Warum die iPhone-5s-Sensoren nicht richtig funktionieren
Nutzer des iPhone 5s berichten bereits seit der Lancierung des iPhone 5s über einen fehlerhaft kalibrierten Beschleunigungsmesser, welcher falsche Daten für den Kompass, die Wasserwaage und den Neigungsmesser liefert. Während nach der Entdeckung des Problems mehrere Ursachen für das Problem in Frage kamen, scheint nun das Problem identifiziert worden zu sein.
Die Entwickler des Unternehmens «RealityCap» weisen in einem Artikel auf den Wechsel des Beschleunigungssensor-Lieferanten hin. Beim iPhone 5s liefert nicht mehr das Unternehmen STMicroelectronics den Beschleunigungssensor, sondern das Unternehmen Bosch. In den Daten-Blätter für die beiden Sensoren findet sich schliesslich auch der Grund für die fehlerhaften Messergebnisse des iPhone-5s-Beschleunigungssensors. Während beim Sensor von STMicroelectronics jede Messung mit 0.002g ausgeglichen wird, gleicht der Sensor von Bosch jede Messung mit 0.0095g aus. Jede Ausgleichung um 0.002g entspricht beim Messergebnis einer Abweichung von einem Grad. Dieser Unterschied in den technischen Spezifikationen ist der Grund für die ungenauen Messergebnisse. Die unterschiedlich hohe Ausgleich entspricht theoretisch einer Abweichung von 4 Grad. In der Praxis wurden Abweichungen zwischen 3 und 8 Grad festgestellt.
Unklar ist, wieso Apple den Lieferanten für den Beschleunigungssensor gewechselt hat. Ein möglicher Grund ist die erhöhte Energieeffizienz des Bosch-Sensors gegenüber dem vorher verwendeten Chip von STMicroelectronics. Allerdings unterscheidet sich der Energieverbrauch der beiden Sensoren nur gering. Ein weiterer möglicher Grund könnte die Betriebsspannung des Prozessors sein. Der M7-Prozessor wie auch der Beschleunigungssensor von Bosch arbeiten mit derselben Betriebsspannung von 1.8 Volt. Der Sensor von STMicroelectronics benötigt hingegen eine Spannung von 2.5V.
Die RealityCap-Entwickler empfehlen den Entwicklern von Apps, deren Programme von den Messungen des Beschleunigungssensors abhängig sind, dass die Nutzer die Genauigkeit des Sensors selbständig ermitteln sollten. Dafür müsste bei der ersten Nutzung der App der Beschleunigungssensor manuell kalibriert werden, um akkurate Daten zu erhalten. Damit könnte die fehlerhafte Messung dank der Software ausgeglichen werden. Wünschbar wäre die Möglichkeit, den Beschleunigungsmesser in den Einstellungen für das gesamte iPhone neu kalibrieren zu können.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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