Sieben Jahre Windows: Ringier wechselt wieder zur Mac-Plattform
Sieben Jahre ist es her, als sich in der Schweizer IT-Landschaft eine Meldung wie ein Lauffeuer verbreitete: Drei grosse Schweizer Verlage wechseln vom Mac auf Windows. 2003/2004 war eine andere Zeit, damals startete der iPod richtig durch; Mac OS X 10.3 Panther war das Betriebssystem der Macs, in denen noch PowerPC G4- und damals ganz neu G5-Prozessoren — vereinzelt aber sogar noch G3-Prozessoren — steckten; und in den Schweizer Zeitungen einen Artikel über Apple zu lesen, war damals, obwohl der Mac in der Schweiz seit jeher eine grosse Beliebtheit genoss, ein äusserst seltenes Vergnügen. In dieser Zeit entschieden sich drei grosse Verlage — darunter auch der Verlag Ringier (u.a. «Blick» und «Schweizer Illustrierte») — sich von der Mac-Plattform zu verabschieden. Dieser Schritt war damals äusserst ungewöhnlich, denn damals waren fast alle Redaktionen auf Mac-Systemen zuhause — der Mac war das Arbeitsgerät der «Kreativen». Der Schritt der Verlage Ringier, Tamedia und NZZ wurde darin begründet, dass sich Apple «einseitig auf den Markt mit Konsumenten und Unterhaltungselektronik» konzentiert habe. Bei Ringier wurden 1100 Macs ‘ausgemustert’, wie wir damals berichteten. Die Computer wurden durch Windows-XP-Maschinen ersetzt und sollten — so damals die Meinung — dann irgendwann auf ein Linux-System umgestellt werden. Zu letzterem kam es nie — und nun soll der Mac wieder Einzug halten in die Redaktionen des Ringier-Verlages. Ein macprime.ch Leser berichtet uns, dass die Redaktionen alle wieder Macs erhalten, während alle anderen Mitarbeitenden zwischen Macs und Windows-7-PCs wählen könnten. Wie auch Persönlich meldet, wird diese Meldung von Ringier bestätigt. Ab Anfang 2012 werden die Macs wieder sukzessive eingeführt. Zum Umstieg kommt es nun zum einen weil die alten XP-Rechner ersetzt werden müssen und zum anderen weil auch die von Ringier verwendete Cross-Media-Publishing-Plattform «Woodwing» in der Mac-Version «deutlich stabiler und effizienter betrieben» werden könne — dies hätten Tests und Abklärungen bei anderen Medienhäusern offenbart. Ausserdem seien für Innovationen notwendige Weiterentwicklungen jeweils vor der Windows-Version verfügbar. Bis 2013 soll die Migration abgeschlossen und Ringier damit wieder auf der Mac-Plattform sein.
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am
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