Samsungs erste Priorität: Apple um jeden Preis schlagen

Neben zahlreichen internen Apple-Dokumenten fördert der zweite grosse Patentprozess zwischen Apple und Samsung auch interne Dokumente von Samsung ans Tageslicht. Unter anderem wurden Berichte von Samsung veröffentlicht, welche die Konkurrenz zu Apple einmal mehr unterstreichen.

In einem internen Samsung-Dokument legte das Management des südkoreanischen Konzerns die Ziele für das Jahr 2012 fest. Es war demzufolge das strategische Ziel des Unternehmens, Apple im Jahr 2012 zu schlagen. Dabei handelte es sich gemäss den Dokumenten von Samsung nicht einfach um irgendwelche Floskeln, sondern um die erste Priorität, welcher alles andere untergeordnet werden musste.

«Die Bedrohung von Apple ist real»

Die Analysten von Samsung schätzten die Bedrohung, die von Apple ausging, als ernsthaft ein. Neben den hohen Verkaufszahlen der iPhones war im Jahr 2012 auch die Veröffentlichung des iPhone 5 eine Bedrohung für Samsung. Im Vergleich zu den Analysten und Medienschaffenden schätzte Samsung den Absatz des iPhone 5 deutlich präziser ein. Während Analysten von der Veröffentlichung des iPhone 5 zuerst enttäuscht waren, sah Samsung das Gerät weiterhin als Bedrohung für den eigenen Absatz an.

Wie real die Bedrohung von Apple eingeschätzt wurde, zeigt auch eine Marketing-Massnahme von Samsung. In den Geschäften sollte untersucht werden, weshalb Kunden ein iPhone kaufen. Aufgrund dieser Auswertung wollte Samsung anschliessend spezifische Massnahmen ergreifen, um den Absatz der Samsung-Smartphones zu fördern. Für diese Massnahmen sollten die Händler beigezogen werden.

Samsung fokussierte sich auf die Marke «Galaxy»

Gemäss der internen Folie von Samsung wollte sich das Unternehmen im Jahr 2012 insbesondere auch auf die Markenpflege konzentrieren. Technische Verbesserungen kommen auf der Folie nicht zur Sprache. Für das Jahr 2012 setzte sich Samsung das Ziel, mehr Smartphones mit der Marke «Galaxy» zu verkaufen. Dabei sollten die «Galaxy S»-Modelle die Premium-Produkte des Konzerns repräsentieren, während die anderen Galaxy-Modelle im gehobenen bis mittleren Markt positioniert werden sollten.

Samsungs Ziel für das Jahr 2012 und die Erwartungen an das iPhone 5 Quelle: AppleInsider

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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3 Kommentare

Kommentar von Faden

Samsung hat sicher die bessere Ausgangslage, können die Leute von Samsung doch eine grosse Schar von Händlern zurückgreifen. Apple hingegen baut seine Händler kontinuierlich ab. In Oesterreich ist nun DiTech.at endgültig pleite gegangen. mstore.de in Deutschland ist auch in einem Insolvenz-Verfahren. Solche Negativ-Schlagzeilen gibt es von Samsung nicht. In der Schweiz sind auch Händler wie Macs, Xtend, Letec uva. vom Markt verschwunden. M-Electronic, Interdiscount, Fust und MediaMarkt kann man ja kaum als Apple Händler bezeichnen. Kein Service, keine Kulanz usw.

Profilfoto von Stefan Rechsteiner

Kommentar von Stefan Rechsteiner

@Faden: Wobei die hiesigen Apple-Händler ja primär unter dem Händler-Ausbau und (paradoxerweise) dem Erfolg von Apple selbst leiden. Immer mehr Fachgeschäfte, Retailer und Discounter nehmen Apple-Geräte ins Sortiment und werden authorisierte Händler. Und derweil prescht Apple selbst mit eigenen Retail-Stores und einem immer beliebteren Online Store in die Märkte vor, die zuvor von den Händlern aufgebaut und gehalten wurden.

Kommentar von Faden

Ich gehe eher davon aus, dass viele langjährige Händler aus dem Markt gedrängt werden. Es werden lange nicht alle Händler einfach so autorisiert. PCP.ch, Steg, Brack usw. versuchen schon lange Händler zu werden. Einzig Brack sollte nun autorisiert werden. Apple setzt auf den Retail (M-Electronic, Interdiscount, Fust AG und MediaMarkt). Der grosse Apple und Premium Reseller Dataquest leidet sicher unter der gegenwärtigen Situation und wird garantiert heftig von Apple unterstützt und am Leben erhalten.

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