Österreicher Apple-Händler mcshark/mcworld steht vor Insolvenz
Weltweit sind Apple-Händler unter Druck. Trotz dem anhaltenden Erfolg von Apple geraten Apple-Händler im hart-umkämpften Elektronik-Markt in Schwierigkeiten. Discounter und Online-Shops drücken auf die Preise, während auch Apple selbst mit dem stark beworbenen Online Shop und den Retail Stores den langjährigen Apple-Händlern den Markt streitig machen. Nun fordert die Verschiebung des Marktes in Österreich wohl ein weiteres Opfer: Die letztjährige Fusion von mcshark und mcworld hat das Unternehmen in eine existenzielle finanzielle Schieflage gebracht.
Der österreichische Apple-Händler mcshark/mcworld könnte in den kommenden Wochen Insolvenz anmelden. Die Höhe der ausstehenden Forderungen soll sich auf «zwischen fünf und sieben Millionen Euro» belaufen. Als Grund für die finanzielle Schieflage gibt das Unternehmen zu hohe Kosten bei der Übernahme der grösseren «mcshark» durch die kleinere «mcworld» an.
Laut Geschäftsführer Sascha van der Werf arbeitet der Welser Apple-Händler aber an einer Fortführung des Unternehmens mithilfe eines Investors. Van der Werf lässt mitteilen, dass die Eigentümervertreter und die Geschäftsführung der mcworld «seit einigen Wochen intensiv an Lösungen für den erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens» arbeiten. Darüber hinaus gäbe es «Gespräche mit einem interessierten Investor über den Fortbestand des Unternehmens», dies wäre, so Van der Werf, im Rahmen eines Sanierungsverfahrens möglich.
2013 wurden die beiden Unternehmen «mcworld» und «mcshark» fusioniert. Der fusionierte Apple-Händler betreibt in Österreich 18 Filialen, beschäftigt etwa 130 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Jahr ein Umsatz von 50 Millionen Euro. Erst vor wenigen Wochen wurde an der exklusiven Mariahilferstrasse in Wien ein 200 Quadratmeter grosser Flaship-Store von mcworld/mcshark eröffnet.
Laut eigenen Angaben habe sich das neue Unternehmen im Elektronikhandel gut positioniert und sei im operativen Geschäft in den Shops «erfolgreich und positiv». Seit der Übernahme habe das Unternehmen aber strukturelle Probleme. «Die Übernahme- und Transaktionskosten haben sich vor dem Hintergrund der zu geringen Eigenkapitalausstattung von mcworld als zu hoch herausgestellt», so van der Werf.
Die mögliche Pleite folgt nur zwei Monate nach der Insolvenz des Elekronikhändlers «Ditech».
Wie futurezone meldet, soll Zeljko Drmic, CEO der HAAI Telekommunikations GmbH, am Unternehmen interessiert sein. Der Unternehmer betreibt im Wiener Gemeindebezirk Meidling und in Graz bereits zwei «IHaii»-Apple-Shops. Drmic soll nun eine Expansion vorantreiben und soll deshalb an einigen mcworld/mcshark-Standorten interessiert sein. Gegenüber futurezone hat Drmic bestätigt, dass die Unternehmen in Gesprächen seien. Er könne aber noch nichts dazu sagen. Eine Entscheidung soll aber in dieser Woche fallen, wird Drmic zitiert.
Auch die Republik Österreich, und somit der österreichische Steuerzahler, ist über den staatlichen Mittelstandsfond aws mit 30 Prozent am Unternehmen beteiligt. Der Fond soll derzeit mit einem «branchennahen Investor» über eine Übertragung der Anteile verhandeln, wie futurezone weiter berichtet. Im Fokus stehe der Fortbestand des Unternehmens und die Sicherung der Arbeitsplätze. «Ein Konsens» mit dem Investor soll in den nächsten Tagen gefunden werden.
Matthias Bischof, der Sprecher der staatlichen Förderbank, betonte in einer APA-Anfrage, dass die Gespräche «sehr gut» laufen würden. Zur spekulierten Insolvenz wollte sich Bischof aber nicht äussern.
Die Insider schliessen nicht aus, dass der Investor das Unternehmen in Konkurs schlittern lassen könnte, um danach nur «die besten der 18 Filialen zu übernehmen». Einige der mcworld/mcshark-Filialen, allen voran jene in den Einkaufszentren, sollen nicht profitabel sein, womit man diese mit der Insolvenz «einfach und praktisch abstossen könnte».
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