Swisscom, Sunrise, Orange und SBB wollen besseren Empfang im Regionalverkehr

Die drei Schweizer Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Orange wollen zusammen mit der SBB den Mobilfunkempfang im Regionalverkehr verbessern. Dazu werden Zugwagen mit Repeatern ausgestattet und neue Antennen gebaut.

Stefan Rechsteiner

In den kommenden Jahren soll der Mobilfunkempfang im Regionalverkehr verbessert werden. Darauf haben sich die Swisscom, Sunrise und Orange mit den Schweizerischen Bundesbahnen geeinigt.
Die vier Unternehmen haben sich bereits vor vier Jahren im «InTrainCom»-Konsortium zusammengeschlossen, um zwischen 2010 und 2014 den Mobilfunkempfang im Fernverkehr zu verbessern. 90 Prozent der Fernverkehrsflotte soll bereits mit Signalverstärkern ausgerüstet sein. Bis Ende 2014 soll die Ausrüstung aller Fernverkehrszüge abgeschlossen sein. Nun folgt in einem nächsten Schritt der Regionalverkehr.

Knapp 1700 Wagons des SBB-Regionalverkehrs sollen bis 2020 mit Repeatern ausgestattet werden. Ausserdem soll die Versorgung entlang der Verkehrsstrecken durch weitere Antennen ausgebaut werden. Die drei Mobilfunkanbieter übernehmen einen Anteil der anfallenden Investitionen in die Züge und wollen den Betrieb der Signalverstärker sicherstellen. Vorausgesetzt wird jedoch eine finanzielle Beteiligung des Bundes und der Kantone, wie die Unternehmen in einer Mitteilung verlauten lassen. Die SBB sei bereits an entsprechenden Gesprächen mit dem Bund.

Die Vorbereitungen für den Einbau der Repeater sollen bereits begonnen haben. Angefangen wurde mit der Flotte des «Regio Dosto». Ab nächstem Jahr sollen alle weiteren Regionalverkehrs- und S-Bahn-Züge folgen. Das Konsortium schätzt, dass bis 2020 rund 900’000 Zugreisende täglich von den Investitionen profitieren können und im schweizweiten Regionalverkehr besseren Mobilfunkempfang erhalten.

Dank neuen Antennen soll auch die Aussenversorgung verbessert werden. Gesamthaft werden für die bessere Mobilfunk-Infrastruktur in S-Bahnen und im Regionalverkehr in den nächsten sieben Jahren über 300 Millionen Schweizer Franken ausgegeben. Gelten soll die Lösung für alle regionale Eisenbahn-Unternehmen.

Notwendig sind die Repeater, weil die Zugwagen aufgrund ihrer Bauweise wie ein «Faradayscher Käfig» wirken. Damit ist eine allseitig geschlossene Hülle gemeint, die als elektrische Abschirmung gegen Mobilfunksignale und andere elektromagnetische Felder wirkt.
Aus diesem Grund, so das Konsortium, müssen Signalverstärker im Zugwagon eingebaut werden, die das Signal mit einer Aussenantenne am Zug aufnehmen und im Zuginnern verstärken. So kann die abschirmende Hülle des Wagens überbrückt werden.

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2 Kommentare

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Kommentar von mbl

In Gebäuden ist der Empfang grundsätzlich schlecht.

Und Hauptwil ist derart klein (< 2000 Einwohner), dass der Ort mit Erschliessung durch 3G so ziemlich am Ende steht. Ausser es wäre ein Tourismusort.

Es wird zuerst dort erschlossen, wo die grossen Bevölkerungszahlen sind (Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne). Ist ja bei der Glasfaser genau gleich. Wohnt man in einer grösseren Stadt, ist das Glas da, aber gleich in der Nachbargemeinde wartet man ….

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Kommentar von magoo

Auf einer prioritären Fremdverkehrstrecke wie die Gotthardstrecke gilt zwischen Arth-Goldau und Lugano noch immer in jedem Tunnel Funkstille. Ich rede nicht einmal von 3G/EDGE/GPRS, sondern von blosser GSM Sprachübertragung. Ich weiss nicht wo die Telcos angeblich zwischen 2010 und 2014 gearbeitet haben. Aber ganz sicher nicht an dieser Strecke. Es nützt ja nichts das Signal in den Zugwagen zu verstärken, wenn aussen nichts vorhanden ist. Zuerst muss man die Funksignale in die Tunnels holen! Dass dies machbar ist wissen wir von den Strassentunnels sehr wohl.

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