi. Die neue Version 10.15 des Mac-Betriebssystems «macOS» wird auf den Übernamen «Catalina» hören. Namensgeber ist die «Santa Catalina Island» im Pazifik vor der Küste Kaliforniens etwas unterhalb Los Angeles.
Gleich zum Start thematisierte Craig die Geschichte von iTunes. Das mittlerweile 18-jährige Programm gewann über die fast zwei Jahrzehnte eine Vielzahl an neuen Funktionen. Typisch Craig witzelte dieser, dass die Frage zu iTunes, die er von den Nutzern am meisten zu hören bekam, sei, ob «iTunes nicht noch mehr könne?». «Natürlich!», bestätigte Craig und zeigte gleich auf, wie man auch Kalender, Mail und Safari, ja sogar ein Dock in iTunes integrieren könnte. «Nailed it!», so Craig. Natürlich war das alles nur ein Scherz. Die Zukunft von iTunes seien drei Apps: «Apple Music», «Apple Podcasts» und «Apple TV». Ersteres soll alle leistungsfähigen Musik-Funktionen bieten, die von einer Apple-Software erwartet würden, meint Craig. Das Synchronisieren von iPod, iPhone und iPad würde in macOS «Catalina» neu über den Finder gehen. Dort erscheinen die jeweiligen Geräte neu in der Seitenleiste. Ein Klick darauf ermöglicht die Synchronisation der Daten – ähnlich heute mit iTunes. Die Podcast-App für den Mac biete alle Funktionen, die von der gleichnamigen App von iOS her bekannt seien. Mittels maschinellem Learning wird neu zudem von jedem Podcast-Inhalt ein Index erstellt, welcher die Suche nach Episoden tatkräftig unterstützen soll. Die TV-App für den Mac wurde bereits im März angekündigt und bietet wie Apples TV-Apps für iOS und tvOS Zugriff auf die neuen «Apple TV Channels», die gekauften und gemieteten iTunes-Filme und ab Herbst auf Apples Streaming-Dienst «tv+».
Mit «Sidecar» erlaubt macOS 10.15 die Nutzung eines iPad (mit dem neuen iPadOS) als externes Display am Mac – kabelgebunden oder kabellos. Die Unterstützung geht soweit, dass auch die Eingabe mit Apple Pencil unterstützt wird. Damit kann das iPad sozusagen als Graphic-Tablet am Mac eingesetzt werden.
Das neue Programm «Find my» kombiniert die iCloud-Dienste «Finde mein iPhone/iPad/Mac» mit «Finde meine Freunde». Es erweitert zudem den «Find my Mac»-Dienst dahingehend, dass verlorengegangene oder gestohlene Mac-Computer neu auch gefunden werden können, wenn sie nicht direkt online sind. Dazu sendet ein Mac mit macOS Catalina auch im Ruhezustand neu dauernd kleine Bluetooth-Beacons an umliegende iOS-Geräte. Diese wiederum lokalisieren den Mac. Das Ganze laufe gänzlich verschlüsselt und anonym, sowie über bestehende Netzwerk-Verbindungen ab. Wegen Einbussen der Batterielaufzeit und dergleichen müsse man sich Craig zufolge keine Sorgen machen.
Die vom iPhone, iPad und Apple Watch her bekannte Sicherheitsfunktion «Activation Lock» gibt es mit Catalina neu auch auf dem Mac – zumindest den neuen Modellen mit dem Sicherheits-Chip «T2» von Apple. Die Funktion verunmöglicht es Dritten, beim Gerät ohne die Apple-ID-Logindaten etwas anderes zu installieren oder sogar alternativ zu starten.
Neu gibt es auch die jüngst bei iOS eingeführte Funktion «Bildschirmzeit» auf dem Mac. In den Einstellungen kann man so jederzeit nachsehen, für was der Computer gebraucht wird und es können Benutzungs-Limiten gesetzt werden.
Die Zugänglichkeit wird in macOS Catalina unter anderem mit «Voice Control» verbessert. Damit lässt sich ein Mac komplett mit der Stimme steuern. Das ganze Processing dafür passiert auf dem Gerät selber – es wird also nichts an Apple geschickt. Auch iOS erhält diese eindrückliche neue Accessibility-Funktion.
Was in der Gerüchteküche bisher als «Marzipan» bekannt war, nennt Apple Craig zufolge tatsächlich «Project Catalyst». Es handelt sich um Technologien, mit welchen bestehende iPad-Apps ohne massiven Aufwand auf den Mac portiert werden können. Der Mac geniesst aktuell eine aktive Basis von über 100 Millionen Nutzern. Ab sofort können Entwickler mit dem neuen Xcode 11 Apps direkt in einem für iOS, tvOS, watchOS und macOS entwickeln.
Zum Schluss der Keynote zeigte Apple noch eine Auswahl an Neuerungen speziell für Entwickler. Noch viele weitere Neuerungen zeigte Apple gleich im Anschluss an die Keynote an der «Platforms State of the Union»-Präsentation. Auf der grossen Bühne zeigte Apple noch Neuerungen bezüglich Augmented Reality – das neue ARKit 3 ermöglicht beispielsweise Motion Capture oder ein 3D-Sensing, bei dem erkannt wird, ob ein AR-Objekt im Raum vor oder hinter sich bewegenden Objekten befindet – und der hauseigenen Programmiersprache Swift. Über 450’000 Apps gibt es im App Store von Apple, die mit Swift geschrieben sind – dies nur vier Jahre nach der Einführung der neuen Programmiersprache. Mit SwiftUI hat Apple ein von den Entwicklern sehnlichst erwartetes neues UI-Framework geschaffen, welches die Arbeit der Entwickler grundlegend vereinfachen soll. Die Ankündigung des deklarativen Frameworks heimste denn auch gefühlt den grössten Applaus des Abends ein.
Betas der neuen Betriebssysteme tvOS 13, watchOS 6, iOS 13, iPadOS und macOS 10.15 «Catalina» sind nach der Keynote an registrierte Entwickler verteilt worden. Über Apples öffentliche Beta-Programme werden sie «im Juli» verteilt. Veröffentlicht werden die neuen Plattform-Generationen «im Herbst». Traditionell dürften die Systeme zwischen September und November lanciert werden.
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1 Kommentar
Kommentar von tomtom
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