Neuer modularer Mac, neues Display: Apple informiert über künftige Desktop-Macs

In einem für Apple untypischen Schritt haben Marketing-Chef Phil Schiller und Hardware-Chef Craig Federighi heute in den USA über die Pläne des Unternehmens für Desktop Macs informiert.

Stefan Rechsteiner

Zu diesem für Apple untypischen Schritt sah sich der Mac-Hersteller wohl gezwungen, nachdem das Unternehmen in den letzten Monaten und Jahren seine Desktop-Macs kaum mehr mit Updates bedacht hat. Beispielsweise wurde der iMac seit ein-einhalb Jahren nicht mehr aktualisiert, der Bolide «Mac Pro» sogar seit 2013 nicht mehr. Gleichzeitig sind aber neue iPhone-Generationen, iPad-Modelle, Apple Watch auf den Markt gekommen — viele Mac-User waren zuletzt deshalb der Meinung, Apple könnte das Interesse an der Mac-Plattform langsam aber sicher verlieren.

Reset beim Mac Pro

Um die Wogen zu glätten, haben nun heute Schiller und Federighi eine Offensive angekündigt. Neue Desktop-Geräte sollen in der nächsten Zeit auf dem Markt erscheinen. Beim Mac Pro beispielsweise werde Apple einen Reset vornehmen. Das Design-Konzept des 2013 eingeführten und seither nicht mehr grundlegend aktualisierten Mac-Boliden befände sich in einer Sackgasse. Beispielsweise seien die Grafikkarten auf dem Markt nicht passend zum Kühlungskonzept der Dualen Grafikkarten des Mac Pro weiterentwickelt worden – nun arbeite man an einem erneuten kompletten Redesign des Gerätes. Die Apple-Manager versprechen ein neues modulares System, welches sich besser erweitern lässt — beispielsweise wieder mit High-End-CPUs und grossen Grafikkarten. Wann dieses fertig ist kann aber auch Marketing-Chef Schiller nicht sagen. Dieser schliesst aber aus, dass das neue Gerät noch in diesem Jahr auf den Markt kommen wird.

Immerhin: Die Mac-Boliden bekommen noch in dieser Woche ein kleines Update. Die Mac-Pro-Modelle werden in den nächsten Tagen in veränderter Konfiguration verfügbar sein. Statt 4 sind neu 6 bzw. statt 6 neu 8 Kerne in den Standardausführungen zu finden. Auch die Grafikkarte soll ein Upgrade erhalten. Design und Anschlüsse bleiben derweil unverändert, also weiterhin weder USB-C noch Thunderbolt 3 am Mac Pro.

Apples Marketing-Chef Phil Schiller und Hardware-Chef Craig Federighi (Bild: TechCrunch)

Neues Display von Apple

Neben einem neuen modularen Mac Pro arbeitet Apple auch an einem neuen Pro-Display. Im vergangenen Sommer stellte Apple ohne einen Ersatz die Thunderbolt-Displays ein. Erst im Oktober wurden in Partnerschaft mit LG Retina-fähige Displays vorgestellt. Nun scheint Apple doch wieder eigene Displays bauen zu wollen. Laut Schiller wird auch das künftige Apple-Display keine Touch-Eingabe erkennen. Apple hat sich schon mehrmals strickt gegen Touch beim Mac ausgesprochen. Wie der neue modulare Mac, soll aber auch das neue Pro-Display erst im nächsten Jahr auf den Markt kommen, so Schiller.

Neuer iMac noch in diesem Jahr

Noch in diesem Jahr aber soll der beliebte iMac ein Update erhalten. Insbesondere sollen dabei auch Pro-Nutzer berücksichtigt werden. Genauere Details dazu verrieten die Apple-Manager jedoch keine – weder Lancierungs-Datum noch technische Spezifikationen.

Keine konkreten News gab es derweil zum Mac mini. Der kleine Mac «bleibt weiterhin im Lineup» und sei ein «wichtiges Produkt» für das Unternehmen, so Apple. Der Mac mini wurde zuletzt im Oktober 2014 aktualisiert.

Fast jeder Dritte Mac im Pro-Markt

Neben einem Ausblick auf künftige Geräte haben Schiller und Federighi auch über aktuelle Zahlen zur Mac-Plattform informiert. 80 Prozent aller Macs, die Apple aktuell verkauft, sind Notebooks. Der Desktop-Bolide Mac Pro macht derweil «weniger als 10 Prozent» des Absatzes aus. Drei von Zehn Macs werde von Pros bedient, so Apple. Dies erschliesst sich Apple, weil bei 15 Prozent aller Macs täglich eine kreative Pro-App (Video, Grafik, Musik, Entwicklung etc.) geöffnet wird, und bei weiteren 15 Prozent mindestens einmal pro Woche.

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