Safari RSS

Während Jahren beherrschte Microsoft nicht nur die Web-Browser-Szene in der Windows-Welt, sondern auch auf der Mac-Plattform. Die Mehrheit der Mac-Internet-User benutzte ebenfalls den Internet Explorer. Dieser war jedoch Anfang 2003 nicht mehr auf dem neuesten technischen Stand und Besserung war auch nicht in Sicht. Es gab natürlich alternative Browser wie Mozilla, doch waren die nicht OS X optimiert. Diese Situation war natürlich alles andere als befriedigend für Apple, also entschied man sich, selbst einen Browser zu entwickeln. Ein solches Vorhaben lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen verwirklichen, daher griff Apple auf das KHTML-Projekt, das den KDE-Desktop für Linux-Systeme samt Datei- und Web-Browser «Konqueror» entwickelt hatte, zurück. Anlässlich der Keynote zur Eröffnung der MacWorld San Francisco 2003 stellte Apple den eigenen Web-Browser zum ersten Mal vor und bot eine erste Beta-Version von Safari noch am gleichen Tag zum Download für Mac OS X v10.2 «Jaguar» an. Nach einer zweiten Beta-Version im April erreichte Safari den Final-Status zur World Wide Developers Conference im Juni des gleichen Jahres. Mit der Einführung von Mac OS X v10.3 «Panther» folgte das erste grössere Update auf Version 1.1. Wenige Monate später, Anfang 2004, gab Apple Version 1.2 zum Download frei. Version 1.2 stellte einen Meilenstein in der Entwicklung Safaris dar, Apples Web-Browser war nun ausgereift und konnte die Mehrzahl der Web-Seiten korrekt darstellen. Erreicht wurde dies durch eine Verbesserung der Rendering-Engine, die den Browser auch einiges beschleunigte. Mit der Veröffentlichung von Mac OS X v10.3.9 wurde Safari 1.3 eingeführt. Diese Version hatte erneut eine bessere Rendering-Engine erhalten, die gleiche Engine, die auch in Safari RSS v2.0, das Bestandteil von Mac OS X v10.4 «Tiger» ist, die Web-Seiten darstellt. Im Gegensatz zu Version 1.3 verfügt Safari RSS über einige neue Funktionen, die das Web-Browsing noch komfortabler und noch sicherer machen.

Thomas Zaugg

Funktionen

Wie alle modernen Browser beherrscht Safari das «Tabbed Browsing». Mit dieser Technologie können mehrere Webseiten in einem einzigen Fenster dargestellt werden, was einen bequemen Wechsel zwischen den einzelnen Seiten ermöglicht. Wer sich einen Mac mit anderen Benutzern teilt oder auf öffentlichen Computern surft, wird das «Private Surfen» zu schätzen wissen. Wenn diese Funktion eingeschaltet ist, werden die Spuren, die der Nutzer beim Surfen hinterlässt, verwischt. Cookies, Verlauf und Cache werden nach Beendigung der Sitzung automatisch und sicher gelöscht. Wer oft offline arbeitet, kann nun ganze Web-Sites auf der Festplatte speichern und diese ohne Internet-Verbindung ansehen. Neu können zudem Webseiten per E-Mail (via Mail 2) versendet werden. Safari RSS beherrscht endlich auch die Darstellung von PDF-Dateien, ein Plug-In eines Drittherstellers zum Betrachten von PDF-Dateien ist nicht mehr nötig. Die Darstellung der PDFs wird aufgrund der PDF-basierten Grafik-Engine von Mac OS X wesentlich schneller aufgebaut als mit Adobes Plug-In. Dank der systemweiten Kindersicherung können sorgsame Eltern definieren, welche Internet-Seiten der Nachwuchs besuchen darf. Die von den Eltern bewilligten Seiten erscheinen in der Lesezeichen-Liste. Safari RSS zeigt nur diese an. Durch die Adresszeile aufgerufene Seiten werden genauso wenig geladen wie Seiten, die von bewilligten Seiten aus verlinkt sind. Fotos in Web-Seiten lassen sich in Safari RSS mit einem Mausklick in iPhoto 5 einfügen. Safari RSS verfügt natürlich auch über einen Pop-Up-Blocker, der aufspringende Fenster unterdrückt. Allerdings erhält der Benutzer im Gegensatz zu anderen Browsern, wie z. B. Firefox, keine Warnung, wenn Pop-Ups unterdrückt wurden. Handelt es sich dabei um Werbung, stört dies wohl niemanden, manche Web-Sites benutzen aber Pop-Ups für andere Funktionen, wie z. B. Eingabefelder. Diese erscheinen dann einfach nicht und der Nutzer wird im Glauben gelassen, mit der Webseite sei irgend etwas nicht in Ordnung. In Zusammenarbeit mit dem Programm Schlüsselbund lassen sich Passwörter und Benutzernamen sicher ablegen und können bei Bedarf jederzeit abgerufen werden. Safari RSS enthält aber eine Funktion, durch die er sich im Moment noch von allen anderen Web-Browsern unterscheidet, der Darstellung von RSS-Feeds. Wenn Safari einen RSS-Feed auf einer Webseite entdeckt, erscheint ein «RSS»-Button in der Adresszeile. Mit einem Klick auf diesen Button wird der RSS-Feed angezeigt. In der rechten Spalte lassen sich die einzelnen Einträge nach verschiedenen Kriterien sortieren sowie die Länge der angezeigten Artikel einstellen. Natürlich lassen sich einzelne RSS-Feeds auch abonnieren, dies geschieht durch das Setzen eines Lesezeichens. Auf Wunsch zeigt Safari in der Lesezeichen-Liste auch an, ob und wie viele neue Einträge im entsprechenden Feed vorhanden sind. Die Idee, einen RSS-Reader in den Web-Browser zu integrieren, war zwar revolutionär, Microsoft wird mit Internet Explorer 7 nachziehen, die Umsetzung ist aber noch verbesserungsfähig. Wenn viele verschiedene Feeds abonniert sind, geht schnell die Übersicht verloren, da sich die einzelnen Feeds nur in Form von Lesezeichen speichern lassen. In dieser Hinsicht sind Stand-alone RSS-Reader wie z.B. NetNewsWire Safari RSS überlegen.

Fazit

Safari RSS ist ein schneller, sicherer und zuverlässiger Browser, der über alle Funktionen, die ein moderner Web-Browser bietet, verfügt. Mittlerweile kann Apples Browser fast alle Webseiten korrekt darstellen. Safari wurde natürlich vollständig in Cocoa geschrieben und kann daher auf spezielle Funktionen wie die systemweite Rechtschreibprüfung zurückgreifen. Safari ist nicht zufällig der Browser der Wahl für viele Mac-User. Andere Browser mögen in einigen Bereichen kleine Vorteile haben, wie z. B. grössere Kompatibilität mit Webseiten oder schnelleres Laden der Seiten, alles in allem ist Safari RSS aber der beste Browser für die Mac-Plattform.

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