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13-Zoll MacBook Pro mit Retina Display (Early 2015)
Kaum sind die längst überfälligen Broadwell-Chips von Intel auf dem Markt, aktualisiert Apple sein Notebook-Lineup. Der Mac-Hersteller stellte im März nicht nur das neue 12-Zoll MacBook vor, sondern beherzigte auch die MacBook-Air-Modelle und das 13-Zoll MacBoook Pro mit einem Update. Wir haben die drei neuen Mac-Laptops über die vergangenen Wochen sehr ausführlich getestet. Nach dem MacBook-Air-Review und dem Testbericht zum neuen «Force Touch Trackpad» folgt nun unser Bericht zum aktualisierten 13-Zoll MacBook Pro.
Unser Testgerät
Als Testgerät hatten wir das günstigste der drei von Apple angebotenen Modellen auf unserer Redaktion. Das Gerät ist mit einem 2.7 GHz schnellen Dual-Core «Core i5»-Prozessor der neuen Broadwell-Generation ausgestattet. Diese CPU läuft mit Turbo Boost bis zu 3.1 GHz schnell. Der aktualisierten CPU steht weiterhin ein 3 MB grosser L3-Cache zur Seite. Als Arbeitsspeicher sind seit vergangenem Jahr alle 13-Zöller mit 8-GB-Bausteinen ausgerüstet. Neu setzt Apple auch beim aktualisierten 13-Zoll MacBook Pro auf mit 1866 MHz getaktetem LPDDR3-Arbeitsspeicher. Der über das schnelle PCIe angebundene Flash-Speicher fasst im Einsteigermodell 128 GB. Im Handel ist dieses Modell für 1399 Schweizer Franken erhältlich.
Design, Gehäuse und Display
Beim Design und Gehäuse gab es auch mit dieser Aktualisierung keine Neuerungen gegenüber den Vorgängermodellen. Das Gehäuse-Design ist identisch mit dem letztjährigen Modell und bleibt auch bei den Abmessungen gleich gross. Einzig beim Gewicht gab es eine minimale Veränderung — so ist das aktualisierte 13-Zoll MacBook Pro etwa 10 Gramm schwerer als noch das Vorgängermodell. Diese natürlich nicht spürbare Gewichtszunahme dürfte mit der neu etwas grösseren Batterie erklärt sein. Der Akku fasst neu 74.9 Wattstunden (bisher 71.8 Wh).
Apple hat das Design der MacBook Pros wiederholt nicht verändert — zuletzt gab es im Herbst 2013 ein minimales Facelifting (geringfügig dünner und leichter). Auch wenn das 13-Zoll MacBook Pro nicht mehr zu den dünnsten und leichtesten seiner Klasse gehört, ist das Ausbleiben von Design-Veränderungen aber nichts Schlechtes. Das aktualisierte 13-Zoll MacBook Pro bleibt visuell und von den Abmessungen her ein absolutes Top-Gerät. Auch erhält die Verarbeitung des Gehäuses wie gewohnt die erstklassige Note «Sehr gut».
Das 13-Zoll MacBook Pro ist 1.58 Kilogramm leicht und 1.8 Zentimeter dünn. Die Grundfläche beträgt 31.4 auf 21.9 Zentimeter. Das Laptop verfügt weiterhin wie sein (bisher nicht aktualisierter) grosser Bruder über zwei Thunderbolt-2-Anschlüsse, zwei USB-3.0-Ports, ein HDMI-Anschluss und ein SDXC-Card-Slot. Ausserdem ein Audioausgang (analog/digital), zwei Mikrofone auf der Seite neben dem Audioausgang sowie ein «MagSafe 2»-Stromanschluss.
Das exzellente LED-hintergrundbeleuchtete IPS-Retina-Display besticht mit über 4 Millionen Pixel auf einer Auflösung bis zu 2560 mal 1600 Pixel (227 Pixel pro Zoll).
Innereien und Leistung
Hebt man beim Öffnen des Laptops die Display-Klappe, bemerkt man rein visuell keine Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell. Das neue Force Touch Trackpad — ohne Zweifel das Highlight des aktualisierten 13-Zoll MacBook Pro — sieht genau gleich aus wie die klassischen Trackpads der Vorgängermodelle. Versucht man dieses im ausgeschalteten Zustand zu klicken, regt sich dort aber nichts mehr. Das ist aber auch der einzige Anhaltspunkt, wie man merkt dass es sich um das neue MacBook Pro handelt.
Das neue Force Touch Trackpad wird in diesem Review nur am Rande behandelt. Die Erfahrungen, die wir mit dem neuen Trackpad in den ausführlichen Tests mit dem 12-Zoll MacBook und dem aktualisierten 13-Zoll MacBook Pro gemacht haben, sind in einem gesonderten Artikel festgehalten: «Force Touch Trackpad des neuen 12-Zoll MacBook und 13-Zoll MacBook Pro»
Tatsächlich hat sich aber im Innern des Notebooks noch einiges mehr getan: fast alles wurde optimiert — von der CPU über die Grafik und den Arbeitsspeicher bis hin zur Batterie.
Alle 13-Zoll MacBook Pro sind weiterhin auf Dual-Core-Prozessoren beschränkt, auch besitzen die 13-Zoll-MBP weiterhin keine dedizierten Grafikkarten. Neu setzt Apple bei den aktualisierten 13-Zoll MacBook Pro aber auf Intels neue Prozessoren-Generation «Broadwell», die eigentlich bereits vergangenes Jahr auf den Markt hätten kommen sollen. Nun sind sie endlich hier. Die Prozessoren werden neu im 14-Nanometer-Verfahren produziert und Intel verspricht, dass die neuen CPUs eine geringere Leistungsaufnahme aufweisen und nicht mehr so heiss werden. Durch ersteres sollte eine längere Batterielaufzeit resultieren und durch zweiteres sollte der Betrieb leiser sein, da die Lüfter im Vergleich zu Systemen mit der Vorgänger-Generation erst bei einer höheren Last anspringen müssen — was wir so auch bestätigen können.
Da es sich bei Broadwell vereinfacht gesagt architektonisch nur um eine geschrumpfte Version (14 statt 28 Nanometer) der Haswell-CPUs handelt, sind performance-mässig keine grossen Sprünge zu erwarten. Die Vorteile der neuen Generation liegen primär in der erwähnten geringeren Leistungsaufnahme. Laut Intel benötigen die Broadwell-Chips gegenüber den Haswell-CPUs bei gleicher oder leicht höherer Performance etwa ein Drittel weniger elektrische Energie. Apple bewirbt das aktualisierte 13-Zoll MacBook Pro denn auch mit einer zusätzlichen Stunde Akkulaufzeit.
Tatsächlich ist die neue CPU aber um (marginale) 100 Megahertz schneller getaktet als noch der Haswell-Prozessor des Vorgängermodells. Die Leistungszunahme gegenüber dem Vorgänger beträgt laut Benchmarks etwa 5 bis knapp 10 Prozent.
Wie bereits erwähnt verfügt auch das aktualisierte 13-Zoll MacBook Pro weiterhin über keine dedizierte Grafikkarte. Stattdessen setzt Apple beim kleineren Pro weiter auf die integrierte Intel-Grafik «Iris».
Neu wird das MBP von der «Iris Graphics 6100» betrieben — dieses nutzt weiterhin bis zu 1.5 Gigabyte des Hauptarbeitsspeichers als VRAM. Laut Benchmarktests ist die neue integrierte 6100-Iris-Grafik 10 bis 20 Prozent performanter als die Grafik des Vorgängermodells (Iris 5100). War jene zudem noch auf ein externes 4K-Display limitiert, werden neu bis zu zwei zusätzliche Bildschirme mit nativer 4K-Auflösung unterstützt.
Auch der Arbeitsspeicher erhielt ein Upgrade — so nutzt Apple nun keine DDR3L-Bausteine mehr, sondern setzt neu auf LPDDR3-RAM. Ausserdem sind diese Bausteine neu mit 1866 Megahertz getaktet (bisher 1600 MHz).
LPDDR3 ist eine für Ultra-Low-Power System-Architekturen optimierte Variante des DDR3-RAMs. Diese Bausteine wurden entsprechend ursprünglich für Smartphones und Tablets entworfen, werden aber immer vermehrt auch in Notebooks eingesetzt. Bereits 2013 stieg Apple bei den MacBook Air auf LPDDR3-Arbeitsspeicher um, dies führte damals — mitunter anderen Faktoren — zu einem kräftigen Batterielaufzeit-Anstieg.
Wie bei den aktualisierten MacBook Air setzt Apple auch beim aktualisierten 13-Zoll MacBook Pro bei der Anbindung des Flash-Speichers auf neu vier statt zwei PCI-Express-2.0-Leitungen. Durch die Verdoppelung der PCIe-Leitungen resultieren höhere Bandbreiten für das Beschreiben und Lesen von SSDs.
In unseren Tests erreichten wir bis zu 1350 Megabyte pro Sekunde Lese- und bis zu 650 Megabyte pro Sekunde Schreib-Geschwindigkeiten. Bei den Lesegeschwindigkeiten ist das gegenüber dem Vorgängermodell laut anderen Benchmarks eine Verbesserung um fast sensationelle 100 Prozent.
Akku
Dank den neuen Broadwell-CPUs, den effizienteren RAM-Bausteinen und einem um 3.1 Wattstunden grösseren Akku, verspricht Apple eine zusätzliche Stunde Akkulaufzeit — neu «bis zu 9 Stunden». Ausserdem sollen bei der iTunes-Filmwiedergabe neu bis zu 12 Stunden — drei mehr als bisher — möglich sein.
Bei unserem Video-Ausdauer-Test (Wiedergabe mehrerer Videos aus dem iTunes Store bei voller Lautstärke) erreicht das aktualisierte 13-Zoll MacBook Pro tatsächlich über 12 Stunden Laufzeit: 12 Stunden und 13 Minuten («Mid 2014»: 9h 05min; «Late 2013»: 9h 12min).
Auch in unserem Video-Ausdauer-Test mit einem externen DVD-Laufwerk (keine externe Strom-Zufuhr; direkt über USB des MBP) weiss das MBP zu überzeugen: 5 Stunden und 34 Minuten («Mid 2014»: 4h 50min; «Late 2013»: 4h 47min).
Und in unserem Alltags-Stress-Tests (im Web surfen, YouTube- und Vimeo-Videos schauen, Twittern, Facebook und Google+ surfen, über WLAN, Bluetooth deaktiviert) zeigt uns die Akku-Anzeige nach einer Stunde noch «91%» an («Mid 2014»: 87%; «Late 2013»: 89%).
Aufrüsten
Wer ein 13-Zoll MacBook Pro mit Retina Display erwerben möchte, bekommt von Apple drei Standard-Ausführungen zur Auswahl. Das Einsteiger-Modell und das mittlere Modell unterscheiden sich einzig in der Grösse des Flash-Speicher (128 bzw. 256 GB). Prozessor (2.7 GHz Dual-Core Intel Core i5 Broadwell mit Turbo Boost bis zu 3.1 GHz), Arbeitsspeicher (8 GB 1866 MHz LPDDR3) und die Grafik mit Intels «Iris Graphics 6100» sind bei beidem Modellen identisch. Preislich unterscheiden sich die beiden Modelle um 200 Franken: das Modell mit 128 GB SSD gibts für CHF 1399.–, jenes mit 256 GB SSD für 1599 Schweizer Franken.
Beide Modelle können für 110 Franken mit einem 2.9 GHz getakteten Dual-Core Intel Core i5 Prozessor mit Turbo Boost bis zu 3.3 GHz ausgerüstet werden. Oder für 330 Franken Aufpreis mit einem 3.1 GHz schnellen Dual-Core Intel «Core i7»-Prozessor mit Turbo Boost bis zu 3.4 GHz und einem shared-L3-Cache von 4 MB.
Bei den günstigeren zwei Modellen ist bei den fix verbauten Flash-Speichern kein Upgrade möglich. Wer mehr Speicherplatz haben möchte, muss zwingend auf die teuerste Standardausführung zurückgreifen. Diese hat einen 512 GB grossen Flash-Speicher verbaut, welche optional für 550 Schweizer Franken auch mit einer 1 Terabyte-SSD ausgetauscht werden kann. Dieses Modell kommt zudem bereits mit dem 2.9 GHz getakteten «Core i5»-Prozessor daher. Für 220 Franken kann hier auf den i7 aktualisiert werden.
Bei allen Modellen kann zudem der Arbeitsspeicher für 220 Schweizer Franken von den 8 GB auf 16 GB vergrössert werden.
Voll ausgerüstet (3.1 GHz i7, 16 GB RAM, 1 TB SSD) kostet das aktualisierte 13-Zoll MacBook Pro so 2939 Schweizer Franken.
Fazit
Eigentlich erneut «nur» ein kleines, aber durchaus feines Update. Und mit einem Highlight: dem «Force Touch Trackpad». Trotzdem sind weder das Trackpad noch die Leistungsverbesserungen aber keine Kaufgründe für Nutzer die eben erst die letzte oder vorletzte Generation des 13-Zoll MacBook Pro erworben haben.
Wer eigentlich nur ein Laptop benötigt, um darauf im Internet zu surfen und gelegentlich das eine oder andere Dokument aufsetzen und nicht auf Pro-Leistung angewiesen ist, greift besser zum ebenfalls aktualisierten MacBook Air (oder zum neuen 12-Zoll MacBook). Und jene, die «Leistung, Leistung, Leistung» benötigen, schauen sich besser das Performance-Biest MacBook Pro mit 15-Zoll Retina Display an.
Für alle andern, die weder ein absolutes Performance-Biest mit grossem Bildschirm, noch ein ultra-portables, dafür leistungsschwächeres Notebook benötigen, sondern etwas dazwischen suchen, ist das aktualisierte 13-Zoll MacBook Pro ein gutes portables Pro-Notebook mit guter Leistung, guter Batterielaufzeit, guten Erweiterungsmöglichkeiten und einem sehr guten Display, das wir nur weiterempfehlen können.
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