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Swisscom bringt nächste Woche «Portemonnaie der Zukunft»
Nächste Woche lanciert die Swisscom eine eigene mobile Bezahllösung. Noch ist nicht viel über die neue «Tapit»-Lösung bekannt, wahrscheinlich basiert diese aber auf die in iPhones durch Abwesenheit glänzende NFC-Funktechnologie. Der Markt um mobile Bezahlmöglichkeiten wird immer grösser — auch von Apple wird ein System erwartet.
Im vergangenen Herbst kündigte die Swisscom eine mobile Bezahllösung an. Nun soll das «tapit» genannte «erste Schweizer Portemonnaie der Zukunft» kommende Woche erstmals gezeigt werden. Mit an Bord für die neue Lösung sind neben «etablierten Unternehmen aus der Finanz- und Geschäftswelt» nicht nur der Entwickler Swisscom selbst, sondern auch die zwei anderen Schweizer Mobilfunkanbieter Orange und Sunrise.
Noch ist nicht viel bekannt über «Tapit». Es wird jedoch vermutet, dass das System mit NFC arbeitet. Kreditkarten-Informationen sollen beim neuen «Portemonnaie der Zukunft» auf der SIM-Karte abgelegt werden. An NFC-Terminals kann folglich «kontaktlos» über das Smartphone bezahlt werden. Bis zu einem Betrag von 40 Franken sollen Benutzer die Zahlung am Smartphone einzig bestätigen müssen, bei höheren Beträgen werde ein Sicherheitscode verlangt. Nächste Woche am Dienstag werden Swisscom, Orange, Sunrise und ihre Partner weiter über «Tapit» informieren.
Kein iPhone mit NFC
NFC, kurz für Near Field Communication, ist eine Technologie für den kontaktlosen Austausch von Daten. Die Daten können dabei jedoch nur über wenige Zentimeter übertragen werden. Während seit wenigen Jahren die meisten Smartphone-Modelle auf dem Markt über ein NFC-Chip verfügen, hat Apple bis dato kein Modell auf den Markt gebracht, welches über NFC verfügt. Apple setzt stattdessen auf den Bluetooth-4.0- bzw. Bluetooth-LE-Standard, mit welchem beträchtlich höhere Reichweiten und Übertragsraten erreicht werden. Mit den «iBeacons» setzt sich Apple auch aktiv für den Bluetooth-LE-Standard ein.
In den vergangenen Jahren gab es alljährlich Gerüchte, wonach Apple bei der nächsten iPhone-Generation ebenfalls auf NFC setzen wolle. Bisher hat sich dieses Gerücht nie bewahrheitet. Auch in diesem Jahr gab es bereits entsprechende Berichte zum spekulierten iPhone 6.
Allerlei Portemonnaies der Zukunft
Nicht nur die Schweizer Mobilfunkanbieter feilen an der Zukunft des Bezahlens, auch andere Firmen sind aktiv in diesem Gebiet.
Die Schweizer SIX Payment Services beispielsweise hat sich mit Mastercard zusammengetan und werden per Ende Jahr eine neue Bezahlplattform namens «MasterPass» lancieren.
Wurde zuerst vermutet, dass diese vor allem von Privatpersonen für den Zahlungsverkehr untereinander benützt werden könne, wird das System nun auf eine Bankkarte setzen, welche als Bezahlmöglichkeit bei einem Online-Einkauf genutzt werden kann.
Auch Google hat mit «Google Wallet» vor drei Jahren ein Online-Bezahlsystem lanciert. Ähnlich wie die vermutete Funktionsweise von Swisscoms Tapit fungiert bei Google Wallet das Smartphone via NFC als Portemonnaie.
Diverse Gerüchte gibt es auch seit längerem über eine kommende Bezahllösung von Apple. Der iPhone-Hersteller verfügt dank den iTunes Stores und den Mac- und iOS-App-Stores über 800 Millionen Benutzerkonten, von welchen die meisten mit einer KreditKarte verbunden sind. Viele Analysten sehen darin ein riesiges Potential für eine eigene Bezahllösung von Apple. Auch der im iPhone 5s verbaute Fingerabdrucksensor «Touch ID» — welcher noch in diesem Jahr seinen Weg in die iPads finden soll — deuten einige Analysten als Hinweis darauf, dass Apple an einer Bezahllösung arbeitet. Nutzer dieser künftigen Apple-Lösung könnten Beträge statt durch die Eingabe eines Codes komfortabel durch ihren Fingerabdruck bestätigen, so die Vermutungen.