Motion Abgelehnt: Kein Apple-Support für Schweizer Parlamentarier

Die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr forderte in der Motion «IT-Support für Parlamentsmitglieder», dass sich auch Mac-Nutzer an die im Bundeshaus tätigen IT-Fachleute wenden können. Die Nationalrätin begründete ihr Begehren mit dem Umstand, dass die IT-Experten bei Problemen im Zusammenhang mit Computern, welche nicht mit Microsofts Windows betrieben werden, nicht helfen dürfen. Zudem ergibt sich Koordinationsbedarf, insbesondere bei der Schnittstelle zwischen den von der Bundesverwaltung unterstützten iOS-Geräten und den nicht unterstützten Macs. Als Mac-Nutzerin könne sie zudem nicht auf die Farbdrucker im Bundeshaus zugreifen.

Die Parlamentsdienste lehnten in einer Stellungnahme den Support für Macs und andere PC-Betriebssysteme ab. Die Verwaltung rechnete mit zusätzlichen 2.5 Stellen, welche für den Support neu hätten geschaffen werden müssen. Die Verwaltung veranschlagte für die Beschaffung neuer Systeme CHF 500’000.–, während jährliche zusätzliche Betriebskosten im Umfang von CHF 650’000.– hätten anfallen sollen.
Jacqueline Fehr wünschte sich allerdings nicht eine «Rolls Royce»-Variante, wie sie in ihrer Stellungnahme darlegte, sondern ein «Smart» würde ihr genügen. Zudem verlangte sie, dass die Finanzdelegation des Nationalrats Einsicht in die Verträge mit den aktuellen Lieferanten nehmen sollte. Sie vermutet Exklusivitäts-Vereinbarungen mit den Lieferanten, welche den Support anderer Produkte erschwert hätten.

Obwohl die Motion ursprünglich von 115 Ratsmitgliedern unterzeichnet worden war, lehnten sie am Schluss 63 Prozent der anwesenden Mitglieder ab. Insbesondere in den Reihen der Bürgerlichen gab es nur wenige Ratsmitglieder, welche der Motion zustimmten.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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3 Kommentare

Kommentar von phreichmuth

Wie weit ist es denn inder Schweiz wohl her mit der freien Meinungsbildung, wenn der Support für Macs verboten ist? Wie weit sind denn nicht-marktführerkonforme Denkansätze und Konzepte ansonsten zulässig? Nachem aber im Kanton Solothurn Linux in den Behörden daran gescheitert ist, dass kein Support von PowerPoint-Präsentationen auf Linux und anderen OpenSource-Anwendungen angeboten werden konnte, war aber nicht viel anderes zu erwarten. Es geht doch nichts über Lobby-Arbeit…

Kommentar von tomtom

Das Problem ist meistens Microsoft Office. Die meisten Menschen können sich gar nicht vorstellen mit einem anderen Software-Paket Dokumente, Präsentationen oder Tabellen zu erstellen. Wäre MS Office nicht allgegenwärtig wäre Windows zweitrangig. Dass es MS Office auch für Mac OS gibt wissen viele nicht mal. Apple sollte langsam den Business-Markt angreifen, den dort sind langfristige Kunden zu binden.

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