Ab CHF 5.– im Monat
👉🏼 Wir benötigen deine Unterstützung! Unterstütze macprime mit einem freiwilligen Gönner-Abo und mache die Zukunft unseres unabhängigen Apple-Mediums aus der Schweiz mit möglich.
iPad Air
Apple trug mit seinen Werbesprüchen schon immer dick auf — so auch beim neuen iPad Air: «Alles können ist ganz leicht». Primär promotet Apple damit die Leistung des neuen iPads. Mittels einem Wortspiel wird auch eine andere Eigenschaft beworben. Das Gewicht. Wir haben das neue iPad Air über die vergangenen Wochen ausführlich getestet. Hält das iPad Air, was Apple uns verspricht?
Design und Gehäuse
Das ‘grosse’ iPad kam bisher in einem Mac-ähnlichen Design daher. Beim Gehäuse setzt Apple nun aber auch beim iPad Air auf das vom iPod touch und iPad mini her bekannte Design. Entfernt basiert auch das iPhone-5/5s-Design auf dessen Eigenschaften: Eine flache Aluminium-Rückseite mit ausgeprägten abgerundeten hinteren Kanten, während die Kanten zur Vorderseite aus Glas scharf abgeschliffen sind.
Gibt es kein Vergleichsobjekt, welches die tatsächliche Grösse der Geräte offenbaren würde, könnte man das neue iPad Air und das iPad mini visuell nicht ohne weiteres voneinander unterscheiden. Das Air sieht aus wie ein vergrössertes iPad mini.
Mit dem neuen Design hat Apple nun auch erstmals bei all seinen High-End iOS-Geräten ein einheitliches Gehäuse-Design.
Mit dem neuen Design wurde das iPad auch dünner und weniger breit. Das iPad der vierten Generation war 9.4 Millimeter dick, das neue iPad Air ist nun mit 7.5 Millimeter gleich dünn wie das iPad mini und damit gar noch minimal dünner als das iPhone 5/5c. Gegenüber dem iPad 4G ist das Air auch 1.2 Millimeter weniger hoch (240 Millimeter) und um gut 1.6 Zentimeter weniger breit. In Prozentwerten ausgedrückt ist das iPad Air um 20 Prozent dünner und hat um 24 Prozent weniger Volumen.
Ebenfalls vom iPad mini übernommen wurden die dünneren Ränder rechts und links des Displays — dadurch konnte das um gut 1.6 Zentimeter weniger breite Design erreicht werden. Wie auch beim iPad mini erkennt das System, wenn man das iPad an den nun dünneren Rändern hält und dabei den Touch-Screen berührt — diese Berührungen werden vom System ignoriert und stören deshalb nicht bei der Eingabe. Diese Erkennung funktioniert sehr gut — während dem letzten Jahr wurde beim iPad mini nie eine Berührung durch das Halten an den dünnen Rändern als Eingabe interpretiert.
Neben dem weniger breiten und deshalb kompakteren Geräte-Design ist ein weiterer Vorteil der Fakt, dass die Daumen, wenn das iPad Air im Portrait-Modus gehalten wird, näher am Display und somit am Inhalt sind. Die Zeichen auf der Tastatur können so einfacher und schneller erreicht werden — ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber den bisherigen grossen iPads.
Die Bezeichnung «Air» steht bei Apple aber nicht nur für besonders dünne und kompakte Geräte, sondern auch für besonders leichte Produkte.
Das ‘grosse’ iPad war bisher mit über 650 Gramm jeweils relativ schwer. Es konnte kaum mit einer einzigen Hand bedient werden und die Arme ermüdeten meist ziemlich schnell, wenn man das iPad nicht irgendwo auflegen konnte — dies war auch mit ein Grund, warum das kleinere und kompaktere iPad mini einen derart grossen Anklang gefunden hatte: es ist mit gut 300 Gramm markant leichter als sein grosser Bruder. Mit dem Air ändert sich dieses Bild jedoch. Das Air ist um 28 Prozent leichter als die Vorgängergenerationen 3 und 4. Mit 469 Gramm ist es nicht einmal mehr ein halbes Kilogramm schwer. Der Unterschied ist tatsächlich enorm. Das doch ebenfalls sehr leichte 11-Zoll MacBook Air mit gut 1 Kilogramm Gewicht erscheint im direkten Vergleich wie ein Stein.
Ohne Probleme kann das neue iPad Air so im Gegensatz zu seinen Vorgängergenerationen für längere Zeit mit nur einer Hand gehalten werden. Auch ermüden die Arme nicht so schnell wenn man das iPad in den Händen nutzt ohne es auf einer Oberfläche abzustellen. Dies ist insbesondere ein grosser Vorteil beim Lesen von iBooks oder dem Spielen von Games.
Die neuen Stereo-Lautsprecher rechts und links neben dem Lightning-Anschluss bieten einen saubereren und klareren Ton als der Mono-Lautsprecher der Vorgängerversion. Einen tiefen Bass sucht man aber auch beim iPad Air nach wie vor vergebens.
Neben den neuen Stereo-Lautsprechern erhielt das grosse iPad nun auch zwei Mikrofone. Die zwei winzigen Mikrofon-Löcher befinden sich an der oberen Kante in der Mitte (wie bisher) und auf der Rückseite ganz oben in der Mitte. Die Mikrofone sind damit nur wenig voneinander entfernt. Wie bei den neueren Macs und iPhones sollen die beiden Mikrofone dafür sorgen, dass Hintergrundgeräusche bei Audio-Aufnahmen vom System besser herausgefiltert werden können.
Das neue iPad Air gibt es wie bisher in zwei verschiedenen Farbvarianten. Mit einer weissen Vorderseite und silbernem Aluminium auf der Rückseite, oder mit einer schwarzen Vorderseite und dem neuen «spacegrauen» Aluminium auf der Rückseite.
Das iPad Air ist an allen Stellen perfekt zusammengebaut und es gibt bei festem Druck nirgends nach. Trotz seiner dünnen Bauweise ist das Air — wie es auch das iPad mini ist — sehr robust. Die Verarbeitung des Gehäuses erhält von uns auch beim iPad Air das Prädikat «exzellent».
Innereien und Leistung
Während man seit der Vorstellung des iPad minis im letzten Herbst eigentlich davon ausgehen konnte, dass dieses Gehäuse-Design auch bald beim grossen iPad übernommen wird, war die andere grosse Neuerung beim iPad Air doch eher eine kleine Überraschung: Beim iPad Air setzt Apple keinen für das Tablet angepassten A-Prozessor mit dem Zusatz «X» mehr ein, sondern setzt mit dem «Az» auf das gleiche SoC wie beim iPhone 5s.
In den letzten beiden iPad-Generationen verbaute Apple jeweils ein angepasster A5- bzw. A6-Prozessor — genannt «A5X» bzw. «A6X». Diese X-SoCs verfügten über mehr GPU-Cores und damit über mehr Grafik-Power als die ‘normalen’ A-Prozessoren der iPhones. Die zusätzliche Grafik-Leistung war nötig, um die immense Anzahl Pixel der grossen Retina-Displays unterstützen zu können. Der neue auf den «ARM v8»-Spezifikationen aufbauende 64-bit A7-Prozessor von Apples «Cyclone»-Architektur scheint diese Aufgabe aber ohne spezielle Anpassung meistern zu können. Das iPad Air verfügt entsprechend nicht über einen A7X-Prozessor, sondern über den gleichen A7-Prozessor wie das iPhone 5s. Einzig an der Taktrate hat Apple leicht geschraubt: der A7-Prozessor im iPad Air ist um 100 Megahertz schneller als jener des iPhone 5s — der neue iPad läuft mit 1.4 GHz.
Apple verspricht mit dem neuen A7-Prozessor doppelt so viel Leistung wie beim Vorgängermodell. Diverse Benchmarks bestätigen dieses Versprechen von Apple: Das iPad Air ist etwa doppelt so schnell wie das iPad der vierten Generation. Das ist insbesondere deshalb sehr eindrücklich, weil bereits das iPad 4G ein sehr performantes Gerät war. Das Air schneidet auch um ein paar Prozent besser ab als das iPhone 5s — wahrscheinlich hauptsächlich aufgrund der zusätzlichen 100 MHz Taktung des A7-Prozessors im iPad Air.
Bei der Leistung der Quad-Cluster «PowerVR G6430»-Grafikeinheit des A7 zeigt sich, dass das iPad mini — wie das iPad Air — leicht weniger Frames zeichnen kann als das iPhone 5s. Der Grund dafür dürfte das grössere Retina-Display sein, bei welchem natürlich mehr Bildpunkte berechnet werden müssen. Die Unterschiede zum Apple Smartphone sind aber minimal. Generell zeigt sich beim iPad mini eine durchwegs eindrückliche Grafikleistung.
Wie beim iPhone 5s steht dem A7 des iPad Air mit dem «M7» ein sogenannter «Koprozessor» zur Seite. «M» steht für «Motion» — und «Bewegung» ist hier volles Programm. Dieser Chip berechnet alle Daten, die die verschiedenen Sensoren des Gerätes liefern. Für die Berechnungen des digitalen Kompasses, des 6-Achsen Gyroscopes und des Beschleunigungsmessers muss beim neuen iPad Air also wie beim neuen iPhone nicht mehr der Hauptprozessor, der bei diesen Berechnungen masslos unterfordert wäre, «hinhalten», sondern diese Daten werden neu jederzeit vom M7 berechnet. Diese Berechnungen benötigen dank dem effizienten M7-Design deutlich weniger Strom als wenn dafür immer der A7 hinzugezogen werden müsste.
Neben den Leistungs- und Energie-Vorteilen bietet der M7 aber auch noch weitere Vorteile. Aufgrund der Daten, die der Koprozessor unter anderem auch im Verbund mit GPS berechnet, kann der Chip zum Beispiel auch herausfinden, wann der Benutzer des Gerätes in einem Auto fährt, zu Fuss unterwegs ist oder rennt. iOS 7 weiss dank dem M7 bereits jetzt, wenn man das Gerät schon länger nicht mehr aufgehoben hat — man entsprechend vielleicht am schlafen oder nicht in der Nähe des Gerätes ist — und lädt darum neue E-Mails nicht mehr so oft herunter wie noch zuvor. Apples Karten-App ändert die Art der Navi-Funktion automatisch je nach dem ob man gerade läuft oder mit einem Auto unterwegs ist.
Den Daten, die der M7 ermöglicht, wird viel Potential beigemessen. Dank diesem Koprozessor dürfen sich iOS-Benutzer auf eine ganz neue Art an Apps gefasst machen — ein Stichwort hierbei sind Fitness- und Gesundheits-Apps. Während die Möglichkeiten beim iPhone unbegrenzt scheinen, ist der Nutzen des M7 beim iPad nicht ganz so offensichtlich. Schliesslich ist das iPad nicht umbedingt ein Gerät, das man beim Sport dabei hat — wie aber zum Beispiel ein iPhone. In erster Linie dürfte der M7 im iPad für einen geringeren Stromverbrauch sorgen.
Display
Beim Retina-Display gab es bei den technischen Spezifikationen nur eine Änderung: Die Display-Bauteile sind um 20 Prozent dünner gegenüber dem Vorgänger-iPad. Der hochauflösende Bildschirm bietet derweil weiterhin eine Auflösung von 2048 mal 1536 Pixel und somit eine Pixeldichte von 264ppi. Das Display bietet eine exzellente Farbwiedergabe, guten Kontrast und gute Helligkeit sowie dank IPS-Technologie die ebenso sehr guten Blickwinkel wie das iPad der vierten Generation. Im direkten Vergleich zum Retina-Display dieses Vorgänger-iPads zeigt das Air aber ein leicht wärmeres Weiss an.
Die Konkurrenz hat das iPad mittlerweile bei der Pixeldichte überholt — wie dies auch beim iPhone und den Konkurrenz-Highend-Smartphones der Fall ist. Der Unterschied bei derart hochauflösenden Bildschirmen kann von Auge jedoch kaum mehr erkannt werden und ist deshalb meist vernachlässigbar.
Eine Änderung beim Display schlägt jedoch etwas negativ auf: Zwischen der Glasscheibe des iPad Air und dem eigentlichen Display gibt es wieder einen kleinen Abstand. Das Display ist also nicht mehr direkt mit der Glasscheibe verklebt. Während dieser Umstand die Reparatur von einer gebrochenen oder sonstig kaputten Glasscheibe vereinfacht, führt der Abstand zwischen Glasscheibe und Display zu einem minimal schlechteren Bild. Ein Display welches direkt mit der darüber-liegenden Glasscheibe verbunden ist, sorgt für eine noch schärfere Darstellung und noch bessere Farben und Kontrast. Ausserdem sind Displays ohne Abstand zur Glasscheibe bei direktem Sonnenlicht besser lesbar.
Hierbei handelt es sich aber um «Jammern auf hohem Niveau» — die allgemeine Anzeige bleibt nämlich exzellent.
Batterielaufzeit
Apple verspricht auch beim neuen iPad Air eine Batterielaufzeit von bis zu 10 Stunden. Das ist dahingehend eindrücklich, da Apple durch das kompaktere Gehäuse des iPad Airs auch dessen Akku-Kapazität verkleinern musste — von 11560 auf 8827 Milliamperestunden. Der Akku ist damit also um ein Viertel kleiner als noch im iPad 4. Apple verkleinerte den Akku nicht nur aufgrund des kompakteren Gehäuses, sondern auch weil der neue A7-Prozessor weniger Energie benötigt, als noch der A6X-Prozessor des iPad 4. Das grosse Display benötigt weiterhin am meisten Saft. Dies zeigt auch der Vergleich mit dem Akku des iPhone 5s. Der iPhone-Akku fasst mit seiner Kapazität von 1560 mAh nicht mal ein Fünftel des Air-Akkus.
Obwohl das neue iPad Air also einiges dünner, markant leichter und doppelt so schnell ist als das iPad 4, hält der Akku tatsächlich etwas länger als beim Vorgänger-iPad. In all unseren Tests schnitt das Air besser ab als das iPad 4. Der Air-Akku hielt bei unserem Video-Ausdauer-Test (mehrere Videos aus dem iTunes Store) zehn Stunden und zwanzig Minuten. Beim «Alltagstest» (im Web surfen, iBooks lesen, YouTube- und Vimeo-Videos schauen, Twittern, Facebook und Google+ surfen) zeigte das iPad Air nach einer Stunde intensiver Benutzung noch 87% Batterie-Ladung an.
Da der Akku kleiner ist, ist er auch schneller aufgeladen. In unseren Tests zeigte sich, dass das iPad Air mit dem zugehörigen Ladegerät innerhalb von etwa 3 Stunden von 0 auf 100 Prozent aufgeladen ist.
Schnelleres WiFi
Wie bereits beim iPhone 5s setzt Apple auch beim iPad Air nicht auf den neuen 802.11ac-Standard, welcher seit dem Sommer bei allen neuen Macs Einzug gehalten hat. Stattdessen werden weiterhin WiFi-Chips verbaut, die mit dem 802.11n-Standard funken. Neu verfügt das grosse iPad aber über zwei statt nur einer Antenne. Und neu ist auch die Unterstützung des Multiple-Input-Multiple-Output-Verfahrens, kurz MIMO. Der Vorteil von mehreren Antennen liegt darin, dass damit ein besseres Empfangssignal erreicht werden kann. Ausserdem ist die mögliche Distanz zur Station grösser und der Datendurchsatz kann erhöht werden. Das neue iPad Air schafft es so theoretisch auf 300 Megabit pro Sekunde — die doppelte Datenrate des iPad 4. Das neue iPad mini verfügt übrigens über die gleiche neue WLAN-Ausrüstung. Das Air erreicht aber — wohl dank dem grösseren Gehäuse/Antennen — ein leicht besseres Signal wenn man etwas weiter von der Station entfernt ist.
Bei Apple sieht man derzeit noch keinen Grund, bei den iOS-Geräten auf 802.11ac zu setzen. Im Gegensatz zu einem Mac gebe es bei iOS-Geräten aktuell wohl keine wirklichen Einsatzgebiete, bei denen eine WLAN-Verbindung bis zu theoretischen 1.3 Gbps — wie sie 802.11ac mit 3 Antennen liefern würde. 300 Megabit seien durchwegs ausreichend für ein iOS-Gerät.
Zwar ist der 802.11ac-Standard noch nicht komplett von der eigenen Arbeitsgruppe abgesegnet, es gibt aber bereits erste Geräte die auf die neue Funktechnologie setzen. Bereits im Juni brachte Apple mit den neuen MacBook-Air-Modellen und den AirPort-Basisstationen sowie der Time Capsule erste 802.11ac-Geräte auf den Markt. Auch der neue iMac funkt bereits mit 802.11ac und so tun es auch die neuen MacBook Pro mit Retina Displays.
Wir vermuten, dass Apple bei den neuen iPhones und iPads noch nicht auf 802.11ac setzt, weil hier noch nicht mit ausreichender Strom-Effizienz gearbeitet werden kann oder es noch keine passenden Chips gibt.
Kamera
Die einzige Komponente des iPads, welche nicht als «sehr gut» beschrieben werden kann ist die «iSight»-Kamera auf der Rückseite des iPads.
Während bei der FaceTime-HD-Kamera auf der Vorderseite — wie bei den neuen iPhones — die Pixelgrösse auf dem Bildsensor vergrössert und die Rückwärtige Belichtung des Sensors optimiert wurde, wird bei der iSight-Kamera auf das gleiche Modell gesetzt wie bei den älteren iPads.
Die Verbesserungen bei der FaceTime-Kamera haben etwas bessere Resultate bei Aufnahmen mit wenig Licht zur Folge. Da besonders FaceTime-Anrufe nicht selten in einer Umgebung gemacht werden, in der es oft nicht optimal hell ist, ist dies eine willkommene Verbesserung.
Die iSight-Kamera hingegen wurde wie erwähnt nicht optimiert. Aufgrund des etwas älteren Kamera-Sensors kann das ansonsten derart leistungsfähige iPad keine Slow-Motion-Videos aufnehmen wie es das neue iPhone 5s kann. Die Möglichkeit der Zeitlupen-Filme liegt nicht nur im schnellen Prozessor begründet, sondern auch im sehr guten Kamera-System des iPhone 5s. Ausserdem können mit der Kamera-App beim iPad keine Panorama-Fotos aufgenommen werden.
Handkehrum stellt sich die Frage, wie gut eine Kamera in einem Tablet überhaupt sein muss. Auch 2 Jahre nach dem ersten iPad mit Kamera (iPad 2; 2011) ist es nach wie vor ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, einer Person beim Fotografieren mit einem iPad zuzuschauen. Ein mit einer Kamera ausgerüstetes Tablet ist aber natürlich auch aus diversen anderen Gründen sehr nützlich — sei es nur schon zum Beispiel für das Einscannen eines Barcodes oder eines Textes mittels der Kamera und einer entsprechenden App.
Schlussendlich sei aber festgehalten, dass die Kamera des iPad Air durchaus gute Fotos und 1080p-Videos aufnehmen kann. Die Fotoqualität muss sich definitiv nicht verstecken.
Kein Touch-ID
Nicht wenige hatten erwartet, dass Apple den neuen iPads einen Fingerabdrucksensor spendieren wird. Der biometrische Sensor «Touch ID» wurde im September beim iPhone 5s lanciert. Weder das neue iPad Air noch das neue nun ebenfalls mit einem Retina Display ausgestattete iPad mini haben aber eine «Touch ID» erhalten. Über die Gründe des Weglassens kann nur spekuliert werden.
Vielleicht kann Apple schlicht noch nicht ein genügend gosse Menge der neuen Touch-ID-Sensoren produzieren, die notwendig wären, um eine gute Verfügbarkeit des neuen iPhone 5s als auch der neuen iPads gewährleisten zu können.
Vielleicht möchte Apple aber die neue Technologie auch zuerst beim iPhone 5s reifen lassen, bevor Touch ID vielleicht kommendes Jahr auch in den iPads und anderen Apple-Geräten eingesetzt wird.
Oder vielleicht macht es bei einem iPad schlicht weniger Sinn, diesen mit einem Fingerabdrucksensor zum Entsperren des Gerätes auszurüsten. Schliesslich dürften iPads wohl nicht so häufig entsperrt werden wie iPhones. Obwohl in Touch ID definitiv mehr Potential steckt, als einfach nur eine komfortablere Variante zu sein, ein Gerät zu entsperren.
Fakt ist: die neuen iPads haben kein Touch ID. Das ist zumindest derzeit kein grosser Verlust.
Laptop-Ersatz?
Seit es das iPad gibt stellt sich die Frage: Kann das iPad ein Laptop ersetzen? Die Frage kann aber auch Ende 2013 weder generell mit einem «Ja» noch mit einem «Nein» beantwortet werden. Wie so oft: «Es kommt darauf an…».
Dank den neuen leistungsfähigen Innereien — besonders dem super-schnellen 64-bit A7-SoC mit der sehr guten Grafik — ist die nötige Leistung definitiv vorhanden. Der Knackpunkt ist die Software. Zum einen ist iOS 7 auf dem iPad noch nicht ganz das, was iOS 7 auf dem iPhone ist. Das System ist auf dem iPad noch an vielen Stellen nicht ganz fertig gedacht. Ausserdem nutzt es zum Beispiel nicht überall die gegenüber dem iPhone viel grössere Bildschirm-Fläche der iPads optimal aus.
Aber auch die Bedienung muss mit in Betracht gezogen werden. Manche Dinge lassen sich mit Finger und Touch-Bedienung definitiv komfortabler bewerkstelligen als mit einer Tastatur und eine Maus beziehungsweise einem Trackpad. Doch damit das iPad in allen Belangen einem Laptop das Wasser reichen kann, muss die Bedienung überall ebenbürtig — und das ist in einigen Fällen definitiv nicht der Fall. Genaue Instruktionen z.B. bei einer Bearbeitung in Photoshop oder einem Video-Programm sind mit den Fingern schwieriger (oder gar unmöglich).
Klar ist: für all jene, deren Anforderungen durch iOS und den verfügbaren Apps gedeckt werden, ist das iPad Air «the way to go». In diesem Falle gibt es keinen Grund, warum das iPad Air ein Laptop oder ein Desktop nicht ersetzen können sollte.
Aber wenn das iPad Air nicht als Arbeitsgerät taugen sollte, dann wie erwähnt bestimmt nicht aufgrund dessen Performance. Die Software ist schlicht noch nicht an dem Punkt, an dem sie für «die grosse Ablösung» sein sollte — oder aber die Touch-Bedienung ist bestimmend nach aktuellen Arbeitsweisen nicht für diese Art Arbeit geeignet.
Fazit zum iPad Air
Nicht wenige iPad-mini-Käufer haben Apples kleineres iPad dem Grösseren vorgezogen, weil das iPad mini leichter ist. Dabei nahm man sogar in Kauf, dass das iPad mini im vergleich zum «grossen» iPad über kein Retina Display verfügte. Das kompaktere und leichtere neue iPad Air gibt nun vielen dieser Käufern ein Grund zurück zum grösseren iPad zu wechseln.
Der einzige Punkt, bei dem das iPad Air nicht vollends überzeugen kann, ist die iSight-Kamera. Diese nimmt zwar schöne Bilder auf, steht aber in keinem Vergleich zur Kamera des iPhone 5s.
Spitzenklasse ist am neuen iPad Air nicht nur dessen kompakteres Gehäuse und markant leichteres Gewicht, sondern auch dessen Leistung. Die neue iPad-Generation erhält erneut einen signifikanten Leistungssprung.
Ein absolutes Kraftpaket in einem dünneren, kompakteren und leichteren Gehäuse — Apple hat einmal mehr nicht zu viel versprochen.
Kommentare
Anmelden um neue Kommentare zu verfassen
Allegra Leser! Nur angemeldete Nutzer können bei diesem Inhalt Kommentare hinterlassen. Jetzt kostenlos registrieren oder mit bestehendem Benutzerprofil anmelden.