Top News der letzten Tage: iPhone, iPad & iOS
Letzte Woche wurde bekannt, dass nun auch in den USA künftig mehr als nur ein Anbieter das iPhone vertreiben wird. Seit der iPhone-Einführung im Jahr 2007 waren iPhones in den USA offiziell nur mit dem Provider AT&T erhältlich — ab Februar dieses Jahres kommt nun auch dem seit langem in der Gerüchteküche hochgehandelte Provider «Verizon» in diesen Genuss. Doch neben dem neuen Provider gibts auch eine Neuerung beim iPhone 4 selbst, dieses gibt’s bei Verizon in einer neuen Ausführung — nämlich mit CDMA. Mit CDMA (Code Division Multiple Access — ein Codemultiplexverfahren) können, einfach ausgedrückt, verschiedene Datenströme gleichzeitig über die gleiche Frequenz benutzt werden, wodurch eine grössere Bandbreite/«Netz»-Qualität erreicht werden kann. CDMA ist in den USA und einigen asiatischen Märkten weit verbreitet — in Europa wird man mit einem CDMA-iPhone jedoch nicht viel anfangen können, denn CDMA ist inkompatibel zu GSM-Netzen (dem in Europa und dem Rest der Welt dominierenden Funkstandard) … und GSM übrigens auch gegenüber CDMA.
Eine weitere Neuerung des CDMA-iPhones ist dessen Antennen-Design, dieses wurde leicht angepasst und entspricht den Anfang Januar aufgetauchten Fotos und Videos von abgeänderten iPhone-Antennen (macprime.ch berichtete).
Last but certainly not least: Das iPhone bei Verizon hat eine weitere neue Funktion spendiert bekommen: «Personal Hotspot». Mit dieser neuen Option in den Einstellungen wandelt sich das iPhone — endlich — in ein mobilen Hotspot, das heisst es können bis zu fünf Geräte über WLAN mit dem iPhone verbunden werden und den Internet-Zugagn des Apple Mobiltelefons benutzen. Bisher war dies nur über den Bluetooth-Tethering-Umweg mit einem MacBook und einer Internetfreigabe beim Notebook via WLAN oder natürlich durch das Jailbreaken des iPhones möglich. Allem Anschein nach wird der «Personal Hotspot» bim Verzion-iPhone mit iOS 4.2.5 ausgeliefert.
Doch auch alle «Nicht-Verizon-iPhones» dürften in Bälde in den Genuss des «Personal Hotspots» kommen können, denn das nächste grössere iOS-Update 4.3 wird diese Funktion beinhalten.
Apple hat den iOS-Entwicklern nur einen Tag nach der Verizon-Ankündigung eine erste Beta von «iOS 4.3» freigeschalten. Die neue iOS-Version beinhaltet in erster Linie Verbesserungen und neue Möglichkeiten mit AirPlay, Fullscreen-iAds und neu auch HTTP Live Streaming Statistiken.
Entwickler, die es mit den eigentlich akzeptierten NDA von Apple nicht ganz so ernst nehmen, plaudern zudem aus, dass iOS 4.3 tatsächlich die «Personal Hotspot»-Funktion beinhaltet. Ob die Funktion schlussendlich freigeschalten wird, hängt jedoch vom Provider ab. Zudem gibt es auf dem iPad neue Multitouch-Gesten, mit denen mit Vier- oder Fünf-Fingern-Gesten direkt zurück zum Homescreen oder zu einer anderen, derzeit geöffneten App geblättert/gewechselt werden kann. Diese neuen Multitouch-Gesten veranlagten die Gerüchteköche dazu, dass die nächsten Generationen iPhone und iPad womöglich keinen Home-Button mehr haben könnten.
Diese Woche nun ist bereits eine zweite Beta von iOS 4.3 erschienen. In dieser Beta 2 wurden die Multitouch-Gesten auch für das iPhone freigeschalten — jedoch weisst Apple darauf hin, dass diese Gesten nur für die Entwickler seien und es schlussendlich nicht in die finale 4.3-Version schaffen werden.
Die Betas von iOS 4.3 laufen übrigens nicht auf dem iPhone 3G und auf der zweiten iPod-touch-Generation — damit dürfte die aktuelle iOS 4.2.x-Version die letzte für diese Geräte sein.
Aber natürlich wurden auch in iOS 4.3 «unter der Haube» einige Icons, Referenzen und Hinweise auf künftige Geräte und Funktionen gefunden, die Apple noch nicht angekündigt hat. So findet sich zum Beispiel ein neues FaceTime-Icon auf dem iPod touch und Apples ProRes 422 Video-Codec wird neu auch unterstützt. Im Code von iOS 4.3 finden sich Hinweise auf bisher nicht bekannte iPad-Modelle «iPad2,1», «iPad2,2» und «iPad2,3» sowie zwei neue Modelle einer künftigen iPhone-Generation «iPhone 4,1» und «iPhone 4,2». Drei Modelle beim iPad weisen darauf hin, dass Apple neu die WLAN- und die WLAN+3G-Modelle auch bei der Modell-Bezeichnung trennt und wohl ein kommendes CDMA-Modell hinzufügt. Ebenso neu sind «iPhone 3,2» und «iPhone 3,3», wobei eines davon das neue CDMA-iPhone-4 sein könnte. Zudem wurde «Find my Friends» im Code gefunden — auch das lässt der Gerüchteküche wieder Tür und Tor offen für Spekulationen um neue MobileMe-Funktionalitäten.
Weiter fanden sich zahlreiche Icons und Code-Schnippsel mit Hinweisen auf Kameras im iPad — dann wohl das «iPad 2». Auch die Foto-Spass-App «Photo Booth» wurde gesichtet. Weitere Hinweise und neue Funktionen: Neu kann beim iPad selbst bestummen werden, wozu der Schalter oberhalb der Lautstärke-Regler dient: Stummschalter oder Rotationssperre; Die Häufigkeit des SMS-Hinweistons kann neu genauer definiert werden (1, 2, 3, 5 oder 10 mal); künftige iPhone- und iPad-Generationen dürften auch eine neue Generation des Apple A4-Prozessors (z.B. «A5») verbaut bekommen, der anscheinend sogar über eine GPU mit mehreren Kernen verfügen soll; «Ping», Apples soziales Musik-Netzwerk kann in iOS 4.3 selbst Push-Nachrichten empfangen (sehr wahrscheinlich für neue Kommentare, Käufe etc.); Der iPad soll eine neue Funktion «Cover Lock» erhalten, bei der beim öffnen eines iPad-Cover der darin verpackte iPad automatisch eingeschalten werden könnte, ohne zusätzlich den Home-Button drücken zu müssen (zusätzlicher Hinweis auf künftige Home-Button-Lose iPhones und iPads?); Bei Dritt-Applikationen die auf das Adressbuch des iOS-Gerätes zugreifen, wird neu ein Warnhinweis mit der Möglichkeit diesen Zugriff zu unterbinden, eingeblendet; Die nächste iPad-Generation soll die gleiche Kamera erhalten, wie die aktuelle iPod-touch-Modelle; Ein neuer MobileMe-Dienst namens «Photo Stream» taucht an diversen Stellen in iOS 4.3 auf und deutet wahrscheinlich auf ein automatischen Service hin, bei dem automatisch die zuletzt aufgenommenen Bilder — die Rede ist von allen Fotos der letzten 30 Tage — auf MobileMe lädt und so nicht nur zwischen verschiedenen MobileMe-Geräten sondern auch mit der (eingeladenen) Öffentlichtkeit geteilt werden können.
Übrigens ist man sich mittlerweile nicht mehr ganz so sicher, ob das nächste iPad tatsächlich eine doppelt so hohe Auflösung haben wird, wie es beim iPhone 4 und dem Retina Display (2 Pixel Ratio) der Fall war. Man ist sich in der Gerüchteküche aber auch nicht ganz einig, ob die Auflösung bei den aktuellen 1024x768 Pixel bleiben wird, oder ob sich die Auflösung zumindest etwas vergrössern wird — oder eben gar trotzdem verdoppeln.
Erwartet wird die Vorstellung des neuen iPads für den Zeitraum zwischen Februar und April. Das nächste iPhone dürfte dann zwei, drei Monate darauf folgen.
Zum Abschluss noch zwei YouTube-Links, die die neuen Multitouch-Gestures beim iPad und iPhone zeigen … und ein letztes Video: die iPhone-Fernsehwerbung von Verizon.
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am
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