Netflix enttäuscht: Kurzzeitige Verfügbarkeit in Apples «TV»-App war ein «Fehler»
Über die vergangenen Tage hat sich für die Nutzenden von Apples «TV»-App und des Video-Streamingdienstes «Netflix» eine kleine Tragödie abgespielt.
Zuerst berichteten Ende vergangener Woche einige «TV»-Nutzende aus den USA höchst erfreut, dass sie endlich Netflix als Quelle für die «TV»-App hinzufügen konnten. Inklusive der schon seit der Einführung 2016 vom Streaming-Pionier geforderten Unterstützung für die «Up Next (Als Nächstes)»-Ansicht.
Kurz darauf war dies nicht mehr möglich – und Netflix liess verlauten, dass es sich dabei um einen Fehler gehandelt hat.
Als einer der wenigen Streamingdienste weigert sich der Platzhirsch vehement, den Dienst als Channel in der populären Sammel-App von Apple freizuschalten, was zu mehr Übersicht für die Nutzenden führen würde.
Folgende Kommentare von den Bloggern Joe Rosensteel und John Gruber treffen den Nagel auf den Kopf.
Rosensteel schreibt etwa: «Netflix bedauert zutiefst, dass es versehentlich Netflix zu einem besseren Produkt für seine Kunden gemacht hat. […] Glücklicherweise hat Netflix den Fehler schnell korrigiert, bevor zu viele seiner Nutzer auch nur annähernd Freude oder Zufriedenheit mit Netflix erleben konnten. Kunden sollten das Problem auf jeden Fall ignorieren und Netflix nicht dazu drängen, die Funktion, die zweifellos existiert, wieder zu aktivieren.»
Gruber derweil: «Nur ein kleiner Teil – vielleicht, gemessen an Netflix grossen globalen Massstäben, geradezu ein winziger Teil – der Netflix-Nutzenden verwendet Apples Settop-Box. Aber diejenigen von uns, die es tun, tun es, weil wir sie lieben. Die meisten Leute denken: ‹Warum extra für eine weitere anzuschliessende Box, eine weitere Fernbedienung und eine weitere Sache, die man lernen muss, bezahlen, wenn Netflix und die meisten anderen beliebten Streaming-Dienste einfach direkt in meinen Fernseher integriert sind?› Apple-TV-Nutzende kaufen die zusätzliche Box – die nicht billig ist –, weil sie einen guten Geschmack haben und ein Erlebnis wünschen, das in jeder Hinsicht überlegen ist: technisch, in Bezug auf die Benutzeroberfläche und im Hinblick auf Datenschutz. Netflix enttäuscht also nicht nur eine zufällige kleine Untergruppe seiner Nutzenden, indem es sich weigert, die idiomatischen Konventionen einer guten Anwesenheit auf tvOS zu übernehmen, sondern es ist die Untergruppe der Nutzenden, die sich aus guten Gründen am meisten dafür interessiert. Es ist so, als würde man eine Mac-artige Mac-App entwickeln, anstatt Mac-Nutzenden aufgewärmten, plattformübergreifenden Mist zu servieren.».
Ebendieser Gruber zitiert auch Blogger MG Siegler, der in seiner Abhandlung des Themas schliesst: «Fucking fuck, fuck, fuck. Wissen diese verdammten Idioten eigentlich, wie dumm das aussieht und ist?»
Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am
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