Stürzte sich erneut Mitarbeiter von Foxconn-Gebäude?
Über den chinesischen Mikroblogging-Dienst «Sina Weibo» wurde am Freitag die Meldung verbreitet, dass sich eine Mitarbeiterin von Foxconn vom Dach eines Fabrik-Gebäudes gestürzt haben soll. Zudem sollen sich gemäss der Meldung drei weitere Personen auf dem Dach befunden haben — diese sprangen allerdings nicht vom Gebäude. Ein Statement von Foxconn gegenüber AppleInsider lässt nun aber Zweifel an dieser Darstellung aufkommen.
Gemäss Foxconn kam es in der Fabrik von Longhua zu einer Auseinandersetzung mit drei Mitarbeitern, nachdem das Unternehmen diesen Mitarbeitern einen Arbeitsplatzwechsel angeboten hatte. Die Mitarbeiter hätten an einem anderen Standort von Foxconn weiterbeschäftigt werden sollen, dies weil die Produktion verlagert wird. Die drei betroffenen Mitarbeiter kletterten nach dem Streit auf das Dach des Gebäudes und verharrten dort, bis die chinesischen Behörden auf dem Platz waren. Anschliessend soll nach Angaben von Foxconn der Streit friedlich beendet worden sein und niemand sei zu Schaden gekommen.
Foxconn stellte gegenüber AppleInsider klar, dass das Wohlergehen der Arbeiter für das Unternehmen an oberster Stelle stehe. Man behandle, so der Apple-Lieferant, die Mitarbeitenden fair und respektiere deren Rechte. Keine Aussage machte das Unternehmen über das Schicksal der vierten Person.
Foxconn steht aufgrund der Arbeitsbedingungen in den Fabriken immer wieder in der Kritik westlicher Medien. Aufgrund der grossen Aufträge von Apple färbte diese Kritik auch auf Apple ab, was dafür sorgte, dass Apple die eigenen Produktions-Richtlinien deutlich verschärfte. Im firmeneigenen «Supplier Responsibility Report» wurden in diesem Jahr die Fortschritte gelobt, welche Foxconn bis jetzt erzielt habe. Die von der unabhängigen «Fair Labor Association» durchgeführten Audits zeigten, dass Foxconn auf gutem Weg ist, die gesteckten Ziele zu erreichen.
Zu den Massnahmen, welche Apple in Zusammenarbeit mit den Zulieferern vorsieht, gehören eine verbesserte Aus- und Weiterbildung, eine grössere Sicherheit der Arbeiter an ihren Arbeitsplätzen sowie die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeiten.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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