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Tapit: Swisscoms «Portemonnaie der Zukunft» vorerst noch mit einigen Hürden
Die Swisscom zeigte heute wie angekündigt ihre Vorstellung des «Portemonnaie der Zukunft». Mit «Tapit» ist es künftig unter anderem möglich, in Schweizer Läden kontaktlos zu zahlen. Vorerst hat das System aber noch einige Hürden zu meistern.
Vergangene Woche kündigte Swisscom die Vorstellung des «Portemonnaie der Zukunft» an. Heute nun zeigte das Mobilfunkunternehmen sein Werk. «Tapit» sei die erste Smartphone App auf dem Schweizer Markt, die «das Bezahlen, Sammeln von Treuepunkten und Öffnen von Türen in einem einzigen, neutralen Ökosystem» erlaube. Dies ist zumindest das gesteckte Ziel. Vorerst ist mit «Tapit» nur das bargeldlose Bezahlen in Läden in der Schweiz und im Ausland mit Kredit- und Prepaidkarten von Visa (durch Cornèrcard) möglich. Zum Start nicht mit an Bord sind Karten von MasterCard, diese sollen durch Aduno Gruppe/Viseca aber «in Kürze» folgen, so die Swisscom.
Das von der Swisscom entwickelte System sei eine «gemeinsame Plattform» aller drei grossen Schweizer Mobilfunkanbietern. Anfänglich ist der Dienst aber nur für Kunden der Swisscom verfügbar. Orange- und Sunrise-Kunden sollen «Tapit» aber noch in diesem Jahr ebenfalls nutzen können.
In naher Zukunft soll «Tapit» auch herkömmliche Badges ersetzen und somit für Gebäudezutritte genutzt werden können. Auch Treuekarten sollen in «Tapit» integriert und mitgenutzt werden können.
Das «kontaktlose Bezahlen» ermöglicht die NFC-Technologie. Dabei kann das Mobiltelefon beim Bezahlen an das Terminal gehalten werden — der Betrag wird dann automatisch «innerhalb von 2 Sekunden» abgehoben. Dabei darf das Smartphone jedoch maximal vier Zentimeter vom Terminal entfernt sein. Einzig wenn der Betrag grösser ist als 40 Franken, muss der Kunde die Zahlung mittels dem KreditKarten-PIN-Code oder einem Passwort bestätigen. Durch den Verbund mit der SIM-Karte des Mobiltelefons, soll eine sichere Authentifizierung gewährleistet werden.
Wie die Swisscom weiter berichtet, können Tapit-Kunden in allen Geschäften nutzen, die bereits jetzt «kontaktlose Zahlungen» akzeptieren. In der Schweiz sind dies laut dem Mobilfunkanbieter bereits über 50’000 Läden — darunter auch die Geschäfte von Coop und Migros. Die Anzahl soll stark steigend sein.
Für die Nutzung von Tapit als Mitarbeiterausweis für den Gebäudezutritt, arbeitet das Unternehmen mit der LEGIC Identsystems AG und dessen Partner-Netzwerk sowie mit Siemens zusammen.
Für den Einsatz als Treuekarte hat sich Coop dazu bekannt, ihre Supercard zum Punktesammeln ab Mitte 2015 auf Tapit anzubieten.
Grosse Hürden für «Tapit»
Das «Portemonnaie der Zukunft» dürfte es vorerst nicht leicht haben. Da vorerst nur Swisscom-Kunden vom Dienst profitieren können, sind viele Schweizer Kunden, die Orange oder Sunrise als Mobilfunkanbieter haben, vorerst ausgeschlossen.
Noch grösser ist aber der Ausschluss durch die Technologie. «Tapit» setzt auf die Funktechnologie Near Field Communication, kurz NFC, welches beispielsweise von Apple bisher nicht in iPhones verbaut wird. Auch nicht alle Android-Smartphones oder Geräte mit anderen Betriebssystemen, sind mit NFC ausgerüstet — geschweige denn Feature-Phones. Ausserdem müssen die NFC-kompatiblen Smartphones von MasterCard und Visa zertifiziert sein. Und vorerst gibt es «Tapit» sowieso nur für Android. Zu guter Letzt muss der Kunde auch über eine neue NFC SIM-Karte verfügen.
Der Mobilfunkanbieter weisst jedoch darauf hin, dass «Tapit fürs iPhone» noch in der Entwicklung sei. Wie dies technisch aufgebaut sein wird — ob Apple vielleicht beim nächsten iPhone tatsächlich auch NFC integrieren wird — ist noch unbekannt. Der CornerCard-CEO nannte während der Medienkonferenz eine «spezielle Lösung» für iPhones.
Eine Studie von Comparis unter 1200 Kreditkarten-Besitzern zeigte erst vergangene Woche, dass das kontaktlose Bezahlen in der Schweiz nicht sonderlich beliebt ist. Nur gerade 26 Prozent der Schweizer Kreditkartenbesitzer haben bisher versucht, etwas kontaktlos zu bezahlen. Mehr als die Hälfte davon hat es dann beim ersten Versuch belassen. Laut der Studie nutzen lediglich 12 Prozent regelmässig die Möglichkeit, kontaktlos zu zahlen.
3 Kommentare
Kommentar von Pixelman
Kommentar von Stefan Rechsteiner
Kommentar von swissphoenix
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