SUISA: Die iPad-Steuer kommt
Der enorme Erfolg der Tablets ist auch der SUISA nicht verborgen geblieben. Anders als bei Smartphones erhob die SUISA bis anhin keine Urheberrechts-Gebühren beim Verkauf eines Tablets. Bereits im April gab es Berichte, dass die SUISA eine Tablet-Abgabe einführen will.
«Der Sonntag» berichtet nun, dass schon bald eine Abgabe auf Tablets fällig werden könnte. In der vorletzten Woche wurde der SUISA-Tarif «GT 4f» bei der zuständigen Schiedskommission eingereicht. Anders als bei früheren Tarifen haben die Konsumenten- und Nutzerverbände den neuen Tarif genehmigt. Weder die «Stiftung für Konsumentenschutz» noch der «Dachverband der Urheberrechts-Nutzer» werden gegen diesen Tarif klagen. Damit steht einer Verbindlichmachung des Tarifs kaum mehr etwas im Weg.
Entscheidend für die einvernehmliche Lösung war gemäss dem «Sonntag» der Umstand, dass die Nutzerverbände den Konsumentenschützern stark entgegengekommen sind. Noch im Sommer war in einem SUISA-Entwurf eine Abgabe von fast einem Franken pro GB-Speicher vorgesehen. Die Abgabe konnte nun auf 15 Rappen pro Gigabyte respektive max. 8% des Verkaufspreises begrenzt werden. Die Abgabe ist damit etwas tiefer als jene, welche bei digitalen Musik-Playern fällig wird. Bei diesen Geräten muss eine Abgabe von 21.9 Rappen pro GB-Speicher bezahlt werden.
Die SUISA hätte gerne höhere Forderungen gestellt, welche aber nicht durchgesetzt werden konnten. Eine Klage der Konsumentenorganisationen hätte in einem solchen Fall die Inkraftsetzung der Regelung verzögern können, was zu Einnahmeausfällen bei der SUISA geführt hätte. Eine Klage verhindert momentan, dass auch beim Verkauf eines Smartphones eine Abgabe bezahlt werden muss. Wenn die Importeure schlussendlich vor dem Bundesgericht verlieren würden, könnten zweistellige Millionenforderungen auf die Firmen zukommen.
Voraussichtlich in Kraft treten wird der neue Tarif am 01. Juli 2013. Ab diesem Datum wird die neue Urheberrechtsabgabe bei jedem Tablet-Verkauf fällig. Ob sich die Tablets für die Konsumenten dann verteuern, oder ob die Abgaben von den Anbietern übernommen werden, ist noch nicht klar.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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5 Kommentare
Kommentar von anonymous4479
Kommentar von anonymous4479
Kommentar von KTM525
Kommentar von mac.user
Kommentar von SwissMarco
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