SUISA-Gebühren nun auch auf Mobiltelefone

Die Eidgenössische Schiedskommission beschloss gestern, dass auf Antrag der SUISA nun auch für Mobiltelefone Urheberrechtsgebühren anfallen. Entsprechendes forderte die SUISA bereits letzten Sommer (macprime.ch berichtete).
Zumindest beläuft sich der Tarif pro Gigabyte-Speicherplatz nicht wie von der SUISA geplant auf 80 Rappen, sondern ‘nur’ auf 30 Rappen. Der 80-Rappen-Tarif wird derzeit bei Musik-Playern (z.B. dem iPod) verrechnet. Bei einem 16 GB iPhone fallen damit 4.80 Schweizer Franken, beim 32 GB Modell entsprechend CHF 9.60 Urheberrechtsgebühren an.
Aktuell kann der Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht noch angefochten werden. Die neuen Abgaben gelten ab frühestens dem 1. Juli 2010 und läuft bis Ende 2011.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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15 Kommentare

Profilfoto von highbuilder

Kommentar von highbuilder

unglaublich, eigentlich sind solche Regelungen doch der Beweis, dass man offiziell gegen die Piraterie kapituliert. Oder verstehe ich das falsch? Diese Abgaben sollen doch die Künstler unterstützen, welche durch illegales Kopieren von Musik Gewinneinbussen haben. Was will mir also diese neue Abgabe wirklich mitteilen? Kauf keine Musik, klau sie? Ich glaube die schiessen am Ziel vorbei :-S

Kommentar von boglott

Die SUISA (und damit die Künstler) hat einen schönen Vorteil: Sie können sich auf Gesetze berufen, die zur Analogsteinzeit entstanden sind, wo man gezielt Kopien erstellt hat, z.B. von CD auf Audiocassette für’s Autoradio oder von der Schallplatte des Kollegen auf ein eigenes Tonband. So musste man sich die Beatles nicht nochmals auf Audiocassette kaufen, obwohl man im Auto keinen Plattenspieler hatte. Oder ich konnte mir ABBA anhören, obwohl doch der Nachbar eigentlich die Cassette gekauft hat und sie gleichzeitig bei sich auch angehört hat. Die Künstler wurden für solche Nutzungen entschädigt, was ich völlig ok und gerechtfertigt fand.

Heute aber, wo man sich per iTunes Tracks kauft oder eine CD rippt und dann ins Regal zum Verstauben stellt, die Musik unversehrt gleich aufs Mobiltelefon gesynct wird, beim Streamen zur Wohnzimmeranlage gepuffert wird und auf eine externe Harddisk gebackupt werden muss, enstehen ganz automatisch und unbewusst viele Kopien, die mir direkt gar nicht wirklich etwas bringen. Mit der aktuellen Gesetzgebung haben die Künstler (in Form von SUISA) nun einfach eine Gelddruckmaschine, die genau so automatisch wie die Kopien erstellt werden, mitverdienen kann.

Profilfoto von globi

Kommentar von globi

@gentux: naja, ich zähl mich zur Kategorie der “Kopflosen”, die hier durch die Gegend steuern… Weitere Kategorien: Hirnlose, Hohlköpfe etc… Folglich sind keine Abgaben an die SUISA geschuldet ;) Es gibt aber tatsächlich Leute, die zu keiner solchen Kategorie zählen. Die hätten in dem Fall dann Pech gehabt und bezahlen…

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