Neues iPad Pro, volle Maus- und Trackpad-Unterstützung für iPadOS, aktualisierter Mac mini und neues MacBook Air

Apple hat neue iPad Pro und MacBook Air vorgestellt. Weiter hat das Unternehmen eine umfassende Maus- und Trackpad-Unterstützung für iOS angekündigt und beim Mac mini die Speicheroptionen angepasst. Weiter wurde durchs Band der Kaufpreis der Geräte gesenkt.

Stefan Rechsteiner

Neues iPad Pro mit LiDAR-Scanner

Die neue iPad-Pro-Generation verfügt über einen «A12Z Bionic»-Chip, einem Mikrofon-System welches «Studioqualität» liefern soll, eine zweite Kamera mit Ultra-Weitwinkel-Objektiv und einem LiDAR-Scanner für die Tiefenerfassung.

Der verbaute A12Z-Bionic-Chip verfügt über einen Prozessor mit acht Kernen, eine verbesserte thermische Architektur und Berichten zufolge über 6 GB RAM bei allen Modellen. Weiter steckt auf dem System-on-a-Chip eine Grafikeinheit mit acht Kernen und eine leistungsfähige Neural Engine für Machine-Learning-Aufgaben. Als Batterielaufzeit gibt Apple «bis zu 10 Stunden» an. Beim WLAN setzt Apple nun auch beim iPad Pro auf die neue Generation «Wi-Fi 6», beim Mobilfunk auf Gigabit-fähiges LTE. Letzteres soll mehr LTE-Bänder unterstützen als «jedes andere Tablet», so Apple.

Das neue Kamerasystem des iPad Pro besteht aus zwei Kameras – einer 12-Megapixel auflösenden Weitwinkel-Kamera und einer 10-Megapixel auflösenden Ultra-Weitwinkel-Kamera – und einem neuen «LiDAR-Scanner». Dieser kann «in Nano-Sekunden» mithilfe von Lasern die Distanz von bis zu fünf Meter entfernten Objekten erkennen. Entwickler können diesen Scanner anhand einer neuen «Scene Geometry» API im ARKit-Framework ansprechen. Der Scanner ermögliche unter anderem bisher undenkbare AR-Erlebnisse, verspricht Apple.

Produkt-Video zum neuen iPad Pro

Wie schon die Vorgängermodelle verfügen auch die neuen iPad Pro über ein Audio-System bestehend aus vier Lautsprechern. Diese passen ihre Audioausgabe automatisch der aktuellen Lage des Gerätes an.
Die neuen Modelle verfügen neu über fünf Mikrofone, deren Abstimmung Apple zufolge Aufnahmen in «Studio-Qualität» ermöglichen sollen.

Das «Liquid Retina Display» ist gemäss Apple das «fortschrittlichste mobile Display der Welt». Es bietet Unterstützung für den vollen P3-Farbraum mit «branchenführender» Farbechtheit, die «ProMotion»-Technologie, welche die Bildwiederholungsrate dynamisch dem angezeigten Inhalt auf bis zu 120 Hz anpasst, die «True Tone»-Technologie, welche den Weissabgleich automatisch den Umgebungsverhältnissen anpasst, 600 nits Helligkeit und eine ausgefeilte Antireflex-Beschichtung.

Das neue iPad Pro gibts mit 11-Zoll oder 12.9-Zoll in «Space Grau» oder «Silber» und kostet mit 128 GB Speicherplatz 879 bzw. 1099 Schweizer Franken. Alternativ gibt es die Modelle auch mit 256 GB, 512 GB oder 1 TB Speicherplatz und optional neben Wi-Fi auch mit Mobilfunk («Wi-Fi + Cellular»).

Witziger Werbespot zum neuen iPad Pro

Magic Keyboard für iPad Pro

Zusammen mit den neuen iPad-Pro-Modellen hat Apple auch neues Zubehör für die iPad-Modellreihe vorgestellt. Allem voran ein neues «Magic Keyboard» für das iPad Pro. Dieses bietet in einem «ultraleichten Design» eine «stufenlose Niegungsverstellung» bis zu 130 Grad, so Apple. Die Tastatur verfügt über normalgrosse Tasten mit einer Hintergrundbeleuchtung und hat ein Trackpad eingebaut, mit welchem das iPad Pro bedient werden kann. Die Tastatur basiert auf der Scherenmechanik und bietet einen Hub von 1 Millimeter.

Weiter verfügt die neue Tastatur über einen eigenen USB-C-Anschluss, mit welchem auch das iPad geladen werden kann. Die Buchse des iPad Pro bleibt so frei und kann gleichzeitig anderweitig genutzt werden. Dank «Pass-Through Charging» kann über die Tastatur und die Buchse im iPad auch daran angeschlossene Dritt-Geräte wie beispielsweise ein externes Display mit Strom versorgt werden. Das iPad Pro lässt sich magnetisch an das neue Magic Keyboard befestigen.

Die neue iPad-Pro-Tastatur kostet 319 Franken für das 11-Zoll iPad Pro bzw. 369 Franken für das 12.9-Zoll iPad Pro – kommt jedoch erst im Mai in den Handel. Aber: Das Magic Keyboard ist auch mit der 2018er-Generation des iPad Pro kompatibel!

Natürlich kann die neue iPad-Pro-Generation mit dem Apple Pencil 2 genutzt werden und weiter gibt es zu den neuen iPad-Pro-Modellen auch ein aktualisiertes «Smart Keyboard Folio».

iPadOS mit Maus- und Trackpad-Unterstützung

Mit der Vorstellung des neuen Magic Keyboard für iPad Pro mit eingebautem Trackpad wird Apple in iPadOS auch volle Unterstützung für Trackpads und Mäuse einführen. Eingeführt wird die neue Interaktions-Möglichkeit mit iOS 13.4, welches sich seit Januar in einer ausführlichen Beta-Phase befindet und laut Apple am 24. März veröffentlicht werden soll.

Apple will die Umsetzung nicht einfach aus macOS kopiert haben, sondern die Pointer-Unterstützung für das iPad «völlig neu konzipiert» haben. Sobald Nutzer ihren Finger über das Trackpad bewegen, erscheine auf dem Display ein Zeiger und Elemente der Benutzeroberfläche werden hervorgehoben, so Apple. Dank Multi-Touch-Gesten könne man «schnell und einfach durch das gesamte System navigieren, ohne jemals die Hand anheben zu müssen».

Die Unterstützung gilt für Apples «Magic Mouse 2», «Magic Trackpad 2» und das neue «Magic Keyboard für iPad Pro». Weiter funktioniert sie aber auch für über Bluetooth oder USB angeschlossene Mäuse von Drittanbietern.

Die Maus- und Trackpad-Unterstützung ist nicht auf die neuen iPad-Modelle limitiert, sondern wird mit dem iPadOS-13.4-Update auch für ältere iPad-Modelle eingeführt. Unterstützt werden alle iPad-Pro-Modelle, das «iPad Air 2» und neuer, die fünfte Generation «iPad» und neuer, und das «iPad mini 4» und neuer. Vereinfacht gesagt: Alle iPad-Modelle der letzten vier oder fünf Jahre.

Neues MacBook Air

Apple hat gestern auch ein neues MacBook Air vorgestellt. Neben aufgebohrten Innereien verfügt dieses über das neue «Magic Keyboard». Die neue Scherenmechanik-Tastatur wurde vergangenen Herbst beim 16-Zoll MacBook Pro eingeführt. Des Weiteren hat Apple beim MacBook Air die Kaufpreise gesenkt: Das günstigste Modell schlug bisher mit 1249 Schweizer Franken zu Buche, das neue Einsteiger-Modell kostet neu CHF 1129.–.

Ausgestattet sind die neuen Modelle mit Intel-Prozessoren der zehnten Core-Generation. Beim Einstiegs-Modell handelt es sich um einen Dual-Core i3 mit 1.1 GHz und 4 MB L3-Cache (Turbo Boost bis zu 3.2 GHz). Zu einem Aufpreis kann ein Quad-Core i5 mit 1.1 GHz und 6 MB L3-Cache (Turbo Boost bis 3.5 GHz) oder ein Quad-Core i7 mit 1.2 GHz und 8 MB L3-Cache (Turbo Boost bis 3.8 GHz) verbaut werden. Arbeitsspeicher sind 8 GB der mit 3733 MHz getakteten «LPDDR4X»-Bausteinen verbaut – optional kann hier beim Kauf auf 16 GB erweitert werden.

SSD-Speicherplatz ist neu standardmässig doppelt so viel eingebaut wie noch bei den Vorgängermodellen: 256 GB bzw. 512 GB. Auf Wunsch können bis zu 2 TB eingebaut werden.

Gesamthaft sollen die neuen MacBook Air eine bis zu doppelte Leistung bringen im Vergleich zur Vorgänger-Generation. Die in den Intel-Chips integrierten «Iris Pro»-Grafikeinheiten sind Apple zufolge bis zu 80 Prozent schneller als die Vorgänger-GPU und bieten 64 Execution-Units und unterstützen externe Bildschirme mit bis zu 6K-Auflösung – das Apple Pro Display XDR mit eingeschlossen.

Batterielaufzeit verspricht Apple bis zu 11 Stunden bei «kabellosem Surfen» und 12 Stunden für Video-Playback.

Aktualisierter und günstigerer Mac mini

Zusätzlich zum neuen MacBook Air hat Apple beim Mac mini eine kleine Aktualisierung vorgenommen. Die Standard-Konfigurationen des Kompakt-Mac kommen nun zu günstigerem Preis mit doppelter SSD-Speicherplatz-Grösse daher: Das bisher mit 128 GB ausgestattete Modell für 929 Schweizer Franken bietet neu 256 GB und kostet nur noch 869 Franken. Das leistungsfähigere Modell für bisher 1299 Franken hatte 256 GB verbaut, verfügt neu über 512 GB und kostet noch 1199 Franken.

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