Weg von der Börse: Michael Dell und Investoren kaufen DELL
Wie erwartet wird sich DELL definitiv von der Börse zurückziehen. CEO und Gründer Michael Dell will zusammen mit Investoren 24.4 Milliarden US-Dollar in den Rückkauf der Anteile investieren.
Michael Dell bietet 13.65 US-Dollar pro Aktienanteil — bezahlt wird der Megadeal grösstenteils aus der Kasse des Gründers, Investoren wie «Silver Lake» und Bankkrediten. Microsoft leiht Dell — wie im Vorfeld vermutet — ebenfalls 2 Milliarden US-Dollar. Auch die Credit Suisse soll die Finger im Spiel haben — es ist jedoch nicht klar ob sich die Schweizer Grossbank finanziell beteiligen wird oder nur in einer beratenden Rolle teilhaben wird.
Dell möchte seine Firma nach dem Rückkauf general-sanieren.
Noch bleibt DELL aber an der Börse: Zum einen müssen die Behörden dem Deal zustimmen — und dann auch noch die Aktionärsversammlung. Nicht ausgeschlossen (aber eher unwahrscheinlich) ist indes, dass jemand drittes noch ein besseres Angebot für die Aktienanteile macht als die 13.65 US-Dollar von Dell.
Dell ist einer der grössten Verlierer der «Post-PC»-Ära — der Computer-Hersteller verschlief den Markt rund um Smartphones- und Tablet-Computer und kämpft deshalb seit wenigen Jahren ums Geschäft. Zwar liefert DELL bezüglich Computer-Absatz nach wie vor mehr Geräte an Kunden als Apple, jedoch macht Apple alleine mit dem iPad fast so viel Umsatz wie DELL mit all seinen Produkten. Apple ist an der Börse derzeit über 18 mal mehr Wert als DELL.
Im Zusammenhang mit DELL wird oft ein Zitat aus dem Jahre 1997 ausgegraben. Damals stand Apple kurz vor dem Konkurs. Michael Dell, dessen Computer-Firma blendenden Wachstum vorzeigen konnte, wurde an einem Symbosium gefragt was er mit Apple machen würde: «Ich würde es [Apple] schliessen und den Anlegern ihr Geld zurückgeben.» Die Ironie der Geschichte: Nun ist ausgerechnet Apple der grosse Überflieger und Dell gibt seinen Anlegern das Geld zurück.
Michael Dells Mitteilung an seine Mitarbeiter:
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am
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