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MacBook Air 13-Zoll (Early 2015)
Im März aktualisierte Apple sein Notebook-Lineup — die beiden MacBook Air und das 13-Zoll MacBook Pro erhielten ein Upgrade und das neue 12-Zoll MacBook wurde vorgestellt. Während das neue ultrakompakte MacBook erst dieser Tage in den Handel kommt, sind die neuen Air- und Pro-Maschinen bereits verfügbar. Wir haben uns die drei neuen Mac-Laptops über die vergangenen Wochen genauer angeschaut. Zum Start der Bericht zu unseren ausgiebigen Tests des aktualisierten 13-Zoll MacBook Air.
Unser Testgerät
Für unser Review haben wir das günstigere Standard-Modell getestet. In diesem MacBook Air verrichtet ein Dual-Core Intel Core i5 Prozessor der neuen «Broadwell»-Architektur mit 1.6 Gigahertz Taktrate seinen Dienst. Der standardmässig verbaute Arbeitsspeicher bleibt 4 Gigabyte gross und der Flash-Speicher fasst wie bereits beim Vorgängermodell 128 Gigabyte. Dieses Modell ist im Handel für 1079 Schweizer Franken erhältlich.
Design & Gehäuse
Erneut hat Apple den beliebten aktualisierten MacBook-Air-Modellen kein hochauflösendes Retina-Display geschenkt. Überhaupt ist das neue MacBook Air rein äusserlich abermalig nicht vom Vorgänger, oder Vorvorgänger zu unterscheiden. Abgesehen von der kleinen Änderung beim Mikrofon, liegt die letzte Design-Änderung beim MacBook Air mittlerweile 5 Jahre zurück. Zuletzt wurde das MacBook Air 2010 äusserlich umfassend überarbeitet. Und das sieht man dem kompakten Notebook immer mehr an: die silbernen «Balken» rund um das Display beispielsweise scheinen heute im Jahr 2015 dicker denn je. Trotzdem bleibt das MacBook Air weiterhin ein Hingucker und die Konkurrenz orientiert sich noch immer nach dem Air — wobei sich letzteres nun mit dem neuen 12-Zoll MacBook definitiv ändern wird.
Mit 1.35 Kilogram, einer Dicke von 3 bis 17 Millimetern und Abmessungen von gut 32 mal knapp 23 Zentimetern ist das 13-Zoll MacBook Air weiterhin ein komfortabel kompaktes Arbeitsgerät, auf dem dank des diagonal gemessen 33.78 Zentimeter (13.3 Zoll) grossen Displays trotzdem so einiges dargestellt werden kann.
Auch bleiben die Tastatur und das Trackpad sehr gut und das Unibody-Gehäuse sowie die Verarbeitung des ganzen Gerätes weiterhin erstklassig.
Warum Apple beim neuen 13-Zoll MacBook Pro, aber nicht bei den MacBook Air auf das mit dem neuen 12-Zoll MacBook vorgestellte neue «Force Touch Trackpad» setzt, bleibt schleierhaft.
Display
Hochauflösend ist das Display auch beim aktualisierten MacBook Air nicht. Das Retina-Display könnte Apple vielleicht sogar nie auf das Air bringen, jetzt, da mit dem neuen 12-Zoll MacBook ein ebenfalls sehr kompaktes Notebook vorgestellt wurde, welches über ein Retina-Display verfügt. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt und so hoffen wir weiter auf ein baldiges Air mit Retina-Display. Oder überhaupt ein aktualisiertes Display, denn der Bildschirm des MacBook Air bleibt weiterhin einer der grössten Schwachpunkte.
Das 13.3-Zoll grosse, hintergrundbeleuchtete LCD-Display kann maximal 1440 mal 900 Pixel anzeigen — und wurde auch beim neuen Modell technisch nicht aktualisiert. Während Apple bei den anderen MacBooks wie auch die Konkurrenz längst auf IPS-Displays und höhere Auflösung setzt, ist beim aktualisierten MacBook Air weiterhin ein TN-Panel verbaut.
Wir hatten bereits in den Vorjahren darauf verwiesen, dass Apple wohl die besten TN-Panels des Marktes verbaut. Die Displays sind entsprechend nicht schlecht, basieren aber auf einer mittlerweile veralteten Technologie. IPS-Panels würden nicht nur eine bessere Farbwiedergabe erlauben, sondern beispielsweise auch höhere Blickwinkel auf das kompakte MacBook bringen.
Audio
Auch bei der Audio-Ausgabe hat sich erneut nichts geändert. Die Lautsprecher des MacBook Air können zwar ziemlich laut aufgedreht werden, die Musikwiedergabe ist dabei aber nicht von überaus hoher Qualität. Typisch für ein Notebook ist die Tonausgabe ziemlich flach, der leichte Bass fällt relativ schnell ab. Für alltägliche Arbeiten oder ein YouTube-Film reicht das aber vollkommen aus.
Für nicht wenige MacBook-Air-Nutzer nach wie vor ein Wermutstropfen ist der fehlende optisch-digitale Audio-Ausgang. Immerhin hat Apple beim neuen 12-Zoll MacBook einen solchen integriert, so bleibt auch hier nur das Hoffen, dass Apple irgendwann auch beim Air zur Einsicht kommt. Schliesslich sind die MacBook-Air-Modelle die einzigen Mac-Modelle, welche kein optisches Audiosignal beherrschen — warum dem so ist, bleibt uns ein Rätsel.
Digital-optisches Audiosignal ist dann notwendig, wenn die Surround-Tonspuren der im iTunes Store gekauften oder über DVD/Blu-ray wiedergegebenen Filme genutzt werden sollen. Mit dem aktuellen analogen 3.5-Millimeter-Klinkenstecker sind nur Stereo-Ausgaben möglich. Während alle anderen Mac-Modelle über einen kombinierten Klickenstecker, der neben analogem auch ein optisches Signal aussenden kann, verfügen, bleibt es weiterhin Rätselhaft, warum Apple einzig beim MacBook Air auf einen optischen Ausgang verzichtet und somit die Nutzer der beliebten kompakten Notebooks von Sachen wie Surround-Sound ausschliesst.
Leistung
Wenn sich am Gerät äusserlich und am Display auch erneut nichts geändert hat, so gab es im Innern immerhin drei grössere Änderungen: zum einen verbaut Apple bei den neuen Air-Modellen nun einen Thunderbolt-2-Anschluss, zum zweiten sind die SSDs erneut schneller geworden und zum dritten sind neue Prozessoren mit an Bord.
Das vergangenes Jahr vorgestellte Thunderbolt 2 erlaubt den Datenaustausch mit bis zu 20 Gigabit pro Sekunde, und ist damit doppelt so schnell wie noch das originale Thunderbolt. Ausserdem unterstützt der Anschluss auch 4K-Displays.
Der «Haswell»-Chip des Vorjahresmodells machte der neuen Prozessoren-Generation «Broadwell» Platz: neu gibt ein 1.6 Gigahertz schneller Dual-Core Intel Core i5 CPU den Takt an. Gegenüber dem Haswell-CPU des 13-Zoll-Einsteigermodells vom letzten Jahr ist der neue Broadwell-Chip um 200 Megahertz höher getaktet. Im «Turbo Boost»-Modus kann der neue CPU bis zu 2.7 GHz schnell laufen.
In Benchmarktests zeigt sich: das neue Broadwell-MacBook-Air ist etwa 10 Prozent performanter als das Haswell-Vorgänger-MBA. Im Vergleich zum ebenfalls aktualisierten 13-Zoll MacBook Pro ist das MacBook Air in den Benchmarks zwischen 10 und 25 Prozent langsamer.
Durch den neuen Broadwell-Chip hält auch eine neue integrierte Grafik Einzug im aktualisierten MacBook Air. Die neue «Intel HD Graphics 6000» ist laut Benchmarktests 10 bis 20 Prozent performanter als die letztjährige «Intel HD Graphics 5000». Der erhoffte grössere Sprung bei der Grafik-Leistung durch die neue Broadwell-Architektur ist derweil ausgeblieben. Trotzdem sei vermerkt, dass die Leistung der internen Grafik sehr gut ist und für die meisten Arbeiten, die mit einem Air verrichtet werden, ausreichen. Wer eine starke Grafikleistung benötigt, ist aber natürlich mit einem 15-Zoll MacBook Pro dank der dedizierten Grafikkarte besser bedient.
Vergangenes Jahr wechselte Apple beim MacBook Air von mit SATA angebundenen SSDs zu PCIe-basierten Flashspeichern. Der Wechsel des internen SSD-Anschlusses resultierte in höheren Transferraten und damit schnelleren Festplatten. Während die letztjährigen Modelle aber noch zwei PCI-Express-2.0-Leitungen nutzten, laufen die neuen SSDs nun mit vier Leitungen. Durch die möglich höhere Bandbreite sind auch höhere Transferraten möglich. In unseren Tests erreichten wir beim aktualisierten 13-Zoll MacBook Air Transferraten von bis zu 650 Megabyte pro Sekunde beim Schreiben und bis zu 1380 Megabyte pro Sekunde beim Lesen von Daten — ein grosser Sprung gegenüber dem vergangenes Jahr getesteten 11-Zoll-Modell.
Akku
An der Batterie hat Apple gegenüber dem Vorjahresmodell erneut nichts geändert. Die Laufzeit des Akkus ist nach unseren Tests vergleichbar mit derjenigen des 2014er-MacBook-Airs. Dies ist verwunderlich, weil Intel bei der Broadwell-Architektur den Fokus besonders auf die Energieeffizienz setzte.
Ähnliche Batterielaufzeit wie beim Vorgängermodell? Das ist aber tatsächlich nicht weiter schlimm, denn das 13-Zoll MacBook Air bleibt in Sachen Batterielaufzeit bei den portablen Macs ungeschlagen. Die von Apple beworbenen «bis zu 12 Stunden»-Akkuleistung bleiben in den meisten Fällen eine Untertreibung. In unserem Video-Ausdauer-Test (Wiedergabe mehrerer Videos aus dem iTunes Store bei voller Lautstärke) hielt der Akku geschlagene 13 Stunden und 24 Minuten.
Auch in unserem zusätzlichen «Video-Ausdauer-Test» mit einem externen DVD-Laufwerk überzeugt das aktualisierte MacBook Air. Das DVD-Laufwerk verfügt über keine eigene Stromversorgung, bezieht den Strom entsprechend über den USB-Anschluss des MacBook Air. Der Akku hielt so lange 7 Stunden und 49 Minuten durch.
Bei unserem «kurzen Alltags-Stress-Test» (im Web surfen, YouTube- und Vimeo-Videos schauen, Twittern, Facebook und Google+ surfen, über WLAN, Bluetooth deaktiviert) zeigte das aktualisierte 13-Zoll MacBook Air nach einer Stunde intensiver Benutzung noch 95% Batterie-Ladung an.
Aufrüsten
Apple bietet für Air-Interessierte zwei Standard-Ausführungen. Diese beiden unterscheiden sich einzig in der grösse des Flash-Speichers voneinander. Das günstigere Modell hat einen 128 GB grossen internen Flash-Speicher verbaut, während das um 200 Franken teurere 13-Zoll-Modell über einen Flash-Speicher mit 256 GB verfügt. Das teurere Modell kann für zusätzliche 330 Schweizer Franken mit einer 512 GB grossen SSD ausgerüstet werden.
Beide Modelle können derweil für 160 Schweizer Franken auf einen mit 600 Megahertz höher getakteten «Core i7»-CPU aufgerüstet werden. Dieser 2.2 GHz schnelle i7 kann im Turbo Boost mit bis zu 3.2 GHz rechnen.
Für 110 Schweizer Franken kann der fix verbaute Arbeitsspeicher (1600 MHz LPDDR3 SDRAM) von 4 auf 8 GB erweitert werden. Ein Upgrade, welches wir so lange allen potentiellen Käufern raten, bis Apple die für ein langfristig angenehmes Arbeiten absolut notwendigen 8 GB Arbeitsspeicher endlich standardmässig verbauen wird.
Ein mit einem besseren i7-Prozessor und mit vernünftigen 8 GB RAM ausgestattetes MacBook Air kommt so mit einer 128 GB SSD auf 1349 Schweizer Franken, mit einer 256 GB SSD auf CHF 1549.– oder mit einer 512 GB SSD auf 1879 Schweizer Franken.
Fazit zum MacBook Air 13-Zoll (Early 2015)
Die CPU-Leistung und Grafik des aktualisierten MacBook Air ist besser als beim Vorgängermodell — jedoch wurde im Vorfeld der neuen Prozessor-Architektur ein grösserer Schritt erwartet. Insbesondere da Intel bei der Broadwell-Architektur einen verstärkten Fokus auf Grafik und Batterielaufzeit hatte. Die SSD-Performance konnte derweil erneut zulegen — obwohl diese bereits auf einem hohen Niveau war. Auch das Update auf Thunderbolt 2 ist willkommen. Kurz zusammengefasst: das aktualisierte MacBook Air erhielt eigentlich nur ein einfaches «Speed-Update», und nichts weiter. Trotzdem — oder gerade deshalb — kann das aktualisierte MacBook Air weiterhin als ein Top Notebook seiner Klasse bezeichnet werden. Preis, Gewicht, Grösse, Batterieleistung und Gesamtleistung stimmen und überzeugen.
Doch die über die letzten zwei, drei Jahre angehäuften Stellen, bei denen das MacBook Air noch «Potential nach oben» hätte, machen sich langsam aber sicher deutlich bemerkbar. Das mittlerweile fünfjährige Design zeigt sein Alter und das Display ist für Apples Standards schlicht «veraltet» und ist dermassen «Nicht-Retina», dass es eigentlich keinem heutigen Mac mehr würdig ist.
Positiv auffallen kann das MacBook Air aber weiterhin mit seiner Batterieleistung — dieser drücken wir das Prädikat «Ausgezeichnet» auf.
Doch wo steht das aktualisierte 13-Zoll MacBook Air nun, da Apple mit dem neuen 12-Zoll MacBook das Notebook-Lineup mit einem weiteren Laptop in dieser Bildschirmgrössen-Kategorie erweitert hat? Gegenüber dem neuen 12-Zoll MacBook kann sich das Air durch die Batterielaufzeit, die Anschlussmöglichkeiten und auch die Prozessorleistung auszeichnen — bei den Abmessungen und Gewicht muss das Air aber dem neuen MacBook den Thron überlassen. Selbiges gilt für das Display. Auch bei den MacBook Pro erhält man keine derart gute Batterielaufzeit wie bei den Airs. Bei den Pros kann dafür auf die gute Performance und das wie beim neuen MacBook sehr gute Display gesetzt werden.
Schlussendlich bleibt die Tatsache, dass das MacBook Air in Apples 2015er Notebook-Lineup nicht mehr so einfach zu empfehlen ist, wie noch in den Jahren zuvor. Wer Portabilität «über alles» setzt, und dafür auch etwas tiefer in die Taschen greifen kann, und in Sachen Anschlüsse sowie Pferdestärken etwas Abstriche zu machen bereit ist, dem raten wir eher zum neuen 12-Zoll MacBook. Wem die Leistung der letzten Air-Generation nicht ausreichte, dem dürfte mit grosser Wahrscheinlichkeit auch die Leistung des aktualisierten MacBook Airs nicht reichen. Wer also auf möglichst viel Performance aus ist, dem sind weiterhin die Pro-Geräte empfohlen — daran ändert auch der neue Prozessor der neuen Broadwell-Architektur nichts. Sowohl das neue 12-Zoll MacBook wie auch die MacBook Pro können aber bei der Batterielaufzeit der MacBook Air nicht das Wasser reichen.
1 Kommentar
Kommentar von RogerAG
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