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Tages-Anzeiger für iPad
Der Tages-Anzeiger hat seine iPad App erneuert. Mit neuem Konzept hebt er sich von der Konkurrenz ab.
«Jeder Verleger auf der ganzen Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen, beten und Steve Jobs für das iPad danken». So formulierte vor mehr als einem Jahr der Chef des Axel Springer Verlag Mathias Döpfner den Launch des iPad. Mittlerweile ist das iPad 2 auf dem Markt und die Schweizer Verleger hielten sich an Döpfners Rat: sie beteten. Ansonsten hielt man sich vornehm zurück. Der Tages-Anzeiger versucht es nun mit einem neuen Konzept. Anstelle die App wie eine Zeitung aufzubauen, besteht der Startbildschirm aus lauter Kacheln, die entfernt an Windows Phone 7 erinnern. Dabei repräsentiert jede Kachel einen Bund der Printausgabe. Am oberen Bildrand kann man zwischen der Morgen- oder der Abendausgabe wählen. Die Morgenausgabe besteht im wesentlichen aus dem gedruckten Tages-Anzeiger. Die Abendausgabe ist eine Mischung aus der Morgenausgabe (vor allem Teile wie Kultur, Revue und Leben) und Artikeln zu aktuellen Ereignissen, welche aber nicht bei tagesanzeiger.ch abrufbar sind. Ausserdem kann man die App personalisieren mit der Rubrik «Mein Tages-Anzeiger». Am oberen Bildrand befindet sich das Symbol von Zattoo, welches das aktuelle Fernsehprogramm anzeigt.
Die gesamte Front ist sehr übersichtlich gestaltet und man findet sich schnell zurecht. Durch Anklicken der Kacheln kommt man in den jeweiligen Teil, wo man zwischen den einzelnen Artikeln wählen kann. Die einzelnen Artikel sind quadratisch angeordnet und mit Bildern oder einem kurzen Abstract versehen.
Durch ein horizontales Fingerwischen kann vom einen Bund in den nächsten gewechselt werden, damit man nicht immer auf die Startseite zurück muss. Das Lesen der einzelnen Artikel ist sehr angenehm. Eingebettet in den Text sind die wichtigsten Aussagen und teilweise auch noch Videos, womit die Möglichkeiten des iPads optimal genutzt werden können. Tags, welche die Redaktion bestimmt, kann man mit einem Lesezeichen markieren. Auf der personalisierten Seite werden die Artikel, welche mit dem gleichen Tag versehen sind, zusammengetragen. Nach diesen Tags kann man auch auf Wikipedia oder, was eher verwunderlich ist, auf «Google News» suchen. Verwunderlich ist dies deshalb, weil sich vor allem Verlage gegen diesen Dienst wehrten, da Google die Informationen ohne deren Einwilligung nutze. Diese Funktion ist deshalb interessant, weil man dadurch Zugang zu mehr Meinungen und Kommentaren erhält. Die einzelnen Artikel kann man auch über Facebook, Twitter, E-Mail teilen oder direkt kommentieren. Die Schriftgrösse ist individuell einstellbar. Bilder und Grafiken kann man durch ein Klicken vergrössern.
Insgesamt macht die App einen sehr übersichtlichen Eindruck und die Artikel sind angenehm zu lesen. Die Idee einer Morgen- und Abendausgabe ist sehr gut umgesetzt worden. Tamedia hat hier die Bedürfnisse der Leser, welche immer aktuell informiert sein wollen, mit den Möglichkeiten der Zeitungsredaktion optimal verbunden. Dank der Integration von Videos oder einer animierten Wetterkarte werden die Möglichkeiten des iPads besser genutzt als bei einem klassischen E-Paper und hebt sich somit wohltuend von der Konkurrenz ab. An der Stabilität der App muss jedoch noch gearbeitet werden, bei meinem Test ist die App beim Wechseln zwischen der Morgen- und Abendausgabe mehrmals abgestürzt.
Preise
Die App kann kostenlos im iOS-AppStore heruntergeladen werden. Der Inhalt ist bis Ende August kostenlos, danach versucht Tamedia ein Bezahlsystem zu etablieren. Demnach soll eine Ausgabe 2 Fr. kosten, das Wochenabo 9 Fr., das Monatsabo 29 Fr. und das Jahresabonnement 289 Fr.. Abonnenten der Printausgabe bezahlen einen Aufpreis von 4 Fr. pro Monat, um den Tages-Anzeiger auch auf dem iPad lesen zu können. Dem Wunsch einiger Abonnenten, dass die iPad-Version für sie gratis sein soll, wird nicht entsprochen. Begründet wird dies mit dem Zusatznutzen, den die App bieten soll, wie der Integration von Newsnetz. Ausserdem will man mit der App vor allem Neukunden gewinnen.
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