«Tick different»: Apple verliert vor Schweizer Gericht gegen Swatch

Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen schliesst sich der Meinung des Schweizer Instituts für Geistiges Eigentum an und weist Apples Beschwerde gegenüber dem Swatch-Markeneintrag «Tick different» ab.

Stefan Rechsteiner

Apple sah mit der Swatch-Marke sein ikonisches «Think different» abgekupfert und argumentierte, dass der Slogan zum «Kern der Marke Apple» gehöre. Swatch-Chef Nick Hayek sagte 2017 auf die Kopier-Anschuldigungen hin, etwaige Ähnlichkeiten seien «rein zufällig». Der Uhren-Konzern habe sich vielmehr an einen eigenen Claim aus den 1980er-Jahren angelehnt, der «Always different, always new» hiess. Aufgedruckt findet sich der Spruch beispielsweise auf den Bellamy-Uhren des Konzerns, welche über eine Bezahlfunktion via integrierten NFC-Chip verfügen.

Nun wurde in St. Gallen entschieden, dass Apple nicht nachweisen haben könne, dass die Apple-Marke «Think different» dem hiesigem Publikum noch bekannt sei. Der Urteilsbegründung des Richters zufolge habe Apple einzig belegen können, dass «Think different» rund um den Jahrtausendwechsel auch in der Schweiz bekannt gewesen sei. Für die Jahre seit 2006 aber hätte das Unternehmen dies nicht mehr glaubhaft nachweisen können. Dass Apple den Slogan seit 2009 auch hierzulande auf die Verpackung der iMac-Computer gedruckt und die Marke damit weiterhin genutzt habe, sei nicht als prominente Verwendung des Spruchs zu werten und lasse deshalb auch keine Rückschlüsse auf die Bekanntheit des Spruches zu.

Diese Episode ist nur die Jüngste einer ganzen Reihe an Streiterien zwischen den beiden Unternehmen. Als Apple vor ein paar Jahren – noch vor der Lancierung der Apple Watch aber wohl vorbereitend für diese – die Marke «iWatch» registrieren liess, ging Swatch im Frühjahr 2014 mit der eigenen Marke «iSWATCH» gegen Apple vor. Im Spätherbst 2014 liess sich Swatch dann «one more thing» sichern – jenen Satz, der unverkennlich mit Steve Jobs assoziiert wird. Der 2011 verstorbene Apple-Gründer und -Visionär pflegte am Schluss von Keynotes jeweils noch ein weiteres, meist speziell überraschendes Produkt mit den Worten «but there is ‹one more thing …›» anzukündigen. Swatch widerum argumentierte damals, dass Jobs den Satz nicht selber erfunden habe, sondern ihn aus der Fernsehserie «Columbo» («Just one more thing») abgekupfert habe.

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