Ulysses 1.1
Es gibt viele Leute, die beruflich oder privat sehr viel Zeit in ihre Textproduktion investieren. Ihnen allen möchten wir empfehlen, sich mit Ulysses auseinanderzusetzen, insbesondere den Schriftstellern und Schriftstellerinnen innerhalb der Autorenzunft könnte dabei schlicht das Herz aufgehen! Alle anderen werden vielleicht noch nicht ganz alles finden, wonach sie suchen, aber zumindest das Angebot, das ihren Vorstellungen eines idealen Programms für ihre Arbeit weitaus am nächsten kommt und sie werden Lösungen begegnen, die ihrer Arbeit in jeder Weise zuträglich sein können, denn: Ulysses ist anders; das Arbeiten mit Ulysses ist mit nichts zu vergleichen was im textlichen Sektor sonst so angeboten wird. Es ist ein komplett neuartiges Konzept, das exzellent umgesetzt wurde und dessen Weiterentwicklung und Verbesserung gewährleistet ist.
Funktionen
Als ich Phil Schillers Demo von Pages anlässlich der MWSF 2k5 sah, war mein erster Gedanke: «Toll, damit kann ich Bilder und Grafiken und Tabellen und sogar Textblöcke mühelos einbinden und herum schieben, allein, das ist genau das, was ich in meiner täglichen Arbeit gerade so überhaupt nicht brauche, denn: ich schreibe Texte!». Derartige Reaktionen lösen wohl die meisten Angebote für Textproduzenten bei diesen aus, denn sie alle haben dasselbe Problem: sie sind eigentlich erst dann interessant, wenn die Texte mal geschrieben sind! Wer nun aber beruflich, schulisch oder privat ambitioniert schreibt, der sieht sich in seiner täglichen Arbeit mit völlig anderen Problemen und Aufgaben konfrontiert. Da geht’s um Formulierungen und Strukturierungen und dabei vor allem darum, dass sich diese Dinge im Laufe der Arbeit immer wieder ändern, immer wieder umgeschrieben und umgeordnet werden. Es geht darum, dass man Ideen hat, die man mal festhalten möchte, von denen man aber noch nicht weiss, ob sie dann in die endgültige Version einfliessen werden - oder ob daraus sogar gleich ein gesamtes neues Kapitel gemacht werden muss. Figuren, Geschichten, aber auch Argumente, Konzepte und ihre strukturelle Aufbereitung erhalten ihr finales Gesicht in der übergrossen Mehrheit aller Fälle erst in der entsprechenden logischen und terminologischen Arbeit. Und diese erfolgt eben nicht einfach im Geiste, wie das im Rahmen von einfachen Schulaufsätzen vielleicht noch möglich weil überschaubar ist, nein, sie erfolgt in der Auseinandersetzung mit der eigenen, schon geleisteten Arbeit und weiterer Reflexion über das Thema, seine Form usw.. Wer jetzt genau weiss, wovon die Rede ist, der ist sicher auch mit dem Problem vertraut, dass es für diese Tätigkeit selbst auf der ansonsten zumeist so benutzerfreundlichen Mac-Plattform nichts wirklich brauchbares gibt. Man hilft sich dann mit verschiedenen Tools und Applikationen und lebt halt damit. Das ist natürlich kein akzeptabler Zustand, denn normalerweise bedeutet «Arbeiten am Mac» schlicht «Fun ohne Ende». Weshalb sollen davon gerade die Schreiberlinge ausgenommen werden? Das geht doch nicht. Und in der Tat: «Fun is back for professional writers and so is their productivity! And of course it comes exclusively on the Mac platform, taking full advantage of Mac OS X and Cocoa. And it’s name is: Ulysses!»
Die Arbeit mit Ulysses heisst von Anfang an: Arbeiten an einem Projekt. Entsprechend öffnet sich bei Ulysses nicht ein Dokument, sondern ein Projekt. Was sich einem also zeigt, ist ein Screen, der in 8 Segmente aufgeteilt ist, die noch einem Projekt- und einem Dokumentbereich zugeordnet sind:
- Projektbereich/Dokument-übergreifend:
- a) Suche
- b) Browser
- c) Dokument-bzw. Editor-Vorschau
- d) Notiz-Vorschau
- Dokumentteil/Dokument-spezifisch:
- e) (Dokument-) Editor
- f) Notizfeld (je Dokument)
- g) Kontrollfeld
- h) Dokumentzustand
Schauen wir uns diese Elemente mal etwas genauer an. Das Herzstück bildet der Editor. Herzstück ganz einfach deshalb, weil hier die eigentliche Arbeit am Text passiert, hier wird geschrieben und zwar in einem Dokument, wovon man wiederum innerhalb des Editors mehrere geöffnet haben kann, wobei immer nur das aktive Dokument im Editor angezeigt wird. Und: hier wird exklusiv, ausschliesslich und nur geschrieben, denn Formatierungen sind hier nicht möglich! Man kann wohl Schrift und Schriftgrösse für den gesamten Editor festlegen, aber damit haben sich die Formatierungen auch schon wieder erledigt! Auch Formatierungen aus Texten, die man in den Editor kopiert, gehen verloren! Im Texteditor gibt es nur Text - und eine automatische Absatzzählung sowie die Möglichkeit, Editorfeld und Absatzzählung farblich anders zu gestalten als in den Grundeinstellungen (das gilt auch für das Notizfeld, den Browser, Editor- und Notiz-Vorschau), nicht zu vergessen, den Vollbildmodus (dessen farblichen Auftritt man sich ebenfalls selber festlegen kann).
Just dieser Aspekt von Ulysses dürfte für nicht wenige Textverarbeitungsvertraute (und -Geschädigte), einen ziemlichen Kulturschock bedeuten. Aber eben durchaus nicht für alle; TeX- oder HTML-Usern zum Beispiel wird das ziemlich egal sein, die sind sich den Umgang mit reinen Texteditoren ja schon gewohnt. Vor allem aber all jene Schreiber und Schreiberinnen, denen das Angebot an Formatierungen in ihrer täglichen Arbeit eigentlich eh noch nie was gebracht hat, dürften durchaus hellhörig .geworden sein - und das dürften nicht wenige sein! Erinnern wir uns: unter «die Arbeit am Text ins Zentrum stellen»Êversteht Ulysses gerade nicht die Arbeit an der Textformatierung und der Textgestaltung, sondern die Arbeit an der Textstruktur, an den Komponenten des Gesamttextes und am eigentlichen Wort, am sprachlichen Ausdruck - und voilˆ, a y est! Für die Werke von Schriftstellern braucht es keine Textverarbeitungen, denn sie haben so gut wie keine Formatierungen vorzunehmen und sie haben nicht wirklich viele Titel (und sollte doch mal eine Formatierung oder eine zusätzliche überschrift nötig sein, dann gibt es selbst dafür noch Tricks in Ulysses - mehr dazu gibt es im Ulysses-Tutorial «Export»). Solche Autoren haben völlig andere Probleme, zum Teil ganz triviale: ein einzelnes Dokument kann je nach seiner Funktion sehr umfangreich werden und die Arbeit damit wird entsprechend erfordern, dass man immer wieder in anderen Stellen des Dokumentes nachliest, während (und weil) man an einer bestimmten anderen Stelle gerade am Schreiben ist; dann öffnet man schlicht die Split View für den Editor, Problem gelöst.
Solches Arbeiten ist sodann immer mit viel Nach(dem Schreiben)Denkerei verbunden. Wie löst man dieses Problem in herkömmlichen Systemen? Man schreibt seine Gedanken entweder gleich in den eigentlichen Text und formatiert sie dann um sie vom eigentlichen Text optisch abgrenzen zu können oder man eröffnet ein neues Dokument, dass man dann irgendwie so kennzeichnen muss, dass klar ist, dass es mit diesem bestimmten Text zu tun hat - oder man arbeitet dafür gleich in einer anderen Applikation. Was immer man tut, es ist mehr als die Härte, es ist nicht wirklich zumutbar - zumindest niemandem, der mit der Ulysses-Luxus-Lösung vertraut ist: Du hast Anmerkungen zu deinem Text? Gedanken, Anregungen, Fragen, neue Ideen oder gar Quellen, Bilder, Filme, Tondokumente? Kein Problem: schmeiss alles ins Notizfeld! Das Notizfeld ist immer da, wo dein Dokument ist! Wähle das Dokument im Editor und du hast sein Notizfeld auch gleich dabei. Hast du das Dokument nicht im Editor offen, macht das doch nichts: klicke es im Browser an und du siehst seine kompletten Inhalte in der Editor-Vorschau (scroll-bar) - und in der Notiz-Vorschau (dito) siehst du wiederum sein Notizfeld. Wenn du also z.B. in das Dokument, das du gerade bearbeitest, etwas rein kopieren möchtest, dass in einem anderen Dokument ist, dann braucht du dieses zweite noch nicht mal zu öffnen; einfach im Browser anwählen und dann aus der Vorschau kopieren!
Die Vorschau-Elemente sind so genial - und so was von vollkommen unvertraut - dass man sich daran echt erst gewöhnen muss, denn bisher kennt man ja nur die Pflicht zum öffnen von hundert Fenstern in denen man dann etwas suchen soll. Da kann es dem Ulysses-Einsteiger dann durchaus passieren, dass er sich dabei erwischt, dass er sinnlos viele Dokumente im Editor geöffnet hat, obwohl er eigentlich nur in dreien davon arbeitet und der Rest - wenn überhaupt - erst viel später wieder zum Zug kommt. Doch eine kleine Einschränkung bezüglich der Vorschau muss gemacht werden: man sieht in den Vorschauen immer den letzten gesicherten Stand, der muss aber nicht identisch sein mit dem aktuellen Stand eines Dokuments - nämlich selbstverständlich dann nicht, wenn dieses noch nicht gesichert wurde (mehr dazu folgt umgehend). Ansonsten hilft ja immer noch die integrierte Suche, die man je nach Lust über alle Dokumenttitel, oder über alle Texte oder über alle Notizfelder oder über schlicht das gesamte Projekt laufen lassen kann. Dokumente schliesst man übrigens im Bereich «Dokumentzustand». Dort kann man Dokumente auch sichern - was im übrigen gar nicht mal notwendig ist - wie bitte? - ja, in der Tat, Ulysses hat kein Problem mit »ungesicherten» Dokumenten und Projekten, die sind hier nämlich völlig sicher *g*. Auch hier hat man sich schlicht an den Bedürfnissen der User orientiert: wenn ich an einem oder mehreren Dokumenten arbeite, wird es des öfteren vorkommen, dass ich diese Arbeit nicht abschliessen kann, also brauche ich auch gar nicht zu sichern. Ach ja, neue Dokumente eröffnen oder bestehende endgültig löschen, kann man hier auch noch.
Fehlen uns also noch der Browser und das Kontrollfeld. Die kommen natürlich nicht umsonst ganz zum Schluss, die haben es ebenfalls in sich, obwohl sie eigentlich eher unscheinbar daher kommen. Im Browser habe ich alle Dokumente des Projekts im überblick. Ich sehe die Titel, ich sehe, ob sie »gesichert»Êoder «ungesichert»Êsind, ich sehe, wie alt ein Dokument ist - kein Scherz: ein spezieller Farbcode sagt mir auf einen Blick, aus welcher Schaffensperiode ein Dokument stammt (standardmässig ist hier Datum und Zeit der Eröffnung des Dokuments hinterlegt. Man kann allerdings auch den letzten Zeitpunkt seiner Sicherung oder gar einen manuell erfassten Zeitpunkt hinterlegen und zwar unter «Zeitstempel» im Kontrollfeld) - und ich sehe, mit welcher Etikette und welchem Status ein Dokument von mir versehen wurde. Und ich kann die Auflistung der Dokumente nach diesen Gesichtspunkten erfolgen lassen. Aber Moment: «Etikette»Êund «Status», was ist denn jetzt das wieder? Noch ein total geniales Feature von Ulysses mit dem wir uns endgültig dem Kontrollfeld zuwenden. Im Kontrollfeld finde ich nicht nur einen Zeitstempel und Angaben darüber, wie viele Anschläge, Wörter, Absätze, Zeilen und Seiten mein Dokument umfasst, ich habe dort insbesondere den Dokumenttitel, den Dokumentstatus und das Dokumentetikett. «Dokumenttitel» dürfte selbstredend sein, was aber sind «Status»Êund «Etikett»? Erinnern wir uns nochmal kurz: Ulysses geht davon aus, dass sein User seine Texte wiederholt bearbeiten wird und diese eine Entwicklung nehmen (Status). Desweitern geht Ulysses davon aus, dass sein User im Rahmen seines Projekts Dokumente unterschiedlicher Art erstellen muss (muss er das nicht, ist es auch kein Problem, aber dank dem Etikett kann er das). Man kann also in der Ulysses-eigenen Vorgabe ein Dokument vom Status «Neu» über den Status «Rohfassung» usw. bis hin zum Status «Endversion?» und schliesslich «Fertig» laufen lassen. Und die Dokumente, die man erstellt, können «Kapitel» sein oder «Konzepte» oder sich mit «Personen» befassen bzw. «Quellen» kennzeichnen usw.. Doch damit nicht genug: der User kann sich seine eigenen Stati und Etiketten machen! Zusammen mit dem Titel ergibt das drei Kodierungen je Dokument - c’est gŽniale! (mehr zu dieser Möglichkeit gibt es im Ulysses-Tutorial «Titel, Status, Etikett»)
Also, das war doch schon ziemlich reichhaltig, ist aber immer noch nicht alles, was in der Arbeit mit Ulysses geboten wird: Man kann ein Projekt A einem Projekt B hinzufügen, d.h. alle Dokumente aus A werden nach B importiert. Und natürlich kann man Projekte auch Exportieren, denn schliesslich werden irgendwann alle relevanten Dokumente (also z.B. alle Dokumente mit dem Etikett «Kapitel») den Status «Fertig» erreichen. Es ist also an der Zeit, aus diesen Kapiteln einen geschlossenen Text zu machen. Auch das geht in Ulysses und - das kann jetzt aber wirklich nicht mehr wundern - auch hier wieder auf mehrere Arten (aktuell nach den Formaten «PlainText/Reiner Text», «Rich Text Format» und «TeX»; und mit einem der nächsten Releases oder gar vorher wird es auch noch einen HTML-Export geben!) und über frei wählbare Dokumente innerhalb des Projekts (weshalb auch dieses Gebiet in einem eigenen Tutorial ausführlich behandelt wird - Ulysses-Tutorial «Export»). Und jetzt endlich hat man ein fertiges Werk, dass man nun als exportierte Datei in anderen Applikationen noch gestalterisch bearbeiten und weiterverarbeiten kann, (so dies noch erforderlich sein sollte), allein, am Text muss nicht mehr gefeilt werden - so arbeitet Ulysses, so ist die Arbeit mit Ulysses angedacht!
Welche Vorteile es im übrigen hat, dass Ulysses die Möglichkeiten von Mac OS X voll ausnutzen kann da voll in Cocoa geschrieben, muss hoffentlich nicht weiter ausgeführt werden, es mag genügen zu erwähnen, dass Ulysses selbstverständlich die systemintegrierte Rechtschreibprüfung nutzt, was ja scheinbar bei Apples eigenem Produkt «Pages» noch nicht der Fall ist (!?!).
Fassen wir zusammen
Ulysses ist eine extrem durchdachte und dabei doch sehr «freizügige» Applikation, die sich sehr stark an den Bedürfnissen der Berufsgruppe «Schriftsteller» orientiert - und diesen dabei einigen gestalterischen Raum lässt für die Arbeit mit Ulysses selbst. Was aus diesem Ansatz heraus entstanden ist, ist in dieser Form völlig einzigartig und macht es notwendig, dass der User sich hier wirklich einarbeitet und vertraut macht mit diesem Konzept, denn es geht in zwei Teilen darum, einerseits diese völlig neue Freiheit und Vielfalt zu entdecken, sie andererseits aber auch seinen Arbeitsweisen und den zu erstellenden Texten entsprechend einzusetzen. Ob man sodann mit diesem grundlegenden Arbeitskonzept, nämlich der Reduktion auf den sprachlichen Ausdruck anstatt auf die formatierte Gestalt sowie der Orientierung am Projekt und nicht am Dokument bzw. File, etwas anfangen kann oder nicht, das muss in der Tat jeder für sich entscheiden, denn wohl die meisten müssen dafür zwangsläufig eine änderung ihrer anerlernten Arbeitsgewohnheiten in Kauf nehmen. Aber grundsätzlich scheint mir zu gelten: wem es bei seiner schreibenden Tätigkeit primär um Macht und Ohnmacht sprachlicher Ausdrücke und Begriff gewordener Ideen geht, der wird mit Ulysses absolut happy - und sei es nur schon allein aufgrund des Vollbild-Modus’: ein schwarzer Screen mit gelbem Text und sonst absolut nichts, was die Aufmerksamkeit von der Sprache ablenkt, what a feeling *g* (die Farben lassen sich wie schon mal erwähnt auch ändern). Richtig glücklich werden können aber auch die Projekt-Freaks, weil es einfach absolut geil ist, wenn man alles auf derselben Oberfläche hat und sofort überblickt anstatt sich in Dutzenden von offenen Fenstern orientieren zu müssen. Und Textformatierung und -Gestaltung ist nun wirklich etwas, das erst dann interessieren sollte, wenn der Text mal vollendet ist.
Schwächen gibt es natürlich auch, keine Frage. So ist die Such-Funktion zwar schon sehr durchdacht ausgelegt, allein, ihr Ergebnis ist weit entfernt von zukünftigen Spotlight-Standards, aber sicherlich kommt hier in Zukunft noch was. Was sodann die Projekt-Import-Funktion angeht, so hat diese einen ganz elementaren Bock drin: man kann nur gesamte Projekte importieren und nicht nur einzelne Dokumente aus einem Projekt. Gerade dies wäre aber nicht zuletzt für Schriftsteller eine zentrale Funktion, denn natürlich sammelt man als Schreiberling auch Ideen und Zitate und schreibt darob Texte die in keinem Zusammenhang mit irgendeinem aktuellen Projekt stehen. Nun kann man dafür natürlich schlicht ein eigenes Projekt anlegen, allein, wenn ich dann aus diesem Projekt etwas in ein anderes Projekt holen will, dann stehe ich vor einem doppelten Dilemma: einerseits ist es in Ulysses nicht möglich, zwei Projekte gleichzeitig offen zu haben, andererseits ist es ebenso unmöglich, in ein offenes Projekt nur ganz bestimmte Dokumente aus einem oder mehreren anderen Projekten zu importieren. Und das nervt selbst die sonst so glücklichen Schriftsteller. Schwächen gibt es auch im Export. Diese muss man aber eigentlich gleich wieder relativieren da die Funktion als solche schon völlig brillant ist und wirklich viele Möglichkeiten bietet, deshalb sei hierfür auf das entsprechende Ulysses-Tutorial verwiesen (man sollte eigentlich sowieso in Ergänzung zur Review beide Tutoriale lesen, will man sich sowohl einen ersten umfassenden überblick wie auch ein abschliessendes Urteil über Ulysses bilden). Stellt sich noch die Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis; nun gut, noch kann Ulysses seine Jugend nicht verbergen, soll heissen, man merkt sehr wohl an einigen Stellen, dass die Applikation noch nicht völlig ausgereift und vor allem ausgereizt ist, doch kriegt man im Gegenzug ein komplett neues Arbeitsfeeling vermittelt und zwar eines, dass auch nach Monaten täglicher stundenlanger Arbeit einfach immer noch zu begeistern vermag. Das Preis-Leistungs-Verhältnis allein vermag den Preis also zumindest noch nicht völlig zu rechtfertigen, aber das Preis-Fun-Verhältnis sowie insbesondere das Preis-Nutzen-Verhältnis fangen das locker wieder auf. In diesem Sinne:
«Fun is back for professional writers and so is their productivity! And of course it comes exclusively on the Mac platform, taking full advantage of Mac OS X and Cocoa. And it’s name is: Ulysses!» (womit ich mich im übrigen selbst zitiere - zum wiederholten Male - und was sich eigentlich nicht gehört, aber yo, welcome to the future *g*).
Alles in allem somit vier von fünf Sterne, denn die Interaktion zwischen den Projekten lässt wie gesagt noch stark zu wünschen übrig, wird aber sehr rasch zu einem wichtigen Instrument, wenn man sehr viel mit Ulysses und also mit verschiedenen Projekten arbeitet, mit allem anderen kann man es aber schon heute mächtig krachen lassen.
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