Traktandum rechtswidrig: Hedge-Fund-Manager erringt Etappensieg gegen Apple
Der Hedge-Fund-Manager David Einhorn von «Greenlight Capital» gab zu Beginn des Februars bekannt, dass er mit einem Traktandum der Apple-Aktionärsversammlung nicht einverstanden ist und er deshalb Apple vor dem «U.S. Federal District Court for the Southern District of New York» verklagt hat. Einhorn bemängelt, dass der zweite Antrag auf Apples Traktandenliste drei unterschiedliche Sachgebiete enthält, welche gemäss den Regeln der US-Börsenaufsicht nicht zu einer einzigen Abstimmung zusammengenommen werden können. Konkret beinhaltet der Antrag von Apple Bestimmungen zur vereinfachten Wahl von Verwaltungsräten, der erschwerten Ausgabe von Vorzugsaktien sowie eine Änderung bei der Berechnung des Aktienwertes. Apple lehnte es trotz Einhorns Forderung ab, den Antrag aufzuteilen. Einhorn kritisierte vor allem den Antrag, dass die Ausgabe von Vorzugsaktien erschwert werden soll. Apple argumentierte hingegen, dass mit dem Antrag noch immer die Möglichkeit besteht Vorzugsaktien auszuschütten. Apple würde allerdings die Möglichkeit genommen, ohne vorhergehende Abstimmung der Aktionäre neue Vorzugsaktien auszugeben.
Wie Reuters berichtet, hat der zuständige Richter dem Antrag von «Greenlight Capital» zugestimmt und eine einstweilige Verfügung gegen Apple erlassen. Apple ist es somit nicht mehr möglich über das zweite Traktandum an der Generalversammlung abstimmen zu lassen, wie der Konzern nachträglich bekannt gab. Apple gab ferner zu Protokoll, dass man über die Entscheidung des Gerichts enttäuscht sei und dadurch die «Corporate Governance» nicht verbessert werden kann. Anlässlich der Goldman Sachs Technology and Internet Conference 2013» bezeichnete Tim Cook die Klage als «dummen Nebenschauplatz», welcher nichts bringen würde und alle Beteiligten lediglich Energie und Geld koste.
Auf der anderen Seite bejubelte «Greenlight Capital» das Urteil mit den Worten, dass dieses Urteil ein grosser Gewinn für alle Apple-Aktionäre sowie die «Corporate Governance» sei.
«Greenlight Capital» ist als Aktionär vor allem daran interessiert, dass Apple in naher Zukunft mehr Geld an die Aktionäre ausschüttet. Zwar bezahlt Apple momentan eine Dividende und schüttet so innerhalb von drei Jahren 45 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre aus, aber Apples Bargeldreserven sind noch immer sehr hoch. Im Zentrum von Einhorns Forderung steht die Ausgabe von «perpetual preferred stock» an die bestehenden Aktionäre. Dabei handelt es sich um eine Art Obligationen, welche einen fixen Zins abgeben. Im Falle eines Konkurses würden diese Obligationen vor den Aktien ausbezahlt. Damit könnte den Aktionären eine attraktive Dividende angeboten werden, welche Apples finanzielle Ressourcen, wie der Manager glaubt, nicht zu stark belastet. Meistens haben Besitzer der «perpetual preferred stock» keine Stimmrechte an der Generalversammlung. Apple lehnte es bislang ab, solche «perpetual preferred stock» auszugeben. Aufgrund des öffentlichen Drucks gab Apple allerdings an, dass man die Vorschläge der Aktionäre «genau prüfen» werde.
Apples diesjährige Aktionärsversammlung findet am Mittwoch, 27. Februar, in Cupertino statt.
Von Patrick Bieri
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