Nordkoreanisches Betriebssystem: Entwickler ersetzen Windows- durch OS-X-Design

Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt begann der Nordkoreanische Staat mit der Entwicklung eines eigenen Betriebssystems auf der Basis von Linux. Das «Roter Stern» getaufte Betriebssystem wurde vom «Korea Computer Center» entwickelt und wird mutmasslich seit dem letzten Sommer in der dritten Version ausgeliefert.

Wie erst jetzt bekannt wird, haben sich die Entwickler des «Roten Sterns» bei der Gestaltung der dritten Version vom OS-X-Design leiten lassen. Die Entwickler übernahmen neben den Farbschemen auch die für OS X typischen Stilmerkmale.

Mit der dritten Version des Betriebssystems lösen die Nordkoreaner die zweite Generation ab. Dieses Betriebssystem basierte grafisch auf der Benutzeroberfläche von Windows 7. Scheinbar bevorzugen die Entwickler des abgeschotteten Landes das Design von OS X gegenüber demjenigen von Windows.

Den Einblick in das Nordkoreanische Betriebssystem ermöglicht hat der Computer-Wissenschafter Will Scott. Dieser lehrte während eines Semesters an der «Pyongyang University of Science and Technology». Diese Universität wurde von ausländischen Geldgebern gegründet. Das Lehr-Personal stammt zumeist nicht aus Nordkorea selbst.

Nordkoreas Intranet als eigene Welt

Für die meisten Nordkoreaner ist es bis heute nicht möglich, auf das World Wide Web zuzugreifen. Über Universitäten und öffentliche Bibliotheken ist es der Bevölkerung immerhin gestattet, auf das nationale Intranet zuzugreifen. Über dieses Intranet stellt der Staat der breiten Bevölkerung aufbereitete Informationen sowie Bildungsmedien zur Verfügung.

Auf das Intranet kann über einen Webbrowser zugegriffen werden, der auf Mozillas Firefox basiert. Dieser Browser wurde von den Entwicklern in «Mein Land» umbenannt.

Von Patrick Bieri
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