Warum Apple auf dem Tablet-Markt weiterhin eine bedeutende Rolle spielen wird

Toni Sacconaghi, Analyst der Firma «Bernstein Research», analysiert in einem Kommentar die Entwicklung der Smartphone- und Tablet-Marktanteile. In seinem Bericht geht der Analyst weiterhin von einem hohen Marktanteil für Apples iPad aus. Anders als beim iPhone, bei dem der Marktanteil über die letzten Monate und Jahre durch die aufkommende Konkurrenz spürbar gesunken ist, schafft es Apple gemäss dem Analysten, diese Verdrängung bei den Tablets zu verlangsamen.

Ein wichtiger Grund für den anhaltend hohen Marktanteil des iPads ist gemäss dem Analysten die Preisgestaltung. Apple positioniert das iPhone bewusst als Top-Produkt mit einer Marge von weit über 50 Prozent. Mit dem hohen Einstiegspreis gibt Apple einen Referenzpreis vor, welcher von den Konkurrenten, welche meist auf das kostenlose Android-Betriebssystem von Google setzen, ohne Probleme unterboten werden kann. Trotz des tieferen Preises und der teilweise besseren Technik können die Konkurrenten von Apple Margen von über 30 Prozent erzielen.
Beim iPad hingegen setzte Apple auf eine andere Strategie. Als das iPad vor drei Jahren vorgestellt wurde, war das Apple-Gerät preislich günstiger positioniert als vergleichbare Tablets auf dem Markt. Momentan sind zwar einige Tablets auf dem Markt, welche preislich attraktiver sind als das iPad — insbesondere Amazons «Kindle Fire» und Googles «Nexus 7». Allerdings erwirtschaften Google und Amazon mit diesen Produkten kaum eine Marge, was sich längerfristig negativ auswirken könnte. Apple hingegen kann mit den iPads weiterhin eine Marge von rund 30 Prozent erzielen.

Ein weiterer wichtiger Grund, weshalb der Marktanteil des iPads weiterhin hoch sein wird, ist laut Sacconaghi das Verkaufsstellennetz des iPad-Herstellers. Apple verkauft das iPad nicht nur über die eigenen Retail Stores oder autorisierte Händler, sondern auch über Amazon, Discounter, Mobilfunk-Provider und einige andere Händler.
Beim iPhone stellt hingegen die zwingend notwendige Funk-Technologie ein Hindernis bei der Verbreitung dar. Das iPhone wird lediglich von rund 240 Mobilfunkprovidern weltweit offiziell unterstützt. Damit ist die Unterstützung deutlich geringer als für Geräte von Samsung oder Nokia, welche eine annähernd globale Abdeckung erreichen können. Auch BlackBerry wird von einer fast doppelt so grossen Anzahl an Providern unterstützt als das iPhone.

Sacconaghi folgert aus seiner Analyse, dass sich Apple trotz der vorteilhaften Strategie beim iPad nicht auf dem bisher erreichte ausruhen darf. Um den Marktanteil bei den Tablets steigern zu können, empfiehlt der Analyst Apple eine Preissenkung beim iPad mini. Toni Sacconaghi stimmt damit in den Chor der Analysten ein, welche von Apple ein Mengenwachstum fordern, um den Marktanteil in die Höhe zu treiben. Die gleichen Überlegungen spielen bereits bei der Forderung nach einem Budget-iPhone eine bedeutende Rolle.
Die Aktie wird von Sacconaghi mit einem Preisziel von 725 US-Dollar weiterhin zum Kauf empfohlen. Dies würde einem Aufschlag von fast 300 US-Dollar im Vergleich zum aktuellen Kurs bedeuten.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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