Samsung gibt mehr aus für Werbung als Apple und der Rest der Branche
Kanatar Media hat in einer neuen Studie die Marketing-Budgets der verschiedenen Smartphone-Hersteller genauer unter die Lupe genommen. Wie die Studie zeigt, dürfte die Dominanz von Apple und Samsung auf dem Smartphone-Markt nicht nur von den soliden Geräten herrühren. Auch von den grossen Werbebudgets dürfte dieser Erfolg abhängig sein: Im Jahr 2012 gab Samsung in den USA 401 Millionen US-Dollar für Smartphone-Werbung aus. Die Marketing-Ausgaben von Samsung sind um mehr als das Fünffache im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Im Jahr 2011 betrug Samsungs Marketing-Budget in den USA noch 78 Millionen US-Dollar. Mit diesem starken Ausgaben-Wachstum überholte Samsung auch Apple. Apple gab im Jahr 2012 333 Millionen US-Dollar für iPhone-Werbung aus, was gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs 33 Prozent entspricht.
Abgeschlagen auf dem dritten Platz ist HTC. Der taiwanesischer Hersteller hat das Werbebudget im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent gesenkt — HTC gab 46 Millionen US-Dollar aus. Das Marketing-Budget von BlackBerry verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 35 Millionen US-Dollar und Nokia gab mit 13 Millionen US-Dollar 38 Prozent weniger für Werbung aus.
Michael Sievert von T-Mobile USA meinte gegenüber dem Wall Street Journal, dass Samsung verstanden habe, wie man gute Produkte baut. Der Konzern sei zudem bereit, für den Erfolg auch beim Marketing kräftig zu investieren. Die Verkaufszahlen von Samsung zeigen, dass sich diese Strategie bisher gut auszahlt. Apple ist in den USA trotz des geringeren Marketing-Budgets noch immer eine sehr starke Marke. Gemäss den Analysten wird auch die Marke Samsung immer stärker.
Die grossen Werbe-Kampagnen, welche in Zeitschriften, Zeitungen, im TV oder im Internet geschaltet werden, sind aber nur die sichtbaren Marketing-Massnahmen der Unternehmen. Gemäss ungenannten Mobilfunk-Anbietern hat Samsung auch deutlich mehr Geld dafür ausgegeben, um einen möglichst guten Werbeplatz in den Mobilfunk-Geschäften zu erhalten oder das Personal speziell zu schulen. In den USA hat Samsung zudem dafür gesorgt, dass alle vier grossen Mobilfunk-Anbieter das Galaxy S III unter dem gleichen Namen verkaufen. Diese Massnahme sorgte dafür, dass das Marketing konzentriert werden konnte und sich die Provider auf den Verkauf ihrer Datenpläne fokussieren können, anstelle ihre «eigenen» Smartphones in den Vordergrund zu rücken.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am
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