MacBook Pro (June 2009)
Letzten Herbst stelle Apple mit den neuen «Unibody»-MacBooks eine generalüberholte Notebook-Palette vor. Das Update, welches die MacBook Pros diesen Juni erhielten, fiel erwartungsgemäss nicht mehr ganz so revolutionär aus, trotzdem gab es einige Intressante Neuerungen. Wir konnten ein 15-Zoll MacBook Pro der neuen Generation testen. Im folgenden Review gehen wir auf die Neuerungen gegenüber der «Late 2008»-Reihe ein.
Batterie
Die wohl wichtigste Neuerung beim klassischen MacBook Pro ist die neu fest verbaute Batterie. Das 17-Zoll-Modell wurde bereits im vergangenen Herbst mit dieser neuen, von Apple entworfenen Super-Batterie ausgestattet und so war es nur eine Frage der Zeit, bis auch das 15-Zoll-Modell einen fest eingebauten Akkumulator erhalten wird. Die Vorteile des fest eingebauten Akkus liegen auf der Hand und wurden bereits mit dem 17er bestätigt: Da weniger Platz für Scharniere und Abdeckungen für einen austauschbaren Akku benötigt werden, kann die Grösse der Batterie vergrössert werden, gleichzeitig wird auch die Kapazität dieser verbessert. So preist Apple die mögliche Akkulaufzeit beim neuen 15” MacBook Pro auf 7 Stunden an. In unseren Tests lief das Gerät zwischen 6 bis knappe 9 Stunden lang ohne dass es an eine neue Stromquelle angeschlossen werden musste. Die längste Laufzeit von 8 Stunden und 52 Minuten erreichten wir mit simplen Surfen via Ethernet mit deaktiviertem WLAN und Bluetooth, über ein AppleScript wurden periodisch verschiedene Webseiten aufgerufen. Doch auch mit aktiviertem WLAN fielen die Akku-Tests äusserst positiv auf, auch hier erreichten wir Zeiten von über 8 Stunden. Sobald aber natürlich arbeitsintensivere Aufgaben abgewickelt wurden wie auch z.B. DVD-Playback oder HD-Playback via QuickTime schrumpfte die Akkulaufzeit etwas dahin. Doch auch hier wurde eine Zeit über 6 Stunden erreicht.
Laut Apple soll der neue Akku auch nach 1’000 Recharges noch bis zu 80% der Akkuleistung aufweisen, dies ist drei Mal mehr Recharges als bei den bisherigen Akkus. Somit sollte so ein fest eingebauter Akku bis zu fünf Jahre halten. Muss die Batterie ausgewechselt werden, kostet dies nach aktuellen Apple-Preisen CHF 199.–. Der Akku wird dabei bei einem Apple-Service-Provider ausgetauscht.
Display
Das neue Display bietet über 70% mehr Farben als das Vorgängermodell. Objektiv bestätigen bzw. testen konnten wir leider Aufgrund fehlender Vergleichmodelle nicht. Subjektiv schienen uns die Farben aber voll und satt - zumindest im Vergleich zu einem «Late 2008»-13”-MacBook unserer Redaktion ein merklich sichtbarer Unterschied (welchen jedoch bereits das MBP-Vorgängermodell der gleichen Reihe wie das MB bot).
Für einige Leser unverständlich ist die fehlende Anti-Glossy-Option (zumindest) beim neuen 15-Zoll-Modell, während weiterhin nur das 17er diese Option hat. Auch das neue MacBook Pro spiegelt je nach Situation und Umgebung stark, mehr dazu in unserem Review über das «Late 2008»-Modell.
Apple haben wir diesbezüglich angesprochen (Artikel: Kurzinterview mit Apple zu den neuen MacBooks).
SD-Card-Slot
Die einzige von aussen offensichtliche Neuerung bei der Juni 2009-Reihe der MacBook Pros ist der neue SD-Card-Reader. Anstatt einem ExpressCard-Slot verfügt das neue 15” (und auch das neue 13”-) MacBook Pro neu über einen SD-Card-Slot. Der neue SD-Card-Slot erweist sich dann als äusserst nützlich, wenn man über einen Foto- oder eine Film-Kamera oder ein Mobiltelefon etc. mit miniSD, microSD, SD- oder SDHC-Card verfügt - dann nämlich ist es ab sofort nicht mehr nötig, einen entsprechenden Adapter immer griffbereit zu haben, der Reader ist neu direkt im MacBook Pro eingebaut. Als Grund für den SD-Card-Slot und nicht etwa zum Beispiel einen FireWire-400-, oder einen weiteren USB-Anschluss gibt Apple an, dass SD-Cards mittlerweile eines der meistgenutzten Speichermedien sei und man somit direkt einen Reader für diese Cards «an Bord» habe. Zwar gibt es auch viele Kameras (vor allem DSRLs) mit CompactFlash oder anderen Speicherkarten, jedoch haben vor allem die Point-and-Shoot-Digicams hauptsächlich SD-Cards als Speichermedium.
Nach Apples Informationen soll es sogar möglich sein, OS X auf einer SD-Card zu installieren und das System dann von eben dieser SD-Card her zu booten. Selber testen konnten wir dies leider nicht dazu eine genug-grosse SD-Card zum testen fehlte.
Design
Das Design ist - abgesehen vom neuen SD-Card-Slot anstelle des ExpressCard-Slots - nichts geändert worden. Im Review über das Design-technisch mit dem neuen MacBook Pro identische «Late 2008»-Modell sind wir ausführlich auf das Unibody-Design eingegangen.
Preis
Schier gigantisch an den neuen Geräten sind die neuen Preise. Trotz besserem Display, neuem viel besseren Akku und dem SD-Card-Reader erfuhren alle Modelle zum Teil massive Preissenkungen - einzelne Modelle sind bis zu CHF 500.– günstiger geworden.
Das MacBook Pro 13” gibt’s ab CHF 1’549.–, das 15er neu bereits ab CHF 2’199.– und das 17” kann ab CHF 3’099.– konfiguriert werden.
Fazit
Kombiniert mit den genialen Neuerungen welches das Unibody-Update im vergangenen Herbst mit sich brachte (Unibody-Gehäuse, grosses Trackpad, Multi-Touch-Trackpad, starke Grafikperformance, angenehme Tastatur, gute Hitzeentwicklung, Display etc.) ist das neue 15” MacBook Pro wahrlich ein Notebook-Knüller. Das neue Display ist brillant, der SD-Card-Slot für sehr viele sicherlich einiges interessanter als der ExpressCard-Slot und die neue Batterie läuft, läuft und läuft. Definitiv ein gutes Update und ein echter Mehrwert auch gegenüber dem «Late 2008»-Vorgänger.
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