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Qualcomm entwickelt 64-Bit-Prozessor, obwohl man den A7-Prozessor für Marketing-Trick hält

«Der von Apple beim iPhone 5s eingeführte 64-Bit-Prozessor «A7» ist nichts weiteres als ein Marketing-Instrument, aus welchem die Konsumenten keinen Profit schlagen werden», so Qualcomms Marketing-Chef Anand Chandrasekher gegenüber dem Magazin Techworld. Der Vertreter der Konkurrenz verneint damit einen signifikanten Vorteil des neuen A7-Prozessors gegenüber den klassischen ARM-Prozessoren.
Chandrasekher begründet seinen Standpunkt mit dem Argument, dass man 64-Bit-Prozessoren insbesondere bei 4 GB Arbeitsspeicher oder mehr braucht. Insbesondere im PC- und Server-Segment machen 64-Bit-Prozessoren Sinn. Zuvor gäbe es keinen Grund, auf diese Technologie umzusteigen. Das iPhone 5s selbst verfügt über lediglich 1 GB Arbeitsspeicher.

Qualcomm selbst traut den eigenen Argumenten allerdings nicht und entwickelt selbst einen 64-Bit-Prozessor, welcher in mobilen Geräten zum Einsatz kommen wird. Der Marketing-Chef wollte sich zu einem genauen Veröffentlichungs-Datum nicht äussern. Aus Sicht der Ingenieure mache dieser Schritt Sinn, wie Chandrasekher zugeben musste. Gleichzeitig ist die Produktion von 64-Bit-Prozessoren günstiger als diejenige anderer Prozessoren. Möglicherweise möchten auch Software-Entwickler in der Zukunft auf die 64-Bit-Technologie wechseln.

ARM hat bereits im Jahr 2011 die Spezifikationen für einen 64-Bit-Prozessor veröffentlicht. Neben Qualcomm haben auch Nvidia und Samsung angekündigt, eigene 64-Bit-Prozessoren auf den Markt zu bringen.

Qualcomm entwickelt im Moment mehr als 500 Produkte, wie der Marketing-Chef bestätigte. Gleichzeitig wird man weiterhin Windows RT unterstützen, obwohl Dell den Verkauf des XPS 10, welches mit dem Snapdragon-Prozessor von Qualcomm ausgerüstet war, eingestellt hat. Auch andere Hersteller haben den Verkauf von Windows RT Tablets eingestellt. Das «Surface», das momentan erfolgreichste Windows RT Gerät, basiert auf Nvidias Tegra-Prozessor. Trotzdem ist man bei Qualcomm optimistisch, dass sich auch das Investment in Windows RT auszahlen wird.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am