Steve Jobs tritt als Apple-CEO zurück

Der «grösste CEO aller Zeiten» verlässt seinen Posten: Steve Jobs ist per sofort als CEO von Apple zurückgetreten. Tim Cook, der bisherige COO übernimmt Jobs Posten als CEO. Jobs selbst bleibt Apple aber noch als «Chairmain of the Board» erhalten.

Art Levinson, Chairman von Genentech und Mitglied von Apples Board of Directors sagt zum Jobs-Rücktritt: «Steve aussergewöhnliche Vision und Führung rettete Apple und führte das Unternehmen zur jetzigen Position als die weltweit am innovativsten und wertvollste Technologiefirma. Steve Jobs hat unzählige Male zu Apples Erfolg beigetragen und hat die immens kreativen Apple-Angestellten wie auch das Exekutiv-Team angezogen und inspiriert. In seiner neuen Rolle als Chairman of the Board wird Steve Jobs Apple auch weiterhin mit seinen einzigartigen Erkenntnissen, seiner Kreativität und Inspiration bereichern.»

Steve Jobs (56), der Gründer, Retter und die Apple-Symbolfigur schlechthin, begründet seinen sofortigen Rücktritt in einem offenen Brief an den Apple-Aufsichtsrat und die Community damit, dass er nicht länger alle Erwartungen, die er als Apples CEO erfüllen muss, halten könne.

To the Apple Board of Directors and the Apple Community:
I have always said if there ever came a day when I could no longer meet my duties and expectations as Apple’s CEO, I would be the first to let you know. Unfortunately, that day has come.
I hereby resign as CEO of Apple. I would like to serve, if the Board sees fit, as Chairman of the Board, director and Apple employee.
As far as my successor goes, I strongly recommend that we execute our succession plan and name Tim Cook as CEO of Apple.
I believe Apple’s brightest and most innovative days are ahead of it. And I look forward to watching and contributing to its success in a new role.
I have made some of the best friends of my life at Apple, and I thank you all for the many years of being able to work alongside you.
Steve

Offener Brief von Steve Jobs


Vor zwei Jahren nach seiner erfolgreichen Lebertransplantation musste Steve Jobs Anfang dieses Jahres erneut eine krankheitsbedingte Auszeit von unbestimmter Dauer bekannt geben. Es war bereits das dritte Mal seit 2004, dass Apples Leitwolf aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten muss. Woran genau Steve Jobs diesmal leidet, ist bis dato offiziell nicht bekannt. Jobs kehrte jedoch für die iPad-2-Vorstellung im März und weitere Auftritte im letzten Halbjahr mehrmals auf die Apple-Bühne zurück. Der Jobs-Nachfolger Tim Cook hatte die Apple-Geschäfte bereits während diesen letzten drei gesundheitlichen Auszeiten von Steve Jobs übernommen — dass Cook nun den CEO-Posten übernimmt, erscheint deshalb nur logisch.
Laut Bloomberg wird Jobs übrigens weiterhin im Aufsichtsrat von Disney bleiben.

Mit dem Rücktritt von Steve Jobs als Apple-CEO geht eine Ära zu Ende.

macprime.ch Apple History — Steve Jobs Biografie: «Er ist reich. Er ist mächtig. Er ist anders; ein aufrührerischer Rebell, ein Idealist, ein Querdenker. Er ist Apple, Apple in Person: Steven Jobs.»

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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15 Kommentare

Kommentar von lillemick

jetzt kommt der spannende moment… wo der frosch ins wasser rennt!

dass die aktie nach einer solchen ankündigung abschmiert, war ja vorauszusehen… es wird ganz interessant sein zu sehen, mit welchen PR-massnahmen diese geniale firma ihren genialen kopf ersetzen wird - vielleicht mit einem (oder gar mehreren) genialen produkten?

lieber steve, ich danke dir für alles, was du aus der firma apple/macintosh gemacht hast. viele deiner prinzipien in sachen leiterschaft und product management sind sehr beeidruckend. vor allem bin ich berührt von der konsequenz, mit der du deine entscheidungen jeweils gefällt hast - auch diejenige, die dich zum rückzug als CEO bewogen hat. ich wünsche dir alles gute, v.a. gute gesundheit und einen etwas geruhsameren neuen lebensabschnitt

… und mir ein iPhone 5

mach’s guet - so long!

stefan (namensvetter)

Kommentar von schn0rkel

Ich persönlich mache keinen Hehl daraus, meine Freude über Jobs’ Abgang auszudrücken. Gleichzeitig möchte ich aber auch gesagt haben, dass ich ihm persönlich nichts schlechtes wünsche und dass es mir leid tut, dass es um seine Gesundheit so schlecht steht.

Mir persönlich ging Jobs als CEO seit Jahren derart auf den Senkel, dass ich Apple inzwischen für zukünftige Beschaffungen schon abgeschrieben hatte. Das Sektenführer-mässige Auftreten, die generelle Einstellung gegenüber den Konkurrenten, den Kunden und den eigenen Mitarbeitern in den USA und in China etc. haben mir längst gezeigt, dass Jobs Gesundheitszustand seit Jahren seine Geschäftsentscheidungen beinflusst (um dies diplomatisch auszudrücken).

Obwohl die Firma über die letzten Monate versucht hat rüberzubringen, dass die (angebliche) Innovationskraft von Apple aus dem Firmenklima und nicht nur von Jobs kam, weiss insgeheim wohl jeder, dass die Boomphase von Apple in 1-2 Jahren vorbei sein wird. Schiller ist eine graue Maus - undenkbar, dass er über längere Zeit an der Firmenspitze bleiben wird. Er wurde jetzt nur eingesetzt, um den Börsen eine bekannte Figur aus den eigenen Reihen präsentieren zu können. Danach wird’s viel Hickhack geben - ein Jobs-Replacement wird es nicht geben. Die Sekte ist ohne Führer am Ende - Apple wird wieder zu einer “normalen” Technologiefirma mutieren. Das dauert natürlich noch ein Bisschen, da Jobs sicher noch viele Produkte in die Pipeline geschickt hat, bevor er den Rücktritt bekanntgab.

Wichtig ist es aus meiner Sicht, dass Apple eine Verjüngungskur erhält. Irgendwelche alten Säcke an die Spitze einer Tech-Firma zu setzen, deren Zielpublikum zwischen 15 und 40 Jahren ist, läuft nicht - das hat man gerade schön bei Apotheker und HP gesehen.

Anyway, persönlich wünsche ich Steve Jobs, dass er seine letzten Wochen mit der Zufriedenheit verbringen kann, dass er etwas grossartiges geschaffen hat - auch wenn er dabei über (chinesische) Leichen gehen musste.

Profilfoto von tho

Kommentar von tho

Grundsätzlich wünsche ich Steve Alles Gute und ein nicht allzu langer Leidensweg.

Dass dies in absehbarere Zeit geschehen würde, war wohl allen klar. Und dass der Börsenwert der Firma in den letzten Wochen wohl definitiv das Allzeithoch erreicht hatte und dies wohl nie mehr erreichen wird; in meinen Augen genau so.

Für Apple als Firma sehe ich’s jedoch als Chance. Grundsätzlich ist die Basis für die Zukunft gelegt. Gute Produkte und Qualitätstandarts sind vorhanden. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der Wechsel in der Geschäftsleitung für den Pro- und Firmenkundenbereich sogar gut sein kann.

Mich persönlich interessiert vorallem der Wandel auf OS 11. Wird man die Benutzer auf iOS-Basis “einschränken” oder gewährt man eher wieder mehr Freiheiten.

Zudem, wie sieht’s mit neuen Produkten aus? MacBook Pro auf Air-Basis? MacBook Air-iPad-Kombi? iTV Gerät? Touch-iMac? iPod-Nachfolge?

Es ist und bleibt spannend.

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