Windows Phone 8.1: Siri-Konkurrenz und kostenlose Windows-Phone-Lizenzen
Microsoft hat gestern Abend das nächste grosse Update für Windows Phone vorgestellt. Windows Phone 8.1 wird zum ersten Mal mit dem digitalen Sprachassistenten «Cortana» ausgerüstet sein. Damit lanciert Microsoft ein Konkurrenzprodukt zu Apples «Siri» und «Google Now». Vorerst wird Cortana nur für Kunden in den USA verfügbar sein. Zeitgleich kündigte Microsoft an, Windows Phone kostenlos zu verteilen.
Microsofts digitaler Sprachassistent Cortana nutzt die Informationen von Microsofts eigener Suchmaschine Bing. Die Software soll mit gezielten Fragen auf die Bedürfnisse des Nutzers eingehen können. Gemäss dem Werbeversprechen von Microsoft ist die Software auch lernfähig.
Cortana ist die Kernfunktion von Windows Phone 8.1. Die bestehende Suchfunktion aus Windows Phone wird in den USA komplett ersetzt. Es ist unklar, wann Cortana auch ausserhalb der USA, speziell auch im deutschen Sprachraum, verfügbar sein wird.
Mit Cortana schafft Microsoft nicht nur ein Pendant zu Siri. Der persönliche Assistent bietet auch eine tägliche Zusammenfassung von relevanten Informationen, wie es die Mitteilungszentrale von iOS oder Google Now anbietet.
Cortana merkt sich persönliche Daten und speichert sie in der Cloud
Damit der digitale Sprachassistent besser auf die Bedürfnisse des Nutzers eingehen kann, hat Microsoft ein «virtuelles Notizbuch» geschaffen. In diesem Notizbuch sieht der Anwender alle persönlichen Informationen, die Cortana im Laufe des Betriebs gesammelt hat. Es handelt sich dabei nicht um eine erweiterte Privatsphäreneinstellung. Vielmehr sieht der Anwender «die Sicht von Cortana auf den Nutzer».
Diejenigen Informationen, die dem Anwender nicht passen, könnten im virtuellen Notizbuch gelöscht werden.
Alle Inhalte dieses Notizbuches werden in der Cloud gespeichert. Damit sind nicht nur die Kontakte im Internet gespeichert, sondern auch die persönlichen Interessen und andere Daten. Gemäss den Aussagen von Microsoft war es von Anfang an die Absicht des Unternehmens, alle Informationen in der Cloud abzulegen.
Cortana ist umfangreicher als Siri
Der Funktionsumfang von Cortana scheint umfangreicher zu sein als derjenige von Siri. So kann Cortana wie auch Siri zum Beispiel Erinnerungen erstellen. Bei Cortana ist der Nutzer allerdings in der Lage, die Erinnerung so zu programmieren, dass sie erst dann erscheint, wenn beispielsweise eine bestimmte Person angerufen wird.
Zudem werden auch Drittanbieter die Möglichkeit haben, auf die Ressourcen von Cortana zuzugreifen. Dazu hat das Unternehmen ein SDK veröffentlicht. Apple hat Siri bisher noch nicht für App-Entwickler freigegeben.
Inspiration aus Ego-Shooter-Spieleserie
Microsoft hat sich bei der Namensgebung von der Figur Cortana aus der Spieleserie «Halo» inspirieren lassen. Cortana ist in diesem Spiel die exakte Abbildungen des Verstandes einer Person. Dabei wird nicht nur das Wissen, sondern auch die Erinnerungen, Gedanken, Meinungen und Werte übernommen. Die Person hinter der Stimme des digitalen Sprachassistenten ist in den USA Jen Taylor. Die Sprecherin vertonte bereits Cortana in der Halo-Spieleserie.
Kostenlose Windows-Phone-Lizenz für Smartphones und kleine Tablets
Wie bereits mehrfach spekuliert worden ist, hat Microsoft anlässlich der Entwickler-Konferenz angekündigt, Windows Phone unter bestimmten Bedingungen kostenlos anzubieten. Die Voraussetzung dafür ist, dass das Smartphone oder das Tablet über einen Bildschirm von weniger als 9 Zoll verfügt. Entsprechende Geräte werden in Zukunft mit einer kostenlosen Windows-Phone-Lizenz ausgerüstet. Unklar ist derzeit noch, ob die Hersteller diesen Preisvorteil an die Kunden weitergeben werden.
Mit dieser Massnahme ahmt Microsoft Google nach. Das Unternehmen bietet bereits seit Jahren den Herstellern Android kostenlos zur Nutzung an. Mit dieser Strategie erreichte das Unternehmen eine rekordhohe Verbreitung des mobilen Betriebssystems. Windows Phone hingegen erreicht trotz Rekordwachstum nur einen Marktanteil im mittleren einstelligen Bereich. Bis im Jahr 2018 soll der Marktanteil gemäss IDC auf 7 Prozent wachsen.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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