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«One Microsoft»: Microsoft präsentiert neue Firmen-Strategie
Microsoft hat am Donnerstag den mit Spannung erwarteten Konzernumbau offiziell vorgestellt. Durch den Konzernumbau versucht Microsoft, zu einer enger verwobenen Einheit zu werden. Die Firma soll nicht mehr als Ansammlung verschiedenster Sparten verstanden werden, sondern als ein Unternehmen. Demzufolge steht der Umbau auch unter dem Motto «One Microsoft».
Künftig werden die beiden Plattformen «Windows Phone» und «Windows» von derselben Gruppe von Ingenieuren entwickelt. Zu dieser Sparte gehören nicht nur die beiden Betriebssysteme, sondern beispielsweise auch die Xbox-Plattform. Die Führung dieses Team wird von Manager Terry Myerson übernommen.
Die Hardware-Sparte von Microsoft, welche für die Entwicklung des Surfaces, der Spielekonsole Xbox und dem PC-Zubehör verantwortlich ist, wird künftig von Julie Larson-Green geleitet.
Neben diesen beiden wichtigen Sparten wird Qi Lu die «Applications and Engineerings Group» leiten. Dieses Team wird sich auf die Entwicklung der Microsoft-Apps, die Suchmaschine Bing und weitere Software-Dienste des Konzerns spezialisieren.
Weitere Sparten werden für den Betrieb der Datencenter, das Marketing und die Microsoft Retail Stores geschaffen.
Microsoft wird zudem eine neue Sparte schaffen, in welcher die Partnerschaften mit Yahoo, Nokia und anderen Unternehmen koordiniert werden. Dieser Schritt zeigt die Wichtigkeit auf, die Microsoft der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Unternehmen zumisst.
Der Konzernumbau wird sich auf das gesamte Unternehmen auswirken. Einige Führungspersonen werden durch diese neuen Strukturen ihre Stelle verlieren. Dank der Reorganisation sollen die verschiedenen Divisionen zu einer Einheit zusammenwachsen. Die verschiedenen Sparten von Microsoft sollen sich in Zukunft nicht selbst konkurrenzieren, sondern zusammenarbeiten.
Eine Strategie, welche von allen getragen wird, sowie gute Kommunikation und Zielstrebigkeit sind gemäss Microsofts CEO Steve Ballmer die wichtigsten Voraussetzungen, um als Unternehmen abheben zu können.
In den letzten Wochen zeigte sich allerdings, dass gute Kommunikation auch für Steve Ballmer keine Selbstverständlichkeit ist. Die Reorganisation wurde nur von wenigen Personen begleitet und die Betroffenen wurden kaum in diesen Prozess miteinbezogen. Durch diese Kommunikationsstrategie entstanden Gerüchte, welche sich negativ auf die Stimmung im Unternehmen auswirkten.
Es wird sich zeigen müssen, ob auch die Angestellten von Microsoft bereit sind, ihre internen Grabenkämpfe zu überwinden und geschlossen als eine Einheit zusammenzuarbeiten. Interne Konkurrenzen gehören zu grossen Betrieben und diese lassen sich nicht so einfach wegorganisieren.
Microsoft befindet sich seit einigen Jahren unter Druck. Lange Zeit hatte Microsoft keine passende Antwort auf die rassanten Entwicklungen bei den Smartphones und Tablet-Computern. Mit der Lancierung der Windows Phones und Windows 8 hat Microsoft auf diese Problematik reagiert und neue Produkte auf den Markt gebracht, welche zumindest in der Fachpresse viel Anklang fanden. Bei den Konsumenten kommen diese Anstrengungen allerdings weniger gut an. Microsofts spielt betreffend Marktanteil bei den Smartphones und Tablets nach wie vor ein Nischendasein.
Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am