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Samsung investiert in Apple-Zulieferer Sharp
Samsung hat gestern bekannt gegeben 110 Millionen US-Dollar in den japanischen Sharp-Konzern zu investieren will. Mit diesem Investment erwirbt Samsung 3 Prozent der Sharp-Anteile und wird somit vor Qualcomm zu einem der grössten Aktionäre von Sharp. Samsung gab an, dass man mit dieser Investition die Zulieferer-Basis vergrössern möchte. Vor allem bei einer Zunahme der Nachfrage dürfte Sharp als Zulieferer an Bedeutung gewinnen. Momentan gehört Sharp noch zu den kleinen Zulieferern von Samsung. Samsung will durch den Anteile-Kauf ausserdem einen erleichterten Zugriff auf Sharps IGZO-Technologie erhalten. Mit der IGZO-Technologie lassen sich dünnere und energieeffizientere Displays herstellen. Samsung kann damit verhindern, dass Apple einen exklusiven Zugriff auf diese Technologie erhalten könnte.
Mit dem Kauf erwirbt Samsung Anteile eines Unternehmens, welches mutmasslich auch für Apple von grossem Interesse ist. Schon seit einiger Zeit gibt es Spekulationen, dass Apple in den kommenden iOS-Geräten ein IGZO-Display von Sharp verbauen will. Aufgrund von Lieferproblemen, welche im zweiten Halbjahr 2012 auftraten, gab es aber Spekulationen, dass sich Apple nach Alternativen zu Sharp umsieht. Das taiwanesische Unternehmen Innolux soll Lizenzen von Sharp gekauft haben, welche den Bau von IGZO-Displays ermöglichen.
Die Lieferprobleme von Sharp sollen den Gerüchten zufolge dazu geführt haben, dass die Produktion des iPhone 5 nicht mit der Nachfrage mithalten konnte. Sharp soll nicht in der Lage gewesen sein, die benötigte Anzahl Displays zu liefern.
Im Dezember gab Qualcomm bekannt, dass man 120 Millionen US-Dollar in Sharp investieren will und im Gegenzug 2.6 Prozent der Aktien des Unternehmens erhält. Der neue Deal von Samsung zeigt nun, dass der Aktienkurs des Unternehmens trotz der neuen Investoren noch immer unter Druck steht. Im März 20112 kündigte bereits Apples Hauptzulieferer «Hon Hai Precision Industry» an, 11 Prozent der Aktien übernehmen zu wollen. Angesichts des stark fallenden Sharp-Aktienkurses war der taiwanesische Mutterkonzern von Foxconn schlussendlich nicht mehr bereit, den geforderten Kaufpreis an Sharp zu bezahlen.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am