Apple iMac 1.83 GHz CoreDuo 17 Zoll
Anlässlich der Macworld San Francisco hat Apple den ersten Mac mit Intel-Prozessor vorgestellt. Der iMac mit Core Duo-Chip läutet somit eine neue Ära in der Firmengeschichte ein: Das Intel-Zeitalter. macprime hatte die Gelegenheit, das 17-Zoll-Modell ausgiebig zu testen.
Design
Äusserlich unterscheidet sich der neue iMac nur in einem Detail von seinem Vorgänger, dem iMac G5 (iSight): Erstmals hat Apple dem iMac einen DVI-Ausgang spendiert, dazu später mehr. Ansonsten hat Apple das bewährte und erfolgreiche Konzept der G5-Reihe übernommen. Die mit mit der letzten G5-Revision eingeführte integrierte iSight-Kamera steckt auch in den aktuellen Version mit Intel-Chip. An den Displays hat sich nichts geändert. Den iMac gibt es weiterhin in zwei Baugrössen, einmal mit einem 17-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1’440x900 und einem 20-Zoll-Display mit 1’680x1’050 Bildpunkten.
Ausstattung
Neben der unterschiedlichen Display-Grösse unterscheiden sich die beiden Modelle durch einen schnelleren Prozessor (2 GHz vs. 1.83 GHz) und einer grösseren Festplatte (250 GB vs. 160 GB) beim 20-Zoll-Modell. Die beiden Prozessorkerne teilen sich einen 2 MB grossen L2-Cache und die Festplatte (7’200 Umdrehungen/Minute) ist über Serial-ATA angeschlossen. Die Festplatte lässt sich bei beiden Geräten auf maximal 500 GB aufrüsten. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen verbaut Apple dieses Mal in beiden Versionen dieselbe Grafikkarte, es handelt sich dabei um eine Radeon X1600 von ATI die mit 128 MB dezidiertem Videospeicher ausgestattet und über PCI Express angebunden ist. Auf Bestellung kann der Videospeicher beim grösseren Modell auf 256 MB aufgerüstet werden. Das optische Laufwerk ist ebenfalls bei beiden Geräten identisch, es handelt sich um ein 8x-SuperDrive mit Dual-Layer-Unterstützung (CD-RW/DVD±RW/DVD+R DL). Standardmässig liefert Apple beide iMacs mit 512 MB Arbeitsspeicher (667MHz Front Side Bus) aus. Der iMac verfügt über zwei RAM-Slots und unterstützt maximal 2 GB. Wenn die RAM-Riegel paarweise eingebaut werden (2x512, MB, bzw. 2x1 GB), profitiert der Anwender zudem von der Dual-Channel-Technologie, die noch ein paar Prozent mehr Leistung bringen soll. Apple bietet folgende Varianten für den Speicherausbau an: 1x512 (Standard), 1x 1 GB, 2x 512 MB sowie 2x 1 GB, technisch ist es aber auch möglich, 1.5 GB (1x 1GB + 1x 512 MB) zu verbauen, allerdings muss dann auf Dual-Channel verzichtet werden. Der iMac verfügt über die folgenden Schnittstellen: 3x USB2, 2x FireWire 400, Gigabit Ethernet, Mini-DVI (DVI, VGA und S-Video via separat erhältlichen Adapter; es handelt sich dabei um die selben Adapter wie beim 12-Zoll-PowerBook), einen kombinierten Kopfhörer/optischen Ton-Ausgang, Line-In (nur analog), Stereo-Lautsprecher, AirportExtreme (unterstützt 802.11a, b und g), Bluetooth 2.0+EDR, iSight-Kamera (Auflösung 640x480), ein integriertes Mikrofon sowie einen Infrarot-Empfänger für die mitgelieferte Fernbedienung «Apple Remote». Als Eingabegeräte liegen dem iMac das Apple Keyboard und die Mighty Mouse bei. (Optional kann auch ein Wireless-Kit bestehend aus Apples Bluetooth-Tastatur und (Ein-Button)-Maus geordert werden.) Als Software wird neben Mac OS X v. 10.4 «Tiger», iLife ‘06 (mit iPhoto, iMovie HD, iDVD, GarageBand, iWeb und iTunes), Testversionen von iWork ‘06 und Microsoft Office for Mac 2004, Omni Outliner, Quicken 2006, Comic Life und Big Bang Board Games mitgeliefert. Wie beim Vorgänger gehört auch Apples Wohnzimmer-Software Front Row und Photo Booth zum Lieferumfang. Weggelassen hat Apple dagegen das in die Jahre gekommene AppleWorks. Das bedeutet, dass der iMac zum ersten Mal ohne Voll-Version einer Office-Suite ausgeliefert wird. Ansonsten vermag das Software-Paket aber zu überzeugen.
Betrieb
Trotz seiner kompakten Bauweise arbeitet der Intel iMac äusserst ruhig, selbst unter Volllast sind die Lüfter kaum zu hören. Einzig Festplatte und optische Laufwerk verursachen einen gewissen Lärmpegel, der aber im Normall nicht störend wirkt. Wer flüssig arbeiten möchte, sollte seinem iMac mindestens 1 GB Arbeitsspeicher spendieren, die Werkseitig eingebauten 512 MB sind eindeutig zu wenig. Programme, die bereits nativ auf der Intel-Plattform laufen (dazu gleich mehr) laufen sehr flüssig, das Arbeiten mit den iLife-Programmen macht deutlich mehr Spass als auf einem Mac mini oder 12-Zoll-PowerBook. Der iMac spielt selbst Trailer in der grössten HD-Auflösung flüssig und ohne Geruckel ab. Die eingebauten Lautsprecher klingen erstaunlich gut und haben einen kräftigen Bass. Dank Front Row ist der iMac zum Multimedia-Computer geworden. Es fehlt nur noch ein TV-Tuner und die Möglichkeit, Fernsehsendungen aufzuzeichnen. Das Display ist hell und kontrastreich.
Rosetta
Da der iMac wie erwähnt nicht mehr über einen PowerPC-Prozessor verfügt, sondern über einen Core Duo-Chip von Intel, müssen sämtliche Programme an die neue Prozessor-Architektur angepasst werden. Die von Apple mitgelieferten Programme (Mac OS X, iLife ‘06, Front Row und Photo Booth) sind bereits an die Intel-Plattform angepasst. Daneben sind mittlerweile rund 900 weitere Titel von Drittherstellern ebenfalls in einer so genannten «Universal Binary»-Version verfügbar. Es fehlen allerdings noch eine ganze Reihe wichtiger Programme wie Apples Pro-Applikationen (mit Ausnahme von Logic und Logic Express), Adobes Creative Suite und Microsoft Office. Während Apples Pro-Applikationen sowie sämtliche Programme, die entweder einen G5-Prozessor oder die Classic Box benötigen, nicht laufen (und im Falle von OS 9-Programmen es auch nie werden), lassen sich die meisten anderen Programme dennoch an einem Intel-Mac benutzen. Apple hat dafür eine Technologie, genannt Rosetta, in OS X für Intel eingebaut, die den Programm-Code entsprechend übersetzt. Allerdings geht damit ein deutlicher Leistungsverlust einher. Je nachdem wie Komplex ein Programm ist, wiegt das mehr oder weniger schwer. Immerhin, Microsofts Office-Programme laufen nicht langsamer als auf einem Mac mini mit G4-Prozessor. Wer also von einem älteren G3- oder G4-Mac umsteigt, dürfte also sogar noch etwas mehr Geschwindigkeit erhalten. Programme, die höhere Anforderungen an die Hardware stellen, sollen jedoch gemäss diverser Tests deutlich langsamer laufen als auf einem iMac G5. Da Programme, die in Rosetta ausgeführt werden, mehr Speicher benötigen, ist 1 GB Arbeitsspeicher Pflicht. Auch Programme, die bereits als Universal Binary vorliegen, müssen z. T. in Rosetta ausgeführt werden, dann nämlich, wenn gewisse Plug-Ins noch nicht universal sind. Das trifft z. B. auf Safari zu. Real-Streams lassen sich beispielsweise nur wiedergeben, wenn Safari (oder ein anderer Browser) in Rosetta ausgeführt wird. Ebenso sind noch nicht alle QuickTime-Plug-Ins angepasst worden.
Gesamt-Eindruck
Sofern man nur mit Programmen arbeitet, die entweder bereits für die Intel-Plattform angepasst wurden oder die mit annehmbarer Geschwindigkeit in Rosetta laufen, ist der iMac Core Duo wohl der beste iMac, den es je gab. Selbst die Grafikkarte ist für einmal zeitgemäss und bietet zum ersten Mal die Möglichkeit, den Bildschirm des iMac nicht nur auf einem zweiten Monitor zu spiegeln, sondern auch den Erweiterten-Desktop-Modus zu nutzen. Generell ist der iMac vom technischen Standpunkt auf dem neuesten Stand, Dual Core-Prozessor, PCI Express, 667 MHz FSB, Serial-ATA-Festplatte, um nur einige Beispiele zu nennen.
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