Swatch: Mit eigener Smartwatch mit Bezahlfunktion gegen die Apple Watch

Swatch-CEO Nick Hayek kündete an noch bis im Sommer eine eigene Smartwatch auf den Markt zu bringen. Neben Internet-Funktionen soll die Uhr auch kontaktloses Bezahlen ermöglichen.

Stefan Rechsteiner

Bis zum Sommer will Swatch eine eigene Smartwatch auf den Markt bringen, so CEO Nick Hayek gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Mit dieser intelligenten Uhr will der weltgrösste Uhrenhersteller gegen die Apple Watch antreten.

Kompatibel soll die Uhr mit Android- und Windows-Systemen sein. Apples iOS erwähnt der Sohn des legendären Swatch-Gründers Nicolas Hayek derweil nicht.

Die Swatch-Smartwatch, so der Swatch-CEO, müsse nicht aufgeladen werden. Dies wäre ein grosser Vorteil gegenüber anderen Smartwatches, die nur ein, zwei Tage ohne erneutes Aufladen des Akkus auskommen. Apple hat diesbezüglich bis dato keine genauen Details zur Apple Watch genannt, aber es wird vermutet dass die Uhr wohl maximal 20 Stunden Batterielaufzeit bei normaler Nutzung bietet. Bei starker Nutzung gar nur wenige Stunden.

Neben Kommunikationsfunktionen und Internet-Anbindung werde die Uhr auch eine Zahlungsfunktion enthalten. Demnach soll mit der Uhr das kontaktlose Bezahlen in Verkaufsläden wie Coop und Migros möglich sein. Wie inside-it.ch berichtet, weiss derweil Migros noch nichts von einem entsprechenden Abkommen zwischen den beiden Firmen und Coop wollte sich nicht zum Sachverhalten äussern. Das IT-Portal spekuliert deshalb, dass Swatch mit dieser Aussage eine normale NFC-Kompatibilität meinte, womit an entsprechenden Terminals eine Zahlung ausgeführt werden könnte.

Mit dieser Zahlfunktion will Swatch gleichzeitig auch gegen «Apple Pay» des iPhone-Herstellers antreten. Apples mobiler Bezahldienst, der vergangenen Herbst erfolgreich in den USA lanciert wurde, wird auch mit der Apple Watch genutzt werden können.

Vor zwei Jahren noch wollte man bei Swatch nichts von einer Smartwatch wissen. Hayek blickte ein Jahr später noch mit kritischem Blick auf den «Smartwatch-Hype». Beim Schweizer Uhren-Gigant wollte man die Markt-Bewegungen zwar beobachten, aber keine hastigen Schritte unternehmen.
Im vergangenen Herbst dann schien das Unternehmen gänzlich vom Potential der intelligenten Uhren überzeugt zu sein und kündete an, per 2015 eine Uhren-Familie mit Fitness-Sensoren auszurüsten. Generell hätte Swatch wohl jederzeit die Möglichkeit, eine Smartwatch zu entwickeln. Das Schweizer Unternehmen verfügt über die notwendigen Patente für den Bau einer intelligenten Uhr. Bereits heute beliefert die Swatch Group die Hersteller von Fitnessbändern mit Displays und Batterien.

Dass Apples intelligente Uhr nicht «iWatch» heisst, könnte auch an Swatch liegen. Die Schweizer Uhrenmacher gingen vergangenes Jahr nämlich gerichtlich gegen den Mac-Hersteller vor, um gegen die Marke «iWatch» zu klagen.

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